Arno Jacobsohn

Location 
Dietzgenstraße 20
Historical name
Kaiser-Wilhelm-Straße 5
District
Niederschönhausen
Stone was laid
24 September 2016
Born
15 July 1923 in Berlin
Deportation
on 26 October 1942 to Riga
Murdered
29 October 1942 in Riga

Arno wurde als jüngstes Kind der Familie Jacobsohn am 15. Juli 1923 geboren. Von ihm ist nicht viel übermittelt worden, aber ein paar Lebensstationen können wir dennoch nachzeichnen. <br />
Arno wurde 1930 in die Volksschule in der Blankenburger Straße in Niederschönhausen eingeschult. Mit 13 Jahren wurde seine Bar Mizvah gefeiert. Bis zu diesem Zeitpunkt muss Arno eine einigermaßen geborgene Kindheit verlebt haben. Danach wurde alles anders. 1937, als Arno 14 Jahre alt war, musste er die Volksschule aufgrund von „NS-Maßnahmen“ verlassen. Er arbeitete von nun an bei der Schwester seines Vaters und deren Mann, dem Ehepaar Engländer, in deren Konditorei „Bavaria“ am Barbarossaplatz als Koch und Konditor. <br />
Die Situation wurde nicht nur für Arno immer bedrohlicher. Am 21. Juni 1938 wurde in Pankow das Waisenhaus, das Hachschara-Lager sowie das Lehrlingsheim in der Mühlenstraße überfallen. Am 9. November 1938, der Nacht des Pogroms, wurde auch das Landwarenhaus seines Vaters Siegfried überfallen und zerstört. Siegfried übernahm daraufhin wegen der Auswanderungspläne seiner Schwester und seines Schwagers deren Konditorei „Bavaria“ in Schöneberg. <br />
Kurz nach dem Umzug der Familie von Niederschönhausen an den Barbarossaplatz wurde Arnos Vater Siegfried verhaftet. Hatte Arno gehofft, eine Nische zum Leben für sich in der Konditorei gefunden zu haben, so muss diese Hoffnung endgültig zu Kriegsbeginn 1939 zerstört worden sein. Von den Nazis wurde Arno Jacobsohn 1939 als Maschinendreher zur Arbeit gezwungen. Mit gerade einmal 19 Jahren wurde er am 26. Oktober 1942, zusammen mit seiner Schwester Ruth und 800 anderen jüdischen Mitbürger*innen aus Berlin, mit dem „22. Osttransport“ nach Riga deportiert und dort drei Tage später ermordet.<br />

Arno wurde als jüngstes Kind der Familie Jacobsohn am 15. Juli 1923 geboren. Von ihm ist nicht viel übermittelt worden, aber ein paar Lebensstationen können wir dennoch nachzeichnen.
Arno wurde 1930 in die Volksschule in der Blankenburger Straße in Niederschönhausen eingeschult. Mit 13 Jahren wurde seine Bar Mizvah gefeiert. Bis zu diesem Zeitpunkt muss Arno eine einigermaßen geborgene Kindheit verlebt haben. Danach wurde alles anders. 1937, als Arno 14 Jahre alt war, musste er die Volksschule aufgrund von „NS-Maßnahmen“ verlassen. Er arbeitete von nun an bei der Schwester seines Vaters und deren Mann, dem Ehepaar Engländer, in deren Konditorei „Bavaria“ am Barbarossaplatz als Koch und Konditor.
Die Situation wurde nicht nur für Arno immer bedrohlicher. Am 21. Juni 1938 wurde in Pankow das Waisenhaus, das Hachschara-Lager sowie das Lehrlingsheim in der Mühlenstraße überfallen. Am 9. November 1938, der Nacht des Pogroms, wurde auch das Landwarenhaus seines Vaters Siegfried überfallen und zerstört. Siegfried übernahm daraufhin wegen der Auswanderungspläne seiner Schwester und seines Schwagers deren Konditorei „Bavaria“ in Schöneberg.
Kurz nach dem Umzug der Familie von Niederschönhausen an den Barbarossaplatz wurde Arnos Vater Siegfried verhaftet. Hatte Arno gehofft, eine Nische zum Leben für sich in der Konditorei gefunden zu haben, so muss diese Hoffnung endgültig zu Kriegsbeginn 1939 zerstört worden sein. Von den Nazis wurde Arno Jacobsohn 1939 als Maschinendreher zur Arbeit gezwungen. Mit gerade einmal 19 Jahren wurde er am 26. Oktober 1942, zusammen mit seiner Schwester Ruth und 800 anderen jüdischen Mitbürger*innen aus Berlin, mit dem „22. Osttransport“ nach Riga deportiert und dort drei Tage später ermordet.