Ida Judith Bamberger

Location 
Fehrbelliner Straße 92
District
Prenzlauer Berg
Stone was laid
12 June 2016
Born
17 September 1891 in Stettin / Szczecin
Deportation
on 29 November 1942 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Ida Judith Bamberger wurde am 17. September 1891 als wahrscheinlich drittes von vier Kindern des Kaufmanns Hermann Bamberger und seiner Frau Rosa Bamberger, geb. Brieger (*17.8.1863 in Breslau) in Stettin geboren. <br />
Leider ist über ihr Leben nur wenig bekannt. Sie hatte zwei ältere Schwestern, Elsa (*25.5.1886) und Susi (*15.2.1889) und einen jüngeren Bruder Curt (*8.1.1900). <br />
Von etwa 1938 an arbeitete Ida Bamberger im Jüdischen Kinderheim in der Fehrbelliner Straße 92 in Berlin Prenzlauer Berg. Spätestens seit 1939, eventuell aber auch früher, war sie Leiterin des Hauses und wohnte auch dort mit den Kindern und anderen Erzieherinnen. Viele Kinder, die in diesem ziemlich liberalen jüdischen Kinderheim lebten, wurden deportiert und ermordet. Überlebende erinnern sich in Berichten an die warme Atmosphäre im Kinderheim, was wohl auch mit ein Verdienst von „Fräulein Bamberger“ war.<br />
Das Kinderheim wurde im Sommer 1942 geschlossen und die verbliebenen Kinder zumeist in das Manheimersche Altersheim in der Schönhauser Allee verlegt. <br />
Nach der Schließung des Kinderheimes durch die Nationalsozialisten, wohnte Ida Bamberger wohl noch einige Monate in der Marburger Straße 5 in Charlottenburg oder war dort zumindest gemeldet. Da dort zu dieser Zeit aber bereits ein sogenanntes „Judenhaus“ bestand, war der Umzug dorthin mit ziemlicher Sicherheit nicht freiwillig. <br />
Ida Judith Bamberger wurde dann zunächst ins Sammellager in der Großen Hamburger Straße gebracht und von dort aus mit dem 23. Osttransport am 29. November nach Auschwitz deportiert. Mindestens sechs Kinder und jugendliche Helferinnen aus dem Kinderheim wurden mit dem gleichen Transport deportiert. In Auschwitz gibt es keine weiteren Akten zu Ida Judith Bamberger, daher muss davon ausgegangen werden, dass sie nach der Ankunft sofort ermordet wurde. <br />
Ihre Mutter Rosa und ihre Schwestern Elsa und Susi wurden am 12. Februar 1940 von Stettin ins Ghetto Glusk deportiert. Alle drei kamen innerhalb kurzer Zeit zu Tode: Susi Bamberger am 24.2.1940 in Glusk, Elsa Bamberger am 29.3.1940 in Lublin und Rosa Bamberger am 31.3.1940 in Glusk. <br />
Der Bruder Curt Bamberger war Chemiker und floh nach der sogenannten „Kristallnacht“ mit seiner Familie nach Belgien. Im Mai 1940 wurde er dort verhaftet und in Internierungslager im Vichy-Frankreich gebracht. Im August 1941 konnte er mit seiner Frau Alice Esther und den Töchtern Eva Beatrice und Dorothea Mirjan mit dem Schiff Navemar von Sevilla aus in die USA reisen. Er starb 1991 in New Jersey.<br />

Ida Judith Bamberger wurde am 17. September 1891 als wahrscheinlich drittes von vier Kindern des Kaufmanns Hermann Bamberger und seiner Frau Rosa Bamberger, geb. Brieger (*17.8.1863 in Breslau) in Stettin geboren.
Leider ist über ihr Leben nur wenig bekannt. Sie hatte zwei ältere Schwestern, Elsa (*25.5.1886) und Susi (*15.2.1889) und einen jüngeren Bruder Curt (*8.1.1900).
Von etwa 1938 an arbeitete Ida Bamberger im Jüdischen Kinderheim in der Fehrbelliner Straße 92 in Berlin Prenzlauer Berg. Spätestens seit 1939, eventuell aber auch früher, war sie Leiterin des Hauses und wohnte auch dort mit den Kindern und anderen Erzieherinnen. Viele Kinder, die in diesem ziemlich liberalen jüdischen Kinderheim lebten, wurden deportiert und ermordet. Überlebende erinnern sich in Berichten an die warme Atmosphäre im Kinderheim, was wohl auch mit ein Verdienst von „Fräulein Bamberger“ war.
Das Kinderheim wurde im Sommer 1942 geschlossen und die verbliebenen Kinder zumeist in das Manheimersche Altersheim in der Schönhauser Allee verlegt.
Nach der Schließung des Kinderheimes durch die Nationalsozialisten, wohnte Ida Bamberger wohl noch einige Monate in der Marburger Straße 5 in Charlottenburg oder war dort zumindest gemeldet. Da dort zu dieser Zeit aber bereits ein sogenanntes „Judenhaus“ bestand, war der Umzug dorthin mit ziemlicher Sicherheit nicht freiwillig.
Ida Judith Bamberger wurde dann zunächst ins Sammellager in der Großen Hamburger Straße gebracht und von dort aus mit dem 23. Osttransport am 29. November nach Auschwitz deportiert. Mindestens sechs Kinder und jugendliche Helferinnen aus dem Kinderheim wurden mit dem gleichen Transport deportiert. In Auschwitz gibt es keine weiteren Akten zu Ida Judith Bamberger, daher muss davon ausgegangen werden, dass sie nach der Ankunft sofort ermordet wurde.
Ihre Mutter Rosa und ihre Schwestern Elsa und Susi wurden am 12. Februar 1940 von Stettin ins Ghetto Glusk deportiert. Alle drei kamen innerhalb kurzer Zeit zu Tode: Susi Bamberger am 24.2.1940 in Glusk, Elsa Bamberger am 29.3.1940 in Lublin und Rosa Bamberger am 31.3.1940 in Glusk.
Der Bruder Curt Bamberger war Chemiker und floh nach der sogenannten „Kristallnacht“ mit seiner Familie nach Belgien. Im Mai 1940 wurde er dort verhaftet und in Internierungslager im Vichy-Frankreich gebracht. Im August 1941 konnte er mit seiner Frau Alice Esther und den Töchtern Eva Beatrice und Dorothea Mirjan mit dem Schiff Navemar von Sevilla aus in die USA reisen. Er starb 1991 in New Jersey.