Max Laser

Location 
Clausewitzstr. 4
District
Charlottenburg
Stone was laid
28 September 2016
Born
21 September 1892 in Splitter (Ostpreußen)
Occupation
Kaufmann
Deportation
on 18 October 1941 to Litzmannstadt / Łódź
Later deported
on 08 May 1942 to Kulmhof / Chełmno
Murdered
08 May 1942 in Kulmhof / Chełmno

Max Laser wurde am 21. September 1892 in Splitter im ostpreußischen Kreis Tilsit geboren. Sein Vater Markus Laser war „Schneidemühlenbesitzer“. Auch Max Laser war im Holzgewerbe tätig. Wir finden seine Firma „Max Laser & Co., Holzhandlung“ Ende der 1920er-Jahre im Danziger Telefonbuch. Dem Eintrag von 1929 ist zu entnehmen, dass die Firma in der Sackenheimer Hinterstraße 2 ansässig war. 1937 gibt es einen Eintrag, der besagt, dass Max Laser mit Bauholz handelte. Sein Betrieb lag in der Litzmannstraße 20 in Danzig-Ohra südlich des Stadtzentrums.<br />
Max Laser heiratete – wann genau, ist nicht bekannt – Lilli Russ, die am 15. August 1898 als Tochter von Wilhelm und Elfriede Russ, geb. Gumpert in Berlin zur Welt kam. Die Eheleute waren Mitglieder der Synagogen-Gemeinde in Königsberg, wie aus einer Bescheinigung des Vorstands der Gemeinde vom 23. März 1939 hervorgeht. „Herr Laser genoß hier in kaufmännischen Kreisen den besten Ruf“, ist dort zu lesen.<br />
Der Sohn Heinz wurde am 15. Mai 1923 in Königsberg geboren. Er besuchte dort zunächst eine Grundschule und anschließend die jüdische Volksschule.<br />
1938 zog die Familie nach Berlin. Heinz Laser besuchte hier die ORT-Schule, wo er eine handwerkliche Ausbildung erhielt. Die Bildungseinrichtung, 1880 in Russland gegründet, war in vielen Ländern tätig (seit 1921 auch in Berlin) und bildet bis heute Juden als Handwerker und Techniker aus, um ihnen eine Berufstätigkeit zu ermöglichen.<br />
Heinz Laser gelangte, vermutlich 1939, mit einem sogenannten Kindertransport nach Großbritannien. Hier nahm er später den Vornamen Henry an. Als Soldat der britischen Armee kämpfte er im Zweiten Weltkrieg gegen Nazi-Deutschland.<br />
Die Familie Laser wohnte 1941 in der großbürgerlich geprägten Clausewitzstraße 4 unweit des Kurfürstendamms. Vermutlich waren sie Untermieter; im Berliner Adressbuch wurden sie nicht aufgeführt. Über ihre Lebensumstände ist nichts überliefert.<br />
Max und Lilli Laser wurden am 18. Oktober 1941 nach Łódź/Litzmannstadt deportiert. Max Laser war zu diesem Zeitpunkt 49 Jahre alt, Lilli 43 Jahre.<br />
Vermutlich hatten sie ihre Wohnung verlassen und sich in die Synagoge in der Levetzowstraße in Moabit begeben müssen, die als Sammellager missbraucht wurde. Die „Ausschleusung aus dem Sammellager“, so der NS-Jargon, begann am Vormittag des 18. Oktober. Kinder und ältere Menschen mussten Lastwagen besteigen, die sie zum Güterbahnhof Grunewald brachten, alle anderen mussten den acht Kilometer langen Weg zu Fuß zurücklegen. Dieser erste Deportationszug, der Berlin am 18. Oktober 1941 von Gleis 17 des Güterbahnhofs Grunewald verließ, brachte 1089 jüdische Kinder, Männer und Frauen nach Łódź/Litzmannstadt. 1940 hatten die deutschen Behörden das Ghetto Lodz als „Produktionsghetto“ errichtet, in dem die Bewohner überwiegend Textilien für die Wehrmacht herstellen mussten.<br />
Ab Dezember 1941 wurden die ersten nicht arbeitsfähigen Juden aus Deutschland von Łódź in das Vernichtungslager Kulmhof (Chełmno), etwa 130 km östlich von Posen gelegen, deportiert. Max und Lilli Laser wurden dort am 8. Mai 1942 ermordet.<br />

Max Laser wurde am 21. September 1892 in Splitter im ostpreußischen Kreis Tilsit geboren. Sein Vater Markus Laser war „Schneidemühlenbesitzer“. Auch Max Laser war im Holzgewerbe tätig. Wir finden seine Firma „Max Laser & Co., Holzhandlung“ Ende der 1920er-Jahre im Danziger Telefonbuch. Dem Eintrag von 1929 ist zu entnehmen, dass die Firma in der Sackenheimer Hinterstraße 2 ansässig war. 1937 gibt es einen Eintrag, der besagt, dass Max Laser mit Bauholz handelte. Sein Betrieb lag in der Litzmannstraße 20 in Danzig-Ohra südlich des Stadtzentrums.
Max Laser heiratete – wann genau, ist nicht bekannt – Lilli Russ, die am 15. August 1898 als Tochter von Wilhelm und Elfriede Russ, geb. Gumpert in Berlin zur Welt kam. Die Eheleute waren Mitglieder der Synagogen-Gemeinde in Königsberg, wie aus einer Bescheinigung des Vorstands der Gemeinde vom 23. März 1939 hervorgeht. „Herr Laser genoß hier in kaufmännischen Kreisen den besten Ruf“, ist dort zu lesen.
Der Sohn Heinz wurde am 15. Mai 1923 in Königsberg geboren. Er besuchte dort zunächst eine Grundschule und anschließend die jüdische Volksschule.
1938 zog die Familie nach Berlin. Heinz Laser besuchte hier die ORT-Schule, wo er eine handwerkliche Ausbildung erhielt. Die Bildungseinrichtung, 1880 in Russland gegründet, war in vielen Ländern tätig (seit 1921 auch in Berlin) und bildet bis heute Juden als Handwerker und Techniker aus, um ihnen eine Berufstätigkeit zu ermöglichen.
Heinz Laser gelangte, vermutlich 1939, mit einem sogenannten Kindertransport nach Großbritannien. Hier nahm er später den Vornamen Henry an. Als Soldat der britischen Armee kämpfte er im Zweiten Weltkrieg gegen Nazi-Deutschland.
Die Familie Laser wohnte 1941 in der großbürgerlich geprägten Clausewitzstraße 4 unweit des Kurfürstendamms. Vermutlich waren sie Untermieter; im Berliner Adressbuch wurden sie nicht aufgeführt. Über ihre Lebensumstände ist nichts überliefert.
Max und Lilli Laser wurden am 18. Oktober 1941 nach Łódź/Litzmannstadt deportiert. Max Laser war zu diesem Zeitpunkt 49 Jahre alt, Lilli 43 Jahre.
Vermutlich hatten sie ihre Wohnung verlassen und sich in die Synagoge in der Levetzowstraße in Moabit begeben müssen, die als Sammellager missbraucht wurde. Die „Ausschleusung aus dem Sammellager“, so der NS-Jargon, begann am Vormittag des 18. Oktober. Kinder und ältere Menschen mussten Lastwagen besteigen, die sie zum Güterbahnhof Grunewald brachten, alle anderen mussten den acht Kilometer langen Weg zu Fuß zurücklegen. Dieser erste Deportationszug, der Berlin am 18. Oktober 1941 von Gleis 17 des Güterbahnhofs Grunewald verließ, brachte 1089 jüdische Kinder, Männer und Frauen nach Łódź/Litzmannstadt. 1940 hatten die deutschen Behörden das Ghetto Lodz als „Produktionsghetto“ errichtet, in dem die Bewohner überwiegend Textilien für die Wehrmacht herstellen mussten.
Ab Dezember 1941 wurden die ersten nicht arbeitsfähigen Juden aus Deutschland von Łódź in das Vernichtungslager Kulmhof (Chełmno), etwa 130 km östlich von Posen gelegen, deportiert. Max und Lilli Laser wurden dort am 8. Mai 1942 ermordet.