Ludwig Mannheim

Location 
Waitzstr. 7
District
Charlottenburg
Stone was laid
28 September 2016
Born
23 October 1885 in Berlin
Occupation
Kaufmännischer Angestellter
Deportation
on 12 January 1943 to the KZ Auschwitz
Murdered
im KZ Auschwitz

Berta Mannheim, geb. Klopfer, wurde am 23. Dezember 1885 in München geboren, von wo sie nach Berlin zog. Hier heiratete sie Ludwig Mannheim, geboren am 23. Oktober 1885, der aus Berlin stammte und einen kaufmännischen Beruf erlernt hatte. Beide waren deutsche Staatsbürger. Sie hatten einen Sohn namens Hans, der den Holocaust durch Emigration überlebte und dort noch lange gehofft hatte, seine Eltern ins Exil nachholen zu können. Dazu kam es jedoch nach Beginn des Zweiten Weltkriegs nicht mehr, obwohl auch die beiden in den vielen auszufüllenden Formularen angaben, dass ihr Ziel sei, zu ihrem Sohn ins Ausland auszuwandern.<br />
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Ludwig Mannheim musste in den Ersten Weltkrieg wie so viele, die im Dritten Reich deportiert und ermordet wurden. Er arbeitete nach der Rückkehr als kaufmännischer Angestellter in der Glühlampenherstellung bei der Auer-Gesellschaft (Firma DEGEA), Abteilung Glühlampen – Typ Osram, bis er unmittelbar nach Hitlers Machtergreifung als jüdischer Mitarbeiter noch 1933 dort entlassen wurde. Da es erklärtes politisches Ziel war, Menschen mit jüdischer Herkunft zunächst wirtschaftlich, später physisch, auszuschalten, gelang es ihm in der Folgezeit nicht mehr, eine Erwerbsarbeit aufzunehmen, so dass Berta Mannheim beginnen musste, möblierte Zimmer in der gemeinsam bewohnten Wohnung gewerblich zu vermieten, um der Familie ein Einkommen zu ermöglichen. Zu diesem Zeitpunkt waren sie bereits von der Dahlmannstraße 24, Berlin-Charlottenburg, im selben Kiez in die erste Etage der Waitzstraße 7 gezogen. Aber auch diese Tätigkeit musste sie nach der Reichspogromnacht ab Ende 1938 aufgeben. Ab diesem Zeitpunkt war ihr nur noch gestattet, Zimmer an jüdische Mieter abzugeben, die keine eigene Wohnung mehr hatten. Die bekannteste Untermieterin war Frau Dr. Hanna Katz, eine Juristin mit internationalen Kontakten, der es als einziger von allen Bewohnern noch gelang, erst im Jahr 1941 nach New York zu emigrieren und dadurch zu überleben.<br />
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In der Zwischenzeit war Ludwig Mannheim mit Beginn des Zweiten Weltkriegs ab Herbst 1939 dazu verpflichtet worden, Zwangsarbeit im sogenannten geschlossenen Einsatz als Spezialmaschinenarbeiter in der Metallbaufirma Marcus, Kolonnenstraße 35, Berlin-Schöneberg, zu leisten. Dieser Betrieb stellte Fenster, Türen, Tore und Kunstschmiedewerk her; diese Tätigkeit übte er sogar noch bis Januar 1943 aus, als die Eheleute ebenso wie ihre Bewohnerinnen und Bewohner unfreiwillig in die Sammelstelle Große Hamburger Straße gebracht wurden. Von dort aus wurden Berta und Ludwig Mannheim am 12. Januar 1943 im von den Nazis so bezeichneten 26. Osttransport nach Auschwitz deportiert. Ihr Sohn Hans sollte im Exil nie wieder von ihnen hören. Die Recherche beim Deutschen Roten Kreuz nach Ende des Zweiten Weltkriegs ergab lapidar, dass sie das Konzentrationslager Auschwitz nicht überlebt hatten; mit Kriegsende wurden sie daher staatlicherseits zum 08. Mai 1945 für tot erklärt.<br />
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Berta Mannheim, geb. Klopfer, wurde am 23. Dezember 1885 in München geboren, von wo sie nach Berlin zog. Hier heiratete sie Ludwig Mannheim, geboren am 23. Oktober 1885, der aus Berlin stammte und einen kaufmännischen Beruf erlernt hatte. Beide waren deutsche Staatsbürger. Sie hatten einen Sohn namens Hans, der den Holocaust durch Emigration überlebte und dort noch lange gehofft hatte, seine Eltern ins Exil nachholen zu können. Dazu kam es jedoch nach Beginn des Zweiten Weltkriegs nicht mehr, obwohl auch die beiden in den vielen auszufüllenden Formularen angaben, dass ihr Ziel sei, zu ihrem Sohn ins Ausland auszuwandern.

Ludwig Mannheim musste in den Ersten Weltkrieg wie so viele, die im Dritten Reich deportiert und ermordet wurden. Er arbeitete nach der Rückkehr als kaufmännischer Angestellter in der Glühlampenherstellung bei der Auer-Gesellschaft (Firma DEGEA), Abteilung Glühlampen – Typ Osram, bis er unmittelbar nach Hitlers Machtergreifung als jüdischer Mitarbeiter noch 1933 dort entlassen wurde. Da es erklärtes politisches Ziel war, Menschen mit jüdischer Herkunft zunächst wirtschaftlich, später physisch, auszuschalten, gelang es ihm in der Folgezeit nicht mehr, eine Erwerbsarbeit aufzunehmen, so dass Berta Mannheim beginnen musste, möblierte Zimmer in der gemeinsam bewohnten Wohnung gewerblich zu vermieten, um der Familie ein Einkommen zu ermöglichen. Zu diesem Zeitpunkt waren sie bereits von der Dahlmannstraße 24, Berlin-Charlottenburg, im selben Kiez in die erste Etage der Waitzstraße 7 gezogen. Aber auch diese Tätigkeit musste sie nach der Reichspogromnacht ab Ende 1938 aufgeben. Ab diesem Zeitpunkt war ihr nur noch gestattet, Zimmer an jüdische Mieter abzugeben, die keine eigene Wohnung mehr hatten. Die bekannteste Untermieterin war Frau Dr. Hanna Katz, eine Juristin mit internationalen Kontakten, der es als einziger von allen Bewohnern noch gelang, erst im Jahr 1941 nach New York zu emigrieren und dadurch zu überleben.

In der Zwischenzeit war Ludwig Mannheim mit Beginn des Zweiten Weltkriegs ab Herbst 1939 dazu verpflichtet worden, Zwangsarbeit im sogenannten geschlossenen Einsatz als Spezialmaschinenarbeiter in der Metallbaufirma Marcus, Kolonnenstraße 35, Berlin-Schöneberg, zu leisten. Dieser Betrieb stellte Fenster, Türen, Tore und Kunstschmiedewerk her; diese Tätigkeit übte er sogar noch bis Januar 1943 aus, als die Eheleute ebenso wie ihre Bewohnerinnen und Bewohner unfreiwillig in die Sammelstelle Große Hamburger Straße gebracht wurden. Von dort aus wurden Berta und Ludwig Mannheim am 12. Januar 1943 im von den Nazis so bezeichneten 26. Osttransport nach Auschwitz deportiert. Ihr Sohn Hans sollte im Exil nie wieder von ihnen hören. Die Recherche beim Deutschen Roten Kreuz nach Ende des Zweiten Weltkriegs ergab lapidar, dass sie das Konzentrationslager Auschwitz nicht überlebt hatten; mit Kriegsende wurden sie daher staatlicherseits zum 08. Mai 1945 für tot erklärt.