Margot Sussmann

Location 
Rosenheimer Str. 27
District
Schöneberg
Stone was laid
05 September 2018
Born
17 February 1906 in Berlin
Forced Labour
Boleydreherin (Siemens-Schucker-Werke AG in Berlin)
Deportation
on 14 November 1941 to Minsk
Murdered

Margot Sussmann wurde am 17. Februar 1906 in Berlin geboren. Sie hatte 2 Geschwister; Felix Sussmann geb. am 30. März 1909 und ihre Schwester Ilse Sussmann am 21. September 1917, die ebenfalls in Berlin geboren wurden.<br />
Ihre Eltern waren Melanie Karoline Sussmann (geb. am 15. Juni 1878 in Stettin) und Otto Hans Sussmann (geb. am 03. 11. 1865 in Labes).<br />
Ihr Vater Otto Hans gründete 1908 eine Damenmäntelfabrik, welche sich in der Kurstr. 50 in Berlin-Mitte in der Nähe des Hausvogteiplatzes befand. Die Fabrik wurde 1933 enteignet und im Jahre 1939 liquidiert. Otto Hans Sussmann war auch Inhaber eines Damenkonfektions-Engrosgeschäftes in der Werderstr. 3-4, welches seine Frau nach dem Tod ihres Mannes am 28. März 1931 weiterbetrieb. Vermutlich besaß Otto Hans Sussmann auch ein Geschäft für "Seiden- und Baumwollwaren en gros", welches sich in der Neuen Friedrichstr. 38-40 befand.<br />
Ab ca. 1920 lebte die Familie Sussmann in der Rosenheimer Str. 27. Die Wohnung befand sich vorn im zweiten Stock, vermutlich rechts. Zum Zeitpunkt der Volkszählung im Mai 1939 lebten auch Martha Olga Franziska Lewin, eine Schwester von Melanie Karoline Sussmann und Gerda Sürth in der Wohnung der Familie Sussmann.<br />
Bis zum 11. November 1941 nutzte die Familie Sussmann ein Schlafzimmer, ein Wohn-, ein Herren-, ein Speisezimmer, Diele und Badezimmer, eine Küche mit Kammer und einen Balkon. Die Miete betrug 155 Reichsmark im Monat. Insgesamt hatte die Wohnung fünf Zimmer. <br />
Die Vermögenserklärung die die Sussmanns am 11. November 1941 kurz vor ihrer Deportation abgeben mussten, füllte ihr Bruder Felix die Erklärung für Margot aus und notiert: "nicht anwesend. Arbeit bei Siemens und ist nicht zu erreichen. In Vertretung als Bruder Felix Israel Sussmann". Margot musste seit dem 2. Juli 1940 Zwangsarbeit als Boleydreherin bei den Siemens-Schuckert-Werken AG in Berlin verrichten. Sie erhielt dafür 22 Reichsmark in der Woche. <br />
Am 14. November 1941 wird die Familie Sussmann zusammen mit rund tausend anderen Menschen vom Bahnhof Berlin Grunewald in das Ghetto Minsk deportiert. Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekant.<br />
Einem Schriftstück vom 18. Februar 1942 ist zu entnehmen, dass zu diesem Zeitpunkt Untermieter in der Wohnung Sussmann gewohnt haben. Dies waren "Flanter teilmöbliert" und Levy in eigenen Sachen".<br />
Ob sich an diesem Tag im Februar 1942 die 20 Bücher und diversen Noten (ca. 50 Stück) von Ilse, die 6 Krawatten von Felix, die beiden Seidenkleider von Margot oder die zehn Schallplatten noch in der Wohnung befunden haben, kann niemand mehr feststellen, ebenso wenig, wo die 12 Stühle aus dem Speisezimmer oder die drei Reisekoffer geblieben sind.

Margot Sussmann wurde am 17. Februar 1906 in Berlin geboren. Sie hatte 2 Geschwister; Felix Sussmann geb. am 30. März 1909 und ihre Schwester Ilse Sussmann am 21. September 1917, die ebenfalls in Berlin geboren wurden.
Ihre Eltern waren Melanie Karoline Sussmann (geb. am 15. Juni 1878 in Stettin) und Otto Hans Sussmann (geb. am 03. 11. 1865 in Labes).
Ihr Vater Otto Hans gründete 1908 eine Damenmäntelfabrik, welche sich in der Kurstr. 50 in Berlin-Mitte in der Nähe des Hausvogteiplatzes befand. Die Fabrik wurde 1933 enteignet und im Jahre 1939 liquidiert. Otto Hans Sussmann war auch Inhaber eines Damenkonfektions-Engrosgeschäftes in der Werderstr. 3-4, welches seine Frau nach dem Tod ihres Mannes am 28. März 1931 weiterbetrieb. Vermutlich besaß Otto Hans Sussmann auch ein Geschäft für "Seiden- und Baumwollwaren en gros", welches sich in der Neuen Friedrichstr. 38-40 befand.
Ab ca. 1920 lebte die Familie Sussmann in der Rosenheimer Str. 27. Die Wohnung befand sich vorn im zweiten Stock, vermutlich rechts. Zum Zeitpunkt der Volkszählung im Mai 1939 lebten auch Martha Olga Franziska Lewin, eine Schwester von Melanie Karoline Sussmann und Gerda Sürth in der Wohnung der Familie Sussmann.
Bis zum 11. November 1941 nutzte die Familie Sussmann ein Schlafzimmer, ein Wohn-, ein Herren-, ein Speisezimmer, Diele und Badezimmer, eine Küche mit Kammer und einen Balkon. Die Miete betrug 155 Reichsmark im Monat. Insgesamt hatte die Wohnung fünf Zimmer.
Die Vermögenserklärung die die Sussmanns am 11. November 1941 kurz vor ihrer Deportation abgeben mussten, füllte ihr Bruder Felix die Erklärung für Margot aus und notiert: "nicht anwesend. Arbeit bei Siemens und ist nicht zu erreichen. In Vertretung als Bruder Felix Israel Sussmann". Margot musste seit dem 2. Juli 1940 Zwangsarbeit als Boleydreherin bei den Siemens-Schuckert-Werken AG in Berlin verrichten. Sie erhielt dafür 22 Reichsmark in der Woche.
Am 14. November 1941 wird die Familie Sussmann zusammen mit rund tausend anderen Menschen vom Bahnhof Berlin Grunewald in das Ghetto Minsk deportiert. Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekant.
Einem Schriftstück vom 18. Februar 1942 ist zu entnehmen, dass zu diesem Zeitpunkt Untermieter in der Wohnung Sussmann gewohnt haben. Dies waren "Flanter teilmöbliert" und Levy in eigenen Sachen".
Ob sich an diesem Tag im Februar 1942 die 20 Bücher und diversen Noten (ca. 50 Stück) von Ilse, die 6 Krawatten von Felix, die beiden Seidenkleider von Margot oder die zehn Schallplatten noch in der Wohnung befunden haben, kann niemand mehr feststellen, ebenso wenig, wo die 12 Stühle aus dem Speisezimmer oder die drei Reisekoffer geblieben sind.