Elise Kronenberg née Wittgenstein

Location 
Innsbrucker Str. 14 /15
District
Schöneberg
Stone was laid
04 September 2018
Born
18 December 1867 in Ruhrort (Duisburg)
Deportation
on 05 August 1942 to Theresienstadt
Murdered
09 February 1943 in Theresienstadt

In Ruhrort lebte die am 18. Dezember 1867 als Tochter von Hermann und Berta Wittgenstein geborene Elise Wittgenstein. Hermann Wittgenstein war ein angesehener Repräsentant der dortigen jüdischen Gemeinde und Inhaber einer florierenden Lampenfabrik. Elise Wittgenstein hatte drei Brüder.<br />
Leopold Kronenberg wurde am 15. Januar 1867 in Geseke/Westfalen als Sohn des Lehrers Salomon und dessen Frau Linchen geboren. Die Familie zog danach nach Ruhrort, heute Duisburg, wo Salomon eine Stelle an der dortigen jüdischen Gemeindeschule erhielt. Dort wurden mindestens drei Geschwister Leopolds geboren.<br />
Leopold und Else Kronenberg kannten sich seit den frühen Kindertagen, wahrscheinlich gingen sie in dieselbe Klasse der jüdischen Schule. Sie heirateten am 18. März 1893 und zogen alsbald nach Berlin, wo bis 1904 ihre insgesamt vier Kinder zur Welt kamen. Leopold Kronenberg war bis in die Wirtschaftskrise der frühen 1920er-Jahre hinein als Bankier tätig. Seine spätere berufliche Tätigkeit ist nicht bekannt. Bis zuletzt wurden die Eheleute Kronenberg von ihren Söhnen Max, einem Ingenieur und späteren Professor an der Technischen Universität in Berlin, und Walter, ebenfalls Bankier, finanziell unterstützt.<br />
Die Kronenbergs waren aufgeklärte und assimilierte Juden, die sowohl die jüdischen als auch die christlichen Feste wie Weihnachten feierten. Leopold fühlte sich Zeit seines Lebens Deutschland eng verbunden und bezeichnete sich selbst als glühenden Patrioten. Beide Söhne nahmen am ersten Weltkrieg teil, wobei Walter schwer verwundet wurde. <br />
Im Gegensatz zu seinem Sohn Max, der nachdem seine Lehrererlaubnis entzogen worden war und die Nürnberger Gesetze 1935 erlassen worden waren, weitsichtig 1936 mit seiner Familie in die USA auswanderte, glaubten Leopold und der Sohn Walter weiterhin daran, dass sich der nationalsozialistische Terror wieder geben werde. Selbst die Verhaftung Leopolds im Jahr 1934 und sein in Haft erfolgter Versuch der Selbsttötung konnten daran nichts ändern. Erst nach der Progromnacht 1938 und mehrfachen Verhaftungen Walters begann sich bei den Kronenbergs eine Bereitschaft zu entwickeln, Deutschland zu verlassen. <br />
Obwohl sich Sohn Max in den USA intensiv um die Ausreise der Eltern bemühte und Leopold all seine finanziellen Ressourcen dafür aufbrauchte, konnten die erforderlichen Papiere letztlich nicht beschafft und die Bedingungen dafür nicht erfüllt werden. Die Änderungen der Ausreisebestimmungen seitens der deutschen Regierung und der Kriegseintritt der USA machten eine legale Ausreise schließlich unmöglich. Lediglich Walter hatte es noch 1940 unter Aufgabe seines Vermögens geschafft, mit seiner Familie in die USA einzuwandern.<br />
Die Eheleute Kronenberg verloren 1941 ihre Wohnung in der Innsbrucker Str. 14/15 und mussten verschiedentlich zur Untermiete leben. Am 28. Juli 1942 sandten sie die letzte Nachricht an ihre Kinder in den USA, in der sie ihren baldigen Abtransport ankündigten. Dieser erfolgte am 5. Februar 1942 nach Theresienstadt, wo am 25. Januar 1943 erst Leopold und sodann am 5. Februar 1943 auch Elise infolge der dortigen Kälte und des Hungers an Entkräftung starben.<br />

In Ruhrort lebte die am 18. Dezember 1867 als Tochter von Hermann und Berta Wittgenstein geborene Elise Wittgenstein. Hermann Wittgenstein war ein angesehener Repräsentant der dortigen jüdischen Gemeinde und Inhaber einer florierenden Lampenfabrik. Elise Wittgenstein hatte drei Brüder.
Leopold Kronenberg wurde am 15. Januar 1867 in Geseke/Westfalen als Sohn des Lehrers Salomon und dessen Frau Linchen geboren. Die Familie zog danach nach Ruhrort, heute Duisburg, wo Salomon eine Stelle an der dortigen jüdischen Gemeindeschule erhielt. Dort wurden mindestens drei Geschwister Leopolds geboren.
Leopold und Else Kronenberg kannten sich seit den frühen Kindertagen, wahrscheinlich gingen sie in dieselbe Klasse der jüdischen Schule. Sie heirateten am 18. März 1893 und zogen alsbald nach Berlin, wo bis 1904 ihre insgesamt vier Kinder zur Welt kamen. Leopold Kronenberg war bis in die Wirtschaftskrise der frühen 1920er-Jahre hinein als Bankier tätig. Seine spätere berufliche Tätigkeit ist nicht bekannt. Bis zuletzt wurden die Eheleute Kronenberg von ihren Söhnen Max, einem Ingenieur und späteren Professor an der Technischen Universität in Berlin, und Walter, ebenfalls Bankier, finanziell unterstützt.
Die Kronenbergs waren aufgeklärte und assimilierte Juden, die sowohl die jüdischen als auch die christlichen Feste wie Weihnachten feierten. Leopold fühlte sich Zeit seines Lebens Deutschland eng verbunden und bezeichnete sich selbst als glühenden Patrioten. Beide Söhne nahmen am ersten Weltkrieg teil, wobei Walter schwer verwundet wurde.
Im Gegensatz zu seinem Sohn Max, der nachdem seine Lehrererlaubnis entzogen worden war und die Nürnberger Gesetze 1935 erlassen worden waren, weitsichtig 1936 mit seiner Familie in die USA auswanderte, glaubten Leopold und der Sohn Walter weiterhin daran, dass sich der nationalsozialistische Terror wieder geben werde. Selbst die Verhaftung Leopolds im Jahr 1934 und sein in Haft erfolgter Versuch der Selbsttötung konnten daran nichts ändern. Erst nach der Progromnacht 1938 und mehrfachen Verhaftungen Walters begann sich bei den Kronenbergs eine Bereitschaft zu entwickeln, Deutschland zu verlassen.
Obwohl sich Sohn Max in den USA intensiv um die Ausreise der Eltern bemühte und Leopold all seine finanziellen Ressourcen dafür aufbrauchte, konnten die erforderlichen Papiere letztlich nicht beschafft und die Bedingungen dafür nicht erfüllt werden. Die Änderungen der Ausreisebestimmungen seitens der deutschen Regierung und der Kriegseintritt der USA machten eine legale Ausreise schließlich unmöglich. Lediglich Walter hatte es noch 1940 unter Aufgabe seines Vermögens geschafft, mit seiner Familie in die USA einzuwandern.
Die Eheleute Kronenberg verloren 1941 ihre Wohnung in der Innsbrucker Str. 14/15 und mussten verschiedentlich zur Untermiete leben. Am 28. Juli 1942 sandten sie die letzte Nachricht an ihre Kinder in den USA, in der sie ihren baldigen Abtransport ankündigten. Dieser erfolgte am 5. Februar 1942 nach Theresienstadt, wo am 25. Januar 1943 erst Leopold und sodann am 5. Februar 1943 auch Elise infolge der dortigen Kälte und des Hungers an Entkräftung starben.