Frieda Prinz née Flatauer

Location 
Barbarossastr. 56
District
Schöneberg
Stone was laid
08 May 2019
Born
14 June 1906 in Filehne / Wieleń
Deportation
on 01 March 1943 to Auschwitz
Later deported
1945 to Bergen-Belsen
Murdered
in Bergen-Belsen

Frieda Prinz wurde am 14. Juni 1906 in Filehne (heute: Wieleń / Polen) im Bezirk Posen geboren. Ihre Eltern waren Leo Flatauer, geboren am 7. Dezember 1878 in Filehne, und seine Ehefrau Selma, geborene Loesser, die am 18. Juni 1880 in Tütz (Tuczno) zur Welt kam. Frieda hatte noch zwei Geschwister, über die nichts weiter bekannt ist.<br />
<br />
Frieda heiratete den Kaufmann Alexander Prinz, geboren am 4. Februar 1892 in Preussisch-Stargard in Westpreußen (heute: Starogard Gdański / Polen), laut Standesamturkunde am 30.Juli 1928. Sie lebte zu diesem Zeitpunkt in Schneidemühl, ihr Mann Alexander in Görlitz.<br />
Dort war er als Einkäufer in einem Warenhaus tätig. Ende der 1920er-Jahre übernahm er mit seinem Bruder Hugo ein Geschäft, höchstwahrscheinlich ein Warenhaus, in Lauenburg (Lębork) in Pommern, für das er von seinen Schwiegereltern ein Darlehen von 15.000 RM bekam. In Lauenburg kam am 24. September 1930 die Tochter Ellen zur Welt..<br />
<br />
Nach der Übersiedlung nach Berlin, für die es keine genauen Daten gibt, wohnte die kleine Familie in der Barbarossastr. 56 in Schöneberg, im Berliner Adressbuch ist sie dort seit 1933 aufgeführt. Vor dieser letzten frei gewählten Wohnstätte sind die Stolpersteine für Frieda, Alexander und Ellen Prinz verlegt worden.<br />
<br />
Die Eltern von Frieda Prinz emigrierten nach Palästina und ließen sich in Cholon, einer Stadt südlich von Tel Aviv, nieder. Sie versuchten verzweifelt, ihrer Tochter mit ihrer Familie ebenfalls die Emigration zu ermöglichen.<br />
<br />
Alexander Prinz schätzte die Gefahr, die durch die Nazis bestand, zu lange falsch ein, später war es durch das Ausreiseverbot für Juden und den Zweiten Weltkrieg nicht mehr möglich zu emigrieren.<br />
<br />
Laut Bundesarchiv mussten Alexander und Frieda Prinz ab Herbst 1941 im sogenannten Reichsarbeitsdienst Zwangsarbeit leisten. Welche Tätigkeiten sie dabei ausführen mussten, ist nicht bekannt. Ab 1942 waren sie gezwungen, bei Glaser in der Würzburger Straße 7 zur Untermiete zu wohnen.<br />
<br />
Frieda Prinz wurde mit dem „31. Osttransport“ am 1. März 1943, vermutlich im Rahmen der „Fabrik-Aktion“, nach Ausschwitz deportiert. Alexander und Ellen Prinz wurden sechs Wochen später, am 19. April 1943, mit dem „37. Osttransport“ ebenfalls nach Ausschwitz deportiert.<br />
<br />
Laut einem Schreiben des Entschädigungsamtes und anderen Quellen starben Alexander und Ellen Prinz am 30. Juni 1943 in Auschwitz. Diese Daten sind allerdings nicht überprüfbar und wurden eventuell nachträglich festgelegt. Offiziell gelten Ellen und Alexander Prinz als verschollen.<br />
<br />
Frieda Prinz wurde nach Aussagen verschiedener Personen im KZ Bergen Belsen, Lager 3, Nr. 6 noch im März 1945 gesehen, dies bestätigten auch ihre Eltern. Sollte dies zutreffen, ist sie vermutlich auf einem der Todesmärsche von Ausschwitz nach Bergen-Belsen gewesen. Ihr Todesdatum wird für Anfang April 1945 vermutet.<br />
<br />
Das Ehepaar Flatauer, Friedas Eltern, stellte in den 1950er-Jahren von Israel aus mittels Anwälten Entschädigungsansprüche bei der Entschädigungsbehörde. Ihnen wurde eine Rente zugesprochen.<br />
<br />
Hugo Prinz, Friedas Schwager, stellte ebenfalls Wiedergutmachungsansprüche und erhielt für seinen Bruder, der von Herbst 1941 bis März 1943 Zwangsarbeit leisten musste, eine Zahlung von 2700 DM.

Frieda Prinz wurde am 14. Juni 1906 in Filehne (heute: Wieleń / Polen) im Bezirk Posen geboren. Ihre Eltern waren Leo Flatauer, geboren am 7. Dezember 1878 in Filehne, und seine Ehefrau Selma, geborene Loesser, die am 18. Juni 1880 in Tütz (Tuczno) zur Welt kam. Frieda hatte noch zwei Geschwister, über die nichts weiter bekannt ist.

Frieda heiratete den Kaufmann Alexander Prinz, geboren am 4. Februar 1892 in Preussisch-Stargard in Westpreußen (heute: Starogard Gdański / Polen), laut Standesamturkunde am 30.Juli 1928. Sie lebte zu diesem Zeitpunkt in Schneidemühl, ihr Mann Alexander in Görlitz.
Dort war er als Einkäufer in einem Warenhaus tätig. Ende der 1920er-Jahre übernahm er mit seinem Bruder Hugo ein Geschäft, höchstwahrscheinlich ein Warenhaus, in Lauenburg (Lębork) in Pommern, für das er von seinen Schwiegereltern ein Darlehen von 15.000 RM bekam. In Lauenburg kam am 24. September 1930 die Tochter Ellen zur Welt..

Nach der Übersiedlung nach Berlin, für die es keine genauen Daten gibt, wohnte die kleine Familie in der Barbarossastr. 56 in Schöneberg, im Berliner Adressbuch ist sie dort seit 1933 aufgeführt. Vor dieser letzten frei gewählten Wohnstätte sind die Stolpersteine für Frieda, Alexander und Ellen Prinz verlegt worden.

Die Eltern von Frieda Prinz emigrierten nach Palästina und ließen sich in Cholon, einer Stadt südlich von Tel Aviv, nieder. Sie versuchten verzweifelt, ihrer Tochter mit ihrer Familie ebenfalls die Emigration zu ermöglichen.

Alexander Prinz schätzte die Gefahr, die durch die Nazis bestand, zu lange falsch ein, später war es durch das Ausreiseverbot für Juden und den Zweiten Weltkrieg nicht mehr möglich zu emigrieren.

Laut Bundesarchiv mussten Alexander und Frieda Prinz ab Herbst 1941 im sogenannten Reichsarbeitsdienst Zwangsarbeit leisten. Welche Tätigkeiten sie dabei ausführen mussten, ist nicht bekannt. Ab 1942 waren sie gezwungen, bei Glaser in der Würzburger Straße 7 zur Untermiete zu wohnen.

Frieda Prinz wurde mit dem „31. Osttransport“ am 1. März 1943, vermutlich im Rahmen der „Fabrik-Aktion“, nach Ausschwitz deportiert. Alexander und Ellen Prinz wurden sechs Wochen später, am 19. April 1943, mit dem „37. Osttransport“ ebenfalls nach Ausschwitz deportiert.

Laut einem Schreiben des Entschädigungsamtes und anderen Quellen starben Alexander und Ellen Prinz am 30. Juni 1943 in Auschwitz. Diese Daten sind allerdings nicht überprüfbar und wurden eventuell nachträglich festgelegt. Offiziell gelten Ellen und Alexander Prinz als verschollen.

Frieda Prinz wurde nach Aussagen verschiedener Personen im KZ Bergen Belsen, Lager 3, Nr. 6 noch im März 1945 gesehen, dies bestätigten auch ihre Eltern. Sollte dies zutreffen, ist sie vermutlich auf einem der Todesmärsche von Ausschwitz nach Bergen-Belsen gewesen. Ihr Todesdatum wird für Anfang April 1945 vermutet.

Das Ehepaar Flatauer, Friedas Eltern, stellte in den 1950er-Jahren von Israel aus mittels Anwälten Entschädigungsansprüche bei der Entschädigungsbehörde. Ihnen wurde eine Rente zugesprochen.

Hugo Prinz, Friedas Schwager, stellte ebenfalls Wiedergutmachungsansprüche und erhielt für seinen Bruder, der von Herbst 1941 bis März 1943 Zwangsarbeit leisten musste, eine Zahlung von 2700 DM.