Jacob Petrikowski

Location 
Hildegard-Jadamowitzstr. 23
Historical name
Boxhagenerstr. 7
District
Friedrichshain
Stone was laid
04 June 2019
Born
16 January 1937 in
Deportation
on 26 February 1943 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Jacob Petrikowski wurde am 16. Januar 1937 in Berlin geboren. Sein Vater Harry war gelernter Buchdrucker und hatte vor den antijüdischen Maßnahmen der Nationalsozialisten ein gutes Einkommen, nur hatte er seine Anstellung verloren und war gezwungen, sich ökonomisch durchzuschlagen. Ob Jacobs Mutter Ilona arbeitete, wissen wir nicht, wir können aber davon ausgehen, dass es der kleinen Familie ökonomisch nicht gutging. Im Jahr 1937 war es jüdischen Eltern noch erlaubt, die Namen ihrer Kinder frei auszuwählen, und die Namenswahl Jacob Josef deutet darauf hin, dass Jacobs Eltern religiös waren. Sein Großvater Adolf Petrikowski war zu diesem Zeitpunkt noch Vorbeter in der großen Synagoge in der Oranienburger Straße.<br />
Wir wissen kaum etwas über das Kind Jacob – ob er seine Eltern viel sah, ob er Kontakt zu anderen Kindern hatte, ob er oft bei seinen Großeltern Adolf und Johanna Petrikowski war, ob er noch seine Onkel und Tanten erlebt hat, von denen viele die Flucht antraten? Mit Gewissheit kann man sagen, dass er die zunehmende Furcht und Sorge der Eltern erlebt haben muss. Ob er die Deportation seines Großvaters im Januar 1942, drei Tage vor seinem eigenen Geburtstag, bewusst mitbekommen hat, bleibt zu vermuten. Ebenso bleibt es eine Vermutung, ob das Kind die Deportation seiner Großmutter im September 1942 verstand. Jacob wurde am 26. Februar 1943 mit seinen Eltern nach Auschwitz deportiert. Sie alle wurden dort ermordet. Jacob wurde gerade einmal sechs Jahre alt.<br />

Jacob Petrikowski wurde am 16. Januar 1937 in Berlin geboren. Sein Vater Harry war gelernter Buchdrucker und hatte vor den antijüdischen Maßnahmen der Nationalsozialisten ein gutes Einkommen, nur hatte er seine Anstellung verloren und war gezwungen, sich ökonomisch durchzuschlagen. Ob Jacobs Mutter Ilona arbeitete, wissen wir nicht, wir können aber davon ausgehen, dass es der kleinen Familie ökonomisch nicht gutging. Im Jahr 1937 war es jüdischen Eltern noch erlaubt, die Namen ihrer Kinder frei auszuwählen, und die Namenswahl Jacob Josef deutet darauf hin, dass Jacobs Eltern religiös waren. Sein Großvater Adolf Petrikowski war zu diesem Zeitpunkt noch Vorbeter in der großen Synagoge in der Oranienburger Straße.
Wir wissen kaum etwas über das Kind Jacob – ob er seine Eltern viel sah, ob er Kontakt zu anderen Kindern hatte, ob er oft bei seinen Großeltern Adolf und Johanna Petrikowski war, ob er noch seine Onkel und Tanten erlebt hat, von denen viele die Flucht antraten? Mit Gewissheit kann man sagen, dass er die zunehmende Furcht und Sorge der Eltern erlebt haben muss. Ob er die Deportation seines Großvaters im Januar 1942, drei Tage vor seinem eigenen Geburtstag, bewusst mitbekommen hat, bleibt zu vermuten. Ebenso bleibt es eine Vermutung, ob das Kind die Deportation seiner Großmutter im September 1942 verstand. Jacob wurde am 26. Februar 1943 mit seinen Eltern nach Auschwitz deportiert. Sie alle wurden dort ermordet. Jacob wurde gerade einmal sechs Jahre alt.