Marianne Czempin

Location 
Grolmannstr. 14
District
Charlottenburg
Stone was laid
16 March 2018
Born
31 July 1914 in Berlin
Escape
1934 Italien, Palästina
Survived

Marianne Czempin wurde als zweite Tochter des Ehepaares Fanny und Georg Czempin am 31. Juli 1914 in Berlin geboren. Sie war ein liebenswürdiges, sportliches und intelligentes Mädchen. Ihre Ferien verbrachte sie häufig im Sommerhaus der Eltern in Neu-Fahrland.<br />
<br />
1934 ging sie nach Italien, um sich dort auf das Pionier-Leben in Palästina vorzubereiten – sie war die erste der Schwestern, die dorthin emigrierte. Sie wurde Mitglied im Kibbuz Givat Haim Ihud – ebenso wie Aryeh Manzel, den sie geheiratet hatte.<br />
<br />
1939 wurde ihre erste Tochter Michal geboren. Marianne vermutet, dass das Baby nicht hören könne. Die Untersuchungsmethoden waren damals noch nicht sehr ausgereift, und die Ärzte wiesen die Befürchtungen der Mutter zurück. Im Alter von 3 Monaten bekam Michal eine schwere Meninghitis. Man diagnostizierte Taubheit als deren Folge. Erst nachdem die 2. Tochter, Tamar, im November 1942 geboren war – ebenfalls taub – stellte sich heraus, dass es sich vermutlich um ein genetisches Problem handelte.<br />
<br />
1946 – vor dem Ausbruch des Unabhängigkeitskrieges – wurde Aryeh für Beratungsgeschäfte in die USA entsandt und die ganze Familie zog nach New York, zumal es in Palästina keine entsprechenden Angebote für taube Kinder gab. Aryeh wurde später Handelsattaché an der Botschaft des Staates Israel in den USA – Marianne wurde Diplomatengattin. Sie bewirtete Gäste der Botschaft, war in der Elternvertretung der Schule ihrer Töchter aktiv und pflegte den Kontakt mit der Familie in Israel.<br />
<br />
Zwanzig Jahre lang widmete Marianne sich mit all ihrer Energie der Erziehung und Ausbildung ihrer Töchter, die besondere Schulen besuchten, in denen sie lernten mit der Umgebung zu kommunizieren und sich in der Gesellschaft zurechtzufinden. Sie war recht streng in der Erziehung mit dem Ziel, den beiden Mädchen alles zu vermitteln, das ihre Existenz in einer hörenden Gesellschaft ermöglichte. Später wurde Michal wegen einer geistigen Erkrankung in ein Fach-Krankenhaus in New York eingewiesen – ein schwerer Schlag für Marianne.

Marianne Czempin wurde als zweite Tochter des Ehepaares Fanny und Georg Czempin am 31. Juli 1914 in Berlin geboren. Sie war ein liebenswürdiges, sportliches und intelligentes Mädchen. Ihre Ferien verbrachte sie häufig im Sommerhaus der Eltern in Neu-Fahrland.

1934 ging sie nach Italien, um sich dort auf das Pionier-Leben in Palästina vorzubereiten – sie war die erste der Schwestern, die dorthin emigrierte. Sie wurde Mitglied im Kibbuz Givat Haim Ihud – ebenso wie Aryeh Manzel, den sie geheiratet hatte.

1939 wurde ihre erste Tochter Michal geboren. Marianne vermutet, dass das Baby nicht hören könne. Die Untersuchungsmethoden waren damals noch nicht sehr ausgereift, und die Ärzte wiesen die Befürchtungen der Mutter zurück. Im Alter von 3 Monaten bekam Michal eine schwere Meninghitis. Man diagnostizierte Taubheit als deren Folge. Erst nachdem die 2. Tochter, Tamar, im November 1942 geboren war – ebenfalls taub – stellte sich heraus, dass es sich vermutlich um ein genetisches Problem handelte.

1946 – vor dem Ausbruch des Unabhängigkeitskrieges – wurde Aryeh für Beratungsgeschäfte in die USA entsandt und die ganze Familie zog nach New York, zumal es in Palästina keine entsprechenden Angebote für taube Kinder gab. Aryeh wurde später Handelsattaché an der Botschaft des Staates Israel in den USA – Marianne wurde Diplomatengattin. Sie bewirtete Gäste der Botschaft, war in der Elternvertretung der Schule ihrer Töchter aktiv und pflegte den Kontakt mit der Familie in Israel.

Zwanzig Jahre lang widmete Marianne sich mit all ihrer Energie der Erziehung und Ausbildung ihrer Töchter, die besondere Schulen besuchten, in denen sie lernten mit der Umgebung zu kommunizieren und sich in der Gesellschaft zurechtzufinden. Sie war recht streng in der Erziehung mit dem Ziel, den beiden Mädchen alles zu vermitteln, das ihre Existenz in einer hörenden Gesellschaft ermöglichte. Später wurde Michal wegen einer geistigen Erkrankung in ein Fach-Krankenhaus in New York eingewiesen – ein schwerer Schlag für Marianne.