Adolf Cohn

Location 
Berchtesgadener Str. 35
District
Schöneberg
Stone was laid
15 September 2009
Born
25 December 1881 in Znin (Posen) / Żnin
Occupation
Apotheker
Deportation
on 02 March 1943 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Adolf Cohn, am 15. Dezember 1881 in Znin (heute: Żnin / Polen) geboren, heiratete die Schwester Clara seines Studienkollegen Paul Schlome. Das Paar bekam 1920 den Sohn Walter und 1925 die Tochter Eva. Die Familie lebte seit 1926 in einer großen Wohnung in der Berchtesgadener Straße 35. Adolf Cohn führte zusammen mit seinem Schwager Paul Schlome bis zur Arisierung 1936 die Westend-Apotheke in der Kurfürstenstraße 80. <br />
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Die Familie fühlte sich 1933 noch vor Verfolgungen relativ sicher, da alle Brüder und der Ehemann Soldaten gewesen waren. Als der Schwiegervater Heinrich Schlome seine Holzhandlung aufgab, zog er mit seiner Frau zur Tochter und deren Familie in die Berchtesgadener Straße 35. Die nun täglichen Spaziergänge führten Hermann Schlome zu den Familien seiner Söhne, wo er sich um die Enkel kümmerte. Adolf Cohns Sohn Walter gelang um 1937 die Flucht nach Argentinien, wo er an einer Tbc-Erkrankung verstarb. Die 1930 geborene Nichte Susanne kam 1938 zusammen mit ihrem damals dreijährigen Cousin Oscar mit einem Kindertransport nach Großbritannien. Sie überlebten den Holocaust. Auch dem Schwager Arthur Schlome, der in Frankfurt/Main lebte, war mit Ehefrau, Sohn Max und Tochter Ilse rechtzeitig die Flucht in die Vereinigten Staaten gelungen.<br />
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Nach der Deportation der Schwiegereltern Schlome am 1. September 1942 musste die Familie in die Stierstraße 20–21 umziehen, wohin der ehemalige Studienkollege und Schwager Paul mit seiner Frau Ruth nach der Arisierung der Apotheke 1936 gezogen war. Schlomes wurden am 19. September 1942 nach Riga deportiert und ermordet. Adolf Cohn wurde mit seiner Familie mit dem „32. Osttransport“ am 2. März 1943 zusammen mit über 1.750 Männern, Frauen und Kindern nach Auschwitz deportiert, wo sich ihre Spuren verlieren.<br />
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2009 wurden auf Initiative der Stolpersteininitiativgruppe Stierstraße, von Hausbewohnern und mit Unterstützung der Nichte Susanne die Stolpersteine für die Familie Alfred Cohn und die Familie Schlome verlegt.

Adolf Cohn, am 15. Dezember 1881 in Znin (heute: Żnin / Polen) geboren, heiratete die Schwester Clara seines Studienkollegen Paul Schlome. Das Paar bekam 1920 den Sohn Walter und 1925 die Tochter Eva. Die Familie lebte seit 1926 in einer großen Wohnung in der Berchtesgadener Straße 35. Adolf Cohn führte zusammen mit seinem Schwager Paul Schlome bis zur Arisierung 1936 die Westend-Apotheke in der Kurfürstenstraße 80.

Die Familie fühlte sich 1933 noch vor Verfolgungen relativ sicher, da alle Brüder und der Ehemann Soldaten gewesen waren. Als der Schwiegervater Heinrich Schlome seine Holzhandlung aufgab, zog er mit seiner Frau zur Tochter und deren Familie in die Berchtesgadener Straße 35. Die nun täglichen Spaziergänge führten Hermann Schlome zu den Familien seiner Söhne, wo er sich um die Enkel kümmerte. Adolf Cohns Sohn Walter gelang um 1937 die Flucht nach Argentinien, wo er an einer Tbc-Erkrankung verstarb. Die 1930 geborene Nichte Susanne kam 1938 zusammen mit ihrem damals dreijährigen Cousin Oscar mit einem Kindertransport nach Großbritannien. Sie überlebten den Holocaust. Auch dem Schwager Arthur Schlome, der in Frankfurt/Main lebte, war mit Ehefrau, Sohn Max und Tochter Ilse rechtzeitig die Flucht in die Vereinigten Staaten gelungen.

Nach der Deportation der Schwiegereltern Schlome am 1. September 1942 musste die Familie in die Stierstraße 20–21 umziehen, wohin der ehemalige Studienkollege und Schwager Paul mit seiner Frau Ruth nach der Arisierung der Apotheke 1936 gezogen war. Schlomes wurden am 19. September 1942 nach Riga deportiert und ermordet. Adolf Cohn wurde mit seiner Familie mit dem „32. Osttransport“ am 2. März 1943 zusammen mit über 1.750 Männern, Frauen und Kindern nach Auschwitz deportiert, wo sich ihre Spuren verlieren.

2009 wurden auf Initiative der Stolpersteininitiativgruppe Stierstraße, von Hausbewohnern und mit Unterstützung der Nichte Susanne die Stolpersteine für die Familie Alfred Cohn und die Familie Schlome verlegt.