Eva Cohn

Location 
Berchtesgadener Str. 35
District
Schöneberg
Stone was laid
15 September 2009
Born
25 June 1925 in Berlin
Deportation
on 02 March 1943 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Eva Cohn wurde am 25. Juni 1925 in Berlin als Tochter des Apothekers Adolf Cohn und seiner Ehefrau Clara, geb. Schlome, geboren. Sie hatte einen Bruder, den 1920 geborenen Walter, der 1939 im Exil in Argentinien verstarb. Die Familie lebte in einer großen Wohnung in der Berchtesgadener Straße 35. Adolf Cohn führte zusammen mit seinem Schwager Paul Schlome bis zur Arisierung 1936 die Westend-Apotheke in der Kurfürstenstraße 80. 1937 musste Eva Cohn in die Jüdische Volksschule in der Prinzregentenstraße wechseln.<br />
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Die Familie fühlte sich 1933 noch vor Verfolgungen relativ sicher, da der Ehemann und alle Brüder von Clara Cohn Soldaten gewesen waren. Nachdem Großvater Hermann Schlome aus Altersgründen 1933 die Holzhandlung aufgegeben hatte, zogen er und sein Frau Auguste zu Cohns in die Berchtesgadener Straße 35, wo in der Nähe auch die Brüder ihrer Mutter Clara mit ihren Familien lebten. Tägliche Spaziergänge führten den Großvater zu den Familien seiner Söhne, wo er sich um die Enkel kümmerte. Die 1930 geborene Cousine Susanne kam 1938 zusammen mit ihrem damals dreijährigen Cousin Oscar mit einem Kindertransport nach Großbritannien. Sie überlebten den Holocaust. Auch dem Onkel Arthur Schlome, der in Frankfurt/Main lebte, war mit Ehefrau, Sohn Max und Tochter Ilse rechtzeitig die Flucht in die Vereinigten Staaten gelungen.<br />
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Nach der Deportation der Großeltern Schlome am 1. September 1942 musste die Familie in die Stierstraße 20–21 umziehen, wohin der ehemalige Studienkollege und Schwager Paul Schlome mit seiner Frau Ruth nach der Arisierung der Apotheke 1936 gezogen war. Schlomes wurden am 19. September 1942 nach Riga deportiert und ermordet. Die 17jährige Eva Cohn wurde mit ihren Eltern mit dem „32. Osttransport“ am 2. März 1943 zusammen mit über 1.750 Männern, Frauen und Kindern nach Auschwitz deportiert, wo sich ihre Spuren verlieren.<br />
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2009 wurden auf Initiative der Stolpersteininitiativgruppe Stierstraße, von Hausbewohnern und mit Unterstützung der Cousine Susanne die Stolpersteine für die Familie Cohn und die Familie Schlome verlegt.

Eva Cohn wurde am 25. Juni 1925 in Berlin als Tochter des Apothekers Adolf Cohn und seiner Ehefrau Clara, geb. Schlome, geboren. Sie hatte einen Bruder, den 1920 geborenen Walter, der 1939 im Exil in Argentinien verstarb. Die Familie lebte in einer großen Wohnung in der Berchtesgadener Straße 35. Adolf Cohn führte zusammen mit seinem Schwager Paul Schlome bis zur Arisierung 1936 die Westend-Apotheke in der Kurfürstenstraße 80. 1937 musste Eva Cohn in die Jüdische Volksschule in der Prinzregentenstraße wechseln.

Die Familie fühlte sich 1933 noch vor Verfolgungen relativ sicher, da der Ehemann und alle Brüder von Clara Cohn Soldaten gewesen waren. Nachdem Großvater Hermann Schlome aus Altersgründen 1933 die Holzhandlung aufgegeben hatte, zogen er und sein Frau Auguste zu Cohns in die Berchtesgadener Straße 35, wo in der Nähe auch die Brüder ihrer Mutter Clara mit ihren Familien lebten. Tägliche Spaziergänge führten den Großvater zu den Familien seiner Söhne, wo er sich um die Enkel kümmerte. Die 1930 geborene Cousine Susanne kam 1938 zusammen mit ihrem damals dreijährigen Cousin Oscar mit einem Kindertransport nach Großbritannien. Sie überlebten den Holocaust. Auch dem Onkel Arthur Schlome, der in Frankfurt/Main lebte, war mit Ehefrau, Sohn Max und Tochter Ilse rechtzeitig die Flucht in die Vereinigten Staaten gelungen.

Nach der Deportation der Großeltern Schlome am 1. September 1942 musste die Familie in die Stierstraße 20–21 umziehen, wohin der ehemalige Studienkollege und Schwager Paul Schlome mit seiner Frau Ruth nach der Arisierung der Apotheke 1936 gezogen war. Schlomes wurden am 19. September 1942 nach Riga deportiert und ermordet. Die 17jährige Eva Cohn wurde mit ihren Eltern mit dem „32. Osttransport“ am 2. März 1943 zusammen mit über 1.750 Männern, Frauen und Kindern nach Auschwitz deportiert, wo sich ihre Spuren verlieren.

2009 wurden auf Initiative der Stolpersteininitiativgruppe Stierstraße, von Hausbewohnern und mit Unterstützung der Cousine Susanne die Stolpersteine für die Familie Cohn und die Familie Schlome verlegt.