Hermann Schlome

Location 
Berchtesgadener Str. 35
District
Schöneberg
Stone was laid
15 September 2009
Born
21 January 1857 in Janowitz (Posen) / Janowiec
Deportation
on 01 September 1942 to Theresienstadt
Dead
16 September 1942 in Theresienstadt

Hermann Schlome, geboren am 21. Januar 1857 in Janowitz (damals preußische Provinz Posen, heute: Janowiec Wielkopolski / Polen) in eine orthodox jüdische Händlerfamilie, wurde Holzhändler und heiratete Auguste Frosts aus Zerkow. Das Ehepaar hatte drei Söhne und die 1892 Tochter Clara. Die Söhne Paul, geb. 1886, Arthur, geb. 1888, und Julius, geb. 1891, dienten als Soldaten im Ersten Weltkrieg. Wahrscheinlich gleich nach dem Ersten Weltkrieg zog die Familie nach Berlin, wo die Kinder heirateten und mit ihren Familien nicht weit voneinander entfernt lebten. Schwiegersohn Adolf führte zusammen mit seinem Schwager Paul Schlome bis zur Arisierung 1936 die Westend-Apotheke in der Kurfürstenstraße 80. Hermann Schlome und seine Frau zogen 1933, nachdem er altersbedingt der Holzhandel aufgegeben wurde, zu ihrer Tochter Clara Cohn und deren Familie in die große Wohnung in der Berchtesgadener Straße 35, wo die Familie seit 1926 lebte.<br />
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Die Familie fühlte sich 1933 noch vor Verfolgungen relativ sicher, da alle Söhne und der Schwiegersohn Soldaten gewesen waren. Den Rentner Schlome führten seine täglichen Spaziergänge in die Familien seiner Söhne, wo er sich um die Enkel kümmerte. Pauls 1930 geborene Tochter Susanne kam 1938 zusammen mit ihrem damals dreijährigen Cousin Oscar, dem Sohn von Julius Schlome, mit einem Kindertransport nach Großbritannien. Beide überlebten den Holocaust. Auch dem Sohn Arthur, der in Frankfurt/Main lebte, war mit Ehefrau, Sohn Max und Tochter Ilse rechtzeitig die Flucht in die Vereinigten Staaten gelungen.<br />
<br />
Am 1. September 1942 wurden Auguste und Hermann Schlome mit dem „54. Alterstransport“, zusammen mit insgesamt 100 Jüdinnen und Juden, nach Theresienstadt deportiert. Den Transport überlebte Hermann Schlome nicht. Seine Frau wurde am 1. oder 2. Oktober 1942 in Treblinka ermordet. <br />
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2009 wurden auf Initiative der Stolpersteininitiativgruppe Stierstraße, von Hausbewohnern und mit Unterstützung der Enkelin Susanne die Stolpersteine für die Großeltern sowie die Familie von Clara Cohn, geb. Schlome, verlegt.

Hermann Schlome, geboren am 21. Januar 1857 in Janowitz (damals preußische Provinz Posen, heute: Janowiec Wielkopolski / Polen) in eine orthodox jüdische Händlerfamilie, wurde Holzhändler und heiratete Auguste Frosts aus Zerkow. Das Ehepaar hatte drei Söhne und die 1892 Tochter Clara. Die Söhne Paul, geb. 1886, Arthur, geb. 1888, und Julius, geb. 1891, dienten als Soldaten im Ersten Weltkrieg. Wahrscheinlich gleich nach dem Ersten Weltkrieg zog die Familie nach Berlin, wo die Kinder heirateten und mit ihren Familien nicht weit voneinander entfernt lebten. Schwiegersohn Adolf führte zusammen mit seinem Schwager Paul Schlome bis zur Arisierung 1936 die Westend-Apotheke in der Kurfürstenstraße 80. Hermann Schlome und seine Frau zogen 1933, nachdem er altersbedingt der Holzhandel aufgegeben wurde, zu ihrer Tochter Clara Cohn und deren Familie in die große Wohnung in der Berchtesgadener Straße 35, wo die Familie seit 1926 lebte.

Die Familie fühlte sich 1933 noch vor Verfolgungen relativ sicher, da alle Söhne und der Schwiegersohn Soldaten gewesen waren. Den Rentner Schlome führten seine täglichen Spaziergänge in die Familien seiner Söhne, wo er sich um die Enkel kümmerte. Pauls 1930 geborene Tochter Susanne kam 1938 zusammen mit ihrem damals dreijährigen Cousin Oscar, dem Sohn von Julius Schlome, mit einem Kindertransport nach Großbritannien. Beide überlebten den Holocaust. Auch dem Sohn Arthur, der in Frankfurt/Main lebte, war mit Ehefrau, Sohn Max und Tochter Ilse rechtzeitig die Flucht in die Vereinigten Staaten gelungen.

Am 1. September 1942 wurden Auguste und Hermann Schlome mit dem „54. Alterstransport“, zusammen mit insgesamt 100 Jüdinnen und Juden, nach Theresienstadt deportiert. Den Transport überlebte Hermann Schlome nicht. Seine Frau wurde am 1. oder 2. Oktober 1942 in Treblinka ermordet.

2009 wurden auf Initiative der Stolpersteininitiativgruppe Stierstraße, von Hausbewohnern und mit Unterstützung der Enkelin Susanne die Stolpersteine für die Großeltern sowie die Familie von Clara Cohn, geb. Schlome, verlegt.