Jenny Fabian née Cheim alias Katz

Location 
Bülowstr. 88
District
Schöneberg
Stone was laid
14 September 2009
Born
22 July 1872 in Berlin
Deportation
on 28 March 1942 to Piaski-Trawniki
Murdered
in Piaski

Jenny Fabian wurde am 22. Juli 1872 in eine jüdische Kaufmannsfamilie hineingeboren. Ihre Eltern, Moses-Moritz und Reize-Rieke Cheim, waren aus Polen ins Deutsche Reich immigriert und hatten sich in Berlin niedergelassen.<br />
<br />
Über Jennys Kindheit und Jugend ist kaum etwas bekannt. Am 14. Februar 1895 heiratete sie den in Berlin geborenen (10. September 1865) Kaufmann Gerson Fabian, Jenny war jetzt 22 Jahre alt. Das Paar bekam fünf Kinder, zunächst drei Töchter, Herta kam 1897, Hanni 1901 und Antonie 1902 zur Welt. Als Jenny Fabian am 29. Oktober 1902 ihre dritte Tochter Antonie zur Welt brachte, lebte die Familie in der Ifflandstr. 2 in Mitte. In den Jahren 1904 und 1908 kamen noch die Söhne Heinz und Werner zur Welt. <br />
<br />
Gerson Fabian, Jennys Mann, starb am 17. Juni 1915 mit nur 49 Jahren. Die Sterbeurkunde von Gerson Fabian nennt die Blankenfelderstr. 5 in Berlin-Pankow als Adresse. Die älteste Tochter Herta war zu dieser Zeit gerade erwachsen, die nachgeborenen Hanni und Antonie im Teenageralter und die beiden Söhne elf und sieben Jahre. Eine sicherlich schwierige Zeit für Jenny Fabian, insbesondere in den Jahren während des Ersten Weltkrieges. Zusammen mit ihr Tochter Hanni zog Jenny Fabian schließlich in die Schöneberger Bülowstraße 88. Die unverheiratete Hanni war berufstätig und verdiente als Stenotypistin den Lebensunterhalt für sich und die Mutter.<br />
<br />
Die beiden Söhne Heinz und Werner konnten1938 in die USA und nach England emigrieren. Die Töchter Herta und Antonie waren mit „Ariern“ verheiratet und lebten damit in sogenannten privilegierten Mischehen. Für beide Frauen bedeutete das bis zu einem gewissen Grad Schutz vor der rassischen Verfolgung. <br />
<br />
Jenny Fabian wurde am 28. März 1942 nach Trawniki deportiert, ein Zwangsarbeits- und SS-Ausbildungslager im Osten Polens. Sie trat den Transport gemeinsam mit ihrer Tochter Hanni an. <br />
<br />
Auch Therese Fabian, die unverheiratete Schwägerin Jennys und Schwester des verstorbenen Gerson Fabian, entging der Verschleppung nicht: Sie wurde am 30. Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert. Therese Fabian ist am 6. Januar 1944 im Ghetto Theresienstadt umgekommen.

Jenny Fabian wurde am 22. Juli 1872 in eine jüdische Kaufmannsfamilie hineingeboren. Ihre Eltern, Moses-Moritz und Reize-Rieke Cheim, waren aus Polen ins Deutsche Reich immigriert und hatten sich in Berlin niedergelassen.

Über Jennys Kindheit und Jugend ist kaum etwas bekannt. Am 14. Februar 1895 heiratete sie den in Berlin geborenen (10. September 1865) Kaufmann Gerson Fabian, Jenny war jetzt 22 Jahre alt. Das Paar bekam fünf Kinder, zunächst drei Töchter, Herta kam 1897, Hanni 1901 und Antonie 1902 zur Welt. Als Jenny Fabian am 29. Oktober 1902 ihre dritte Tochter Antonie zur Welt brachte, lebte die Familie in der Ifflandstr. 2 in Mitte. In den Jahren 1904 und 1908 kamen noch die Söhne Heinz und Werner zur Welt.

Gerson Fabian, Jennys Mann, starb am 17. Juni 1915 mit nur 49 Jahren. Die Sterbeurkunde von Gerson Fabian nennt die Blankenfelderstr. 5 in Berlin-Pankow als Adresse. Die älteste Tochter Herta war zu dieser Zeit gerade erwachsen, die nachgeborenen Hanni und Antonie im Teenageralter und die beiden Söhne elf und sieben Jahre. Eine sicherlich schwierige Zeit für Jenny Fabian, insbesondere in den Jahren während des Ersten Weltkrieges. Zusammen mit ihr Tochter Hanni zog Jenny Fabian schließlich in die Schöneberger Bülowstraße 88. Die unverheiratete Hanni war berufstätig und verdiente als Stenotypistin den Lebensunterhalt für sich und die Mutter.

Die beiden Söhne Heinz und Werner konnten1938 in die USA und nach England emigrieren. Die Töchter Herta und Antonie waren mit „Ariern“ verheiratet und lebten damit in sogenannten privilegierten Mischehen. Für beide Frauen bedeutete das bis zu einem gewissen Grad Schutz vor der rassischen Verfolgung.

Jenny Fabian wurde am 28. März 1942 nach Trawniki deportiert, ein Zwangsarbeits- und SS-Ausbildungslager im Osten Polens. Sie trat den Transport gemeinsam mit ihrer Tochter Hanni an.

Auch Therese Fabian, die unverheiratete Schwägerin Jennys und Schwester des verstorbenen Gerson Fabian, entging der Verschleppung nicht: Sie wurde am 30. Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert. Therese Fabian ist am 6. Januar 1944 im Ghetto Theresienstadt umgekommen.