Alexander Rosenau

Location 
Bundesallee 46
District
Wilmersdorf
Stone was laid
14 November 2016
Born
02 September 1861 in Pyritz (Pommern) / Pyrzyce
Occupation
Kaufmann
Deportation
on 11 August 1942 to Theresienstadt
Murdered
29 November 1942 in Theresienstadt

Alexander Rosenau kam am 2. September 1861 in Pyritz in der damaligen preußischen Provinz Pommern (heute Pyrzyce, Woiwodschaft Westpommern, Zachodniopomorskie ) als drittes Kind des Wolf Rosenau und seiner Frau Blümchen Berta, geb. Heinrich, zur Welt. Er hatte drei Geschwister, die älteren Salomon, genannt Sally, und Minna sowie die jüngere Clara.

Seine Vorfahren trugen einen jüdischen Familiennamen – evtl. Baruch - der nicht gesichert überliefert ist. Dem Familienstammbuch ist zu entnehmen, dass Alexanders Großvater Borchard um 1812 den Namen Rosenau als erblichen Familiennamen annahm: "Weil er seine Frau Rosegolde so sehr liebte, nahm er den Namen Rosenau an." Sowohl Borchard Rosenau als auch dessen Sohn Wolf gehörten zu den Repräsentanten der Synagogengemeinde in Pyritz. Auch der Erbauer der Pyritzer Synagoge Jakob Rosenau war ein Mitglied der sehr großen und weit verzweigten Familie.

Alexander Rosenau und seine Geschwister – auch die Mädchen - erhielten eine gute schulische Ausbildung in Pyritz. Alexander machte anschließend vermutlich - wie sein Bruder Salomon - eine kaufmännische Ausbildung. Alle vier Geschwister zogen um 1890 nach Berlin.

1903 gründete Alexander in Berlin ein Handelshaus für „Sammet- und Seidenwaren Engros – Export für Mäntel und Blusenconfection“ – zunächst in der Kronenstrasse 48/49, später in der Charlottenstraße 59 in Berlin Mitte. In der Familie galt er als wohlhabend und spendabel. Über sein Leben ist nicht sehr viel bekannt, wohl aber dass der familiäre Kontakt zwischen den Geschwistern und deren Familien eng war.

Die ältere Schwester Minna, verh. Schwarz, Mitbegründerin des ersten Frauenvereins der Loge "B'nai Brith" in Berlin, richtete im Hofgebäude der Brunnenstraße 41, Berlin-Mitte, 1913 ein Mütter- und Kleinkinderheim, eine Mütterberatungsstelle und später ein Altersheim ein. 2012 wurde für sie am Minna-Schwarz-Heim eine Gedenktafel angebracht. https://www.gedenktafeln-in-berlin…

Alexander Rosenau heiratete Else Blanck, verw. Marcusy, die am 13. September 1875 geboren worden war. Sie hatten zwei Kinder: Hilda Marcusy, Elses Tochter aus 1. Ehe, und den gemeinsamen Sohn Gerhard, der am 6. Januar 1892 in Berlin zur Welt kam. Er wurde – wie sein Vater – Kaufmann und handelte mit Seidenstoffen, zunächst in der Mohrenstraße in Berlin-Mitte, später in der Waitzstraße in Charlottenburg.

Als die Repressionen und Verfolgungsmaßnahmen gegen jüdische Menschen immer schlimmer wurden, brachte Else Rosenau ihre Tochter Hilda, (später verh. Gonin), nach Palästina, kam aber selbst nach Berlin zurück.

Wie so viele jüdische Menschen wurden die Rosenaus von den Nationalsozialisten aus ihrer Wohnung in der damaligen Kaiserallee aus- und in ein sog. „Judenhaus“ in der Bamberger Str. 18 eingewiesen – aus diesem Haus wurden 13 Menschen deportiert. Von dort wurden sie am 11. August 1942 mit den sog. „41. Alterstransport" mit weiteren 98 Berliner Jüdinnen und Juden nach Theresienstadt deportiert. Dort starb Alexander nur drei Monate später im Alter von 81 Jahren am 29. November.1942. Die Todesfallanzeige nennt als Todesursache „Marasmus, Altersschwäche“. Es wurde also nicht einmal verschleiert, dass Alexander Rosenau offenbar verhungerte.

Die 67 Jahre alte Else Rosenau wurde am 16. Mai 1944 nach Auschwitz weiter verschleppt und dort ermordet.

Der Sohn Gerhard Rosenau, wurde von seiner zweiten, nicht-jüdischen Frau Gertrud (Gerry) in der Mommsenstr. 55 versteckt, entkam aber den Häschern dennoch nicht. Er wurde nach Auschwitz deportiert, überlebte glücklicherweise und kam zu Fuß nach Berlin zurück. Das Ehepaar lebte bis zu seinem Tod in Locarno.
 

Alexander Rosenau kam am 2. September 1861 in Pyritz in der damaligen preußischen Provinz Pommern (heute Pyrzyce, Woiwodschaft Westpommern, Zachodniopomorskie ) als drittes Kind des Wolf Rosenau und seiner Frau Blümchen Berta, geb. Heinrich, zur Welt. Er hatte drei Geschwister, die älteren Salomon, genannt Sally, und Minna sowie die jüngere Clara.

Seine Vorfahren trugen einen jüdischen Familiennamen – evtl. Baruch - der nicht gesichert überliefert ist. Dem Familienstammbuch ist zu entnehmen, dass Alexanders Großvater Borchard um 1812 den Namen Rosenau als erblichen Familiennamen annahm: "Weil er seine Frau Rosegolde so sehr liebte, nahm er den Namen Rosenau an." Sowohl Borchard Rosenau als auch dessen Sohn Wolf gehörten zu den Repräsentanten der Synagogengemeinde in Pyritz. Auch der Erbauer der Pyritzer Synagoge Jakob Rosenau war ein Mitglied der sehr großen und weit verzweigten Familie.

Alexander Rosenau und seine Geschwister – auch die Mädchen – erhielten eine gute schulische Ausbildung in Pyritz. Alexander machte anschließend vermutlich – wie sein Bruder Salomon – eine kaufmännische Ausbildung. Alle vier Geschwister zogen um 1890 nach Berlin.

1903 gründete Alexander in Berlin ein Handelshaus für „Sammet- und Seidenwaren Engros – Export für Mäntel und Blusenconfection“ – zunächst in der Kronenstrasse 48/49, später in der Charlottenstraße 59 in Berlin Mitte. In der Familie galt er als wohlhabend und spendabel. Über sein Leben ist nicht sehr viel bekannt, wohl aber, dass der familiäre Kontakt zwischen den Geschwistern und deren Familien eng war.

Die ältere Schwester Minna, verh. Schwarz, Mitbegründerin des ersten Frauenvereins der Loge "B'nai Brith" in Berlin, richtete im Hofgebäude der Brunnenstraße 41, Berlin-Mitte, 1913 ein Mütter- und Kleinkinderheim, eine Mütterberatungsstelle und später ein Altersheim ein.

Alexander Rosenau heiratete Else Blanck, verw. Marcusy, die am 13. September 1875 geboren worden war. Sie hatten zwei Kinder: Hilda Marcusy, Elses Tochter aus 1. Ehe, und den gemeinsamen Sohn Gerhard, der am 6. Januar 1892 in Berlin zur Welt kam. Er wurde – wie sein Vater – Kaufmann und handelte mit Seidenstoffen, zunächst in der Mohrenstraße in Berlin-Mitte, später in der Waitzstraße in Charlottenburg.

Als die Repressionen und Verfolgungsmaßnahmen gegen jüdische Menschen immer schlimmer wurden, brachte Else Rosenau ihre Tochter Hilda, (später verh. Gonin), nach Palästina, kam aber selbst nach Berlin zurück.

Wie so viele jüdische Menschen wurden die Rosenaus von den Nationalsozialisten aus ihrer Wohnung in der damaligen Kaiserallee aus- und in ein sog. „Judenhaus“ in der Bamberger Str. 18 eingewiesen. Aus diesem Haus wurden 13 Menschen deportiert. Von dort wurden sie am 11. August 1942 mit dem sog. „41. Alterstransport" mit weiteren 98 Berliner Jüdinnen und Juden nach Theresienstadt deportiert. Dort starb Alexander nur drei Monate später im Alter von 81 Jahren am 29. November.1942. Die Todesfallanzeige nennt als Todesursache „Marasmus, Altersschwäche“. Es wurde also nicht einmal verschleiert, dass Alexander Rosenau offenbar verhungerte.

Die 67 Jahre alte Else Rosenau wurde am 16. Mai 1944 nach Auschwitz verschleppt und dort ermordet.

Der Sohn Gerhard Rosenau, wurde von seiner zweiten, nicht-jüdischen Frau Gertrud (genannt „Gerry“) in der Mommsenstr. 55 versteckt. Er entkam seinen Häschern aber dennoch nicht und wurde nach seiner Verhaftung nach Auschwitz deportiert. Glücklicherweise überlebte er das Vernichtungslager und kam zu Fuß nach Berlin zurück, welches er mit seiner Frau bald verließ. Die Eheleute lebten fortan in Locarno/Schweiz.