Emma Oberländer née Kraemer

Location 
Else-Lasker-Schüler-Str. 5
Historical name
Mackensenstr. 5
District
Schöneberg
Stone was laid
25 May 2011
Born
20 October 1861 in Wien
Deportation
on 04 November 1942 to Theresienstadt
Dead
15 January 1943 in Theresienstadt

Geboren am 20. Oktober 1861 in Wien als Tochter von Ludwig Kraemer und Flora, geb. Nesimögen, heiratete Emma Kraemer 1898 Ludwig Oberländer. In Berlin wurden die Kinder Fritz (1898), Flora (1900) und Heinz (1906) geboren. Die Familie lebte in der Holsteinischen Straße 20. Ludwig Oberländer starb vermutlich Ende der 1920er Jahre. Emma Oberländer nahm 1934 ihre ebenfalls verwitwete Schwägerin Cäcilie Oberländer in ihrer Wohnung in der Holsteinischen Straße 20 auf. Ab 1936 lebte sie mit ihr, ihrer Tochter Flora und ihrem Sohn Heinz in einer Vierzimmer-Wohnung in der Mackensenstraße 5 (heute: Else-Lasker-Schüler-Straße 5) für eine monatliche Miete in Höhe von 145,-- RM.. <br />
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Am 15. August 1942 wurde zunächst der Sohn Heinz nach Riga deportiert und ermordet. Nach der Erinnerung der Großnichte Hanni, Tochter von Felix und Alice Weißenberg und Enkelin von Cäcilie Oberländer, erfolgte danach die Deportation der Tochter Flora. Als Anfang Oktober 1942 Cäcilie Oberländer verhaftet wurde, soll Emma Oberländer bereits deportiert gewesen sein. Nach den Transportunterlagen in Yad Vashem wurde Emma Oberländer aber erst mit dem „71. Alterstransport“ am 4. November 1942 mit 100 Menschen nach Theresienstadt deportiert. Demnach war sie diejenige, die alle Verhaftungen miterlebte, bevor sie selbst abgeholt wurde. Der Widerspruch ist aber nicht mehr aufzulösen. In Theresienstadt traf sie noch persönlich auf ihren Sohn Fritz und die Schwägerin Cäcilie. Die 81jährige starb am 15. Januar 1943. Der Sohn Fritz wurde 1944 in Auschwitz ermordet, ihre Kinder Flora und Heinz kamen 1942 in Riga ums Leben. Die Großnichte Hanni Weißenberg überlebte als einziges Familienmitglied. Sie tauchte unter und wohnte bis Kriegsende in einem Versteck in der Nollendorfstraße 28. <br />
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Am 9. Januar 1943 wurde eine Inventarbewertung von Emma Oberländers Besitz vorgenommen. Die Taxierung ergab einen Betrag in Höhe von 546,-- RM. Die Räumung der Wohnung erfolgte am 9. März 1943. <br />
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2011 wurden auf Initiative der Großnichte vier Stolpersteine für die von hier deportierten Oberländers verlegt.

Geboren am 20. Oktober 1861 in Wien als Tochter von Ludwig Kraemer und Flora, geb. Nesimögen, heiratete Emma Kraemer 1898 Ludwig Oberländer. In Berlin wurden die Kinder Fritz (1898), Flora (1900) und Heinz (1906) geboren. Die Familie lebte in der Holsteinischen Straße 20. Ludwig Oberländer starb vermutlich Ende der 1920er Jahre. Emma Oberländer nahm 1934 ihre ebenfalls verwitwete Schwägerin Cäcilie Oberländer in ihrer Wohnung in der Holsteinischen Straße 20 auf. Ab 1936 lebte sie mit ihr, ihrer Tochter Flora und ihrem Sohn Heinz in einer Vierzimmer-Wohnung in der Mackensenstraße 5 (heute: Else-Lasker-Schüler-Straße 5) für eine monatliche Miete in Höhe von 145,-- RM..

Am 15. August 1942 wurde zunächst der Sohn Heinz nach Riga deportiert und ermordet. Nach der Erinnerung der Großnichte Hanni, Tochter von Felix und Alice Weißenberg und Enkelin von Cäcilie Oberländer, erfolgte danach die Deportation der Tochter Flora. Als Anfang Oktober 1942 Cäcilie Oberländer verhaftet wurde, soll Emma Oberländer bereits deportiert gewesen sein. Nach den Transportunterlagen in Yad Vashem wurde Emma Oberländer aber erst mit dem „71. Alterstransport“ am 4. November 1942 mit 100 Menschen nach Theresienstadt deportiert. Demnach war sie diejenige, die alle Verhaftungen miterlebte, bevor sie selbst abgeholt wurde. Der Widerspruch ist aber nicht mehr aufzulösen. In Theresienstadt traf sie noch persönlich auf ihren Sohn Fritz und die Schwägerin Cäcilie. Die 81jährige starb am 15. Januar 1943. Der Sohn Fritz wurde 1944 in Auschwitz ermordet, ihre Kinder Flora und Heinz kamen 1942 in Riga ums Leben. Die Großnichte Hanni Weißenberg überlebte als einziges Familienmitglied. Sie tauchte unter und wohnte bis Kriegsende in einem Versteck in der Nollendorfstraße 28.

Am 9. Januar 1943 wurde eine Inventarbewertung von Emma Oberländers Besitz vorgenommen. Die Taxierung ergab einen Betrag in Höhe von 546,-- RM. Die Räumung der Wohnung erfolgte am 9. März 1943.

2011 wurden auf Initiative der Großnichte vier Stolpersteine für die von hier deportierten Oberländers verlegt.