Rudolf Olden

Location 
Genthiner Str. 8
Historical name
Genthiner Str. 3
District
Tiergarten
Stone was laid
May 2008
Born
14 January 1885 in Stettin / Szczecin
Occupation
Rechtsanwalt, Publizist
Escape
1933 Flucht nach Prag, später Frankreich und Großbritannien
Dead
17 September 1940

Rudolf Olden, Rechtsanwalt und Journalist,  war einer der profiliertesten politischen Publizisten der Weimarer Republik. Seine erschütternden Erlebnisse als Offizier im I.Weltkrieg ließen ihn zum überzeugten Pazifisten werden. Er schrieb u.a. für die pazifistische Wiener Zeitschrift DER FRIEDE. und war befreundet mit Literaten wie Alfred Polgar und Egon Erwin Kisch.<br />
<br />
1926 zog Olden nach Berlin und nahm hier eine Redakteursstelle beim renommierten BERLINER TAGEBLATT an, wo er aufgrund seiner brillanten Leitartikel bald zum Chefredakteur und Stellvertreter des legendären Publizisten Theodor Wolff avancierte.   <br />
<br />
Daneben schrieb Olden als freier Mitarbeiter auch für andere Zeitschriften, darunter DIE WELTBÜHNE. Neben seiner publizistischen Tätigkeit übte Olden - seit 1926 in Berlin auch als Anwalt zugelassen - diesen Beruf auch aus.<br />
1931 veröffentlichte DIE WELTBÜHNE einen Artikel Kurt Tucholskys mit der Redewendung Soldaten sind Mörder. Im darauffolgenden Prozeß verteidigte Olden den angeklagten  Chefredakteur Carl v. Ossietzky, und erreichte dessen Freispruch.<br />
 <br />
Am Tag nach dem Reichtagsbrand verließ Olden - von Bekannten gewarnt - Berlin und ging nach Prag ins Exil. Von dort übersiedelte er nach Paris, wo er 1934 den deutschen P.E.N.-Club im Exil mitbegründete und als dessen Sekretär tätig war. <br />
<br />
In Prag hatte er bereits 1933 anonym die Schrift  „Hitler der Eroberer, Entlarvung einer Legende“ veröffentlicht,  in Paris 1934 publizierte er ein Jahr später das „Schwarzbuch über die Lage der Juden in Deutschland“. Weiterhin war er für unterschiedliche Exil-Zeitungen wie „DAS NEUE TAGE-BUCH“, „PARISER TAGEBLATT“, „ARGENTINISCHES  TAGEBLATT und „DAS WORT“ tätig.<br />
  <br />
Nach Aberkennung der deutschen Staatsangehörigkeit zog Olden 1936 nach London und arbeitete hier weiter für den P.E.N.-Club. Er unterstützte u.a. die Verleihung des Friedensnobelpreises an Carl v. Ossietzky im Jahr 1935.      <br />
Nach der englischen Kriegserklärung 1939 geriet Rudolf Olden zusammen mit anderen deutschen Flüchtlingen zeitweise in ein britisches Internierungslager.<br />
 <br />
Auf der Überfahrt nach New York, wo man Olden eine Lehrtätigkeit an einer Hochschule angeboten hatte, wurde das Transportschiff CITY OF BENARES von einem deutschen U-Boot im September 1940 im Atlantik versenkt. <br />
<br />
Von den 406 Passagieren überleben 248 den Untergang nicht - darunter auch Rudolf Olden und seine Ehefrau.  <br />
<br />
------------------------------Quellen:<br />
<br />
Neue Deutsche Biographie 19 (1998) <br />
Ingo Müller:  Streitbare Juristen.  Baden-Baden, 1988<br />
H. Göppinger:  Juristen jüd. Abstammung im „Dritten Reich“    Göttingen, 1990

Rudolf Olden, Rechtsanwalt und Journalist,  war einer der profiliertesten politischen Publizisten der Weimarer Republik. Seine erschütternden Erlebnisse als Offizier im I.Weltkrieg ließen ihn zum überzeugten Pazifisten werden. Er schrieb u.a. für die pazifistische Wiener Zeitschrift DER FRIEDE. und war befreundet mit Literaten wie Alfred Polgar und Egon Erwin Kisch.

1926 zog Olden nach Berlin und nahm hier eine Redakteursstelle beim renommierten BERLINER TAGEBLATT an, wo er aufgrund seiner brillanten Leitartikel bald zum Chefredakteur und Stellvertreter des legendären Publizisten Theodor Wolff avancierte.  

Daneben schrieb Olden als freier Mitarbeiter auch für andere Zeitschriften, darunter DIE WELTBÜHNE. Neben seiner publizistischen Tätigkeit übte Olden - seit 1926 in Berlin auch als Anwalt zugelassen - diesen Beruf auch aus.
1931 veröffentlichte DIE WELTBÜHNE einen Artikel Kurt Tucholskys mit der Redewendung Soldaten sind Mörder. Im darauffolgenden Prozeß verteidigte Olden den angeklagten  Chefredakteur Carl v. Ossietzky, und erreichte dessen Freispruch.
 
Am Tag nach dem Reichtagsbrand verließ Olden - von Bekannten gewarnt - Berlin und ging nach Prag ins Exil. Von dort übersiedelte er nach Paris, wo er 1934 den deutschen P.E.N.-Club im Exil mitbegründete und als dessen Sekretär tätig war.

In Prag hatte er bereits 1933 anonym die Schrift  „Hitler der Eroberer, Entlarvung einer Legende“ veröffentlicht,  in Paris 1934 publizierte er ein Jahr später das „Schwarzbuch über die Lage der Juden in Deutschland“. Weiterhin war er für unterschiedliche Exil-Zeitungen wie „DAS NEUE TAGE-BUCH“, „PARISER TAGEBLATT“, „ARGENTINISCHES  TAGEBLATT und „DAS WORT“ tätig.
 
Nach Aberkennung der deutschen Staatsangehörigkeit zog Olden 1936 nach London und arbeitete hier weiter für den P.E.N.-Club. Er unterstützte u.a. die Verleihung des Friedensnobelpreises an Carl v. Ossietzky im Jahr 1935.     
Nach der englischen Kriegserklärung 1939 geriet Rudolf Olden zusammen mit anderen deutschen Flüchtlingen zeitweise in ein britisches Internierungslager.
 
Auf der Überfahrt nach New York, wo man Olden eine Lehrtätigkeit an einer Hochschule angeboten hatte, wurde das Transportschiff CITY OF BENARES von einem deutschen U-Boot im September 1940 im Atlantik versenkt.

Von den 406 Passagieren überleben 248 den Untergang nicht - darunter auch Rudolf Olden und seine Ehefrau. 

------------------------------Quellen:

Neue Deutsche Biographie 19 (1998)
Ingo Müller:  Streitbare Juristen.  Baden-Baden, 1988
H. Göppinger:  Juristen jüd. Abstammung im „Dritten Reich“    Göttingen, 1990