Frau Aron wurde am 1. Februar 1886 als Hannchen Lewin in Berlin-Mitte geboren.
Ihr Vater, Sally Lewin, von Beruf Kaufmann hielt sich zum Zeitpunkt ihrer Geburt in Amerika auf. Der genaue Wohnort war (lt. Geburtsurkunde von Hannchen) unbekannt.
Ihre Mutter - Pauline Lewin, geb. Prager – lebte währenddessen bei ihren Eltern Abraham Prager und dessen Ehefrau in der Alte Schönhauser Str. 5. Dort wurde Hannchen geboren.
Die Religionszugehörigkeit der Eltern wurde auf der Geburtsurkunde von Hannchen als Mosaische Religion vermerkt.
Über ihre Kindheit und Jugend wissen wir leider nichts Genaues. Vermutlich wuchs sie in der Seelower Str. 3 in Prenzlauer Berg auf, denn diese Adresse ist in ihrer Heiratsurkunde von 1907 mit dem Kaufmann Gustav Aron (geb. 1878) im Standesamt Berlin X b vermerkt. Gustavs Wohnsitz wird in dieser Urkunde mit der Kreisstadt Thorn dokumentiert.
Ab 1915 wohnte die Familie Aron 27 Jahre lang in der Immanuelkirchstr. 32 im Parterre des Hinterhauses.
Gustav Aron verstarb am 12.06.1937 infolge einer Blindarmerkrankung im St. Hewig Krankenhaus. Er wurde am 16.06.1937 auf dem Jüdischen Friedhof Weissensee beerdigt. Sein Grab ist noch heute dort zu finden.
In der 12-seitigen Vermögenserklärung, die Hannchen Aron kurz vor ihrer Deportation 1942 für den OFP (Oberfinanzpräsident) ausfüllen musste, ist zu lesen, dass das Ehepaar Aron einen gemeinsamen Sohn Alfred hatte. Sein Geburtsdatum konnten noch nicht ermittelt werden.
Alfred Aron wohnte 1937 - zum Zeitpunkt des Todes seines Vaters - noch bei den Eltern. Aus der WAG-Akte wissen wir, dass er mit seiner Frau noch vor 1942 – dem Zeitpunkt der Deportation der Mutter- nach Mexiko emigrieren konnte. Das genaue Jahr ist nicht bekannt.
Im Jahr 1966 stellte er in New York im Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland einen Antrag auf Entschädigung für den von den Nazis zugunsten des Deutschen Reiches eingezogenen Hausrat der Eltern.
Ob es noch lebende Nachfahren von Alfred Aron evtl. in USA gibt, konnte leider nicht ermittelt werden.
Hannchen Aron wurde am 2. Juni 1942 mit dem 14. Osttransport von Berlin ins sogenannte Generalgouvernement deportiert.
Ihr Name ist auf der Transportliste zu finden, die man im Archiv BLHA Potsdam einsehen kann. Nach neuesten Forschungsergebnissen geht man davon aus, dass der Transportzug nach Sobibor ging.
Als Ort der Ermordung von Hannchen Aron ist im Gedenkbuch des Bundesarchives das Konzentrationslager Sobibor verzeichnet. Ein genaues Datum gibt es nicht, vermutlich wurde sie noch 1942 ermordet.
Auf Initiative des ehemaligen Nachbarkindes, Herrn Schwabe, wurde am 04.Dezember 2019 unter großer Anteilnahme von heutigen Nachbarn für Hannchen Aron geb. Lewin vor dem Haus in der Immanuelkirchstr. 32 ein Stolperstein verlegt.
Hannchen Lewin wurde am 1. Februar 1886 in Berlin-Mitte geboren.
Ihr Vater, Sally Lewin, von Beruf Kaufmann hielt sich zum Zeitpunkt ihrer Geburt in Amerika auf. Der genaue Wohnort war (lt. Geburtsurkunde von Hannchen) unbekannt.
Ihre Mutter - Pauline Lewin, geb. Prager – lebte währenddessen bei ihren Eltern Abraham Prager und dessen Ehefrau in der Alte Schönhauser Str. 5. Dort wurde Hannchen geboren. Die Religionszugehörigkeit der Eltern wurde auf der Geburtsurkunde von Hannchen als Mosaische Religion vermerkt.
Über ihre Kindheit und Jugend wissen wir leider nichts Genaues. Vermutlich wuchs sie in der Seelower Str. 3 in Prenzlauer Berg auf, denn diese Adresse ist in ihrer Heiratsurkunde von 1907 mit dem Kaufmann Gustav Aron (geb. 1878) im Standesamt Berlin X b vermerkt. Gustavs Wohnsitz wird in dieser Urkunde mit der Kreisstadt Thorn dokumentiert.
Im Januar 1911 wurde ihr Sohn Alfred ebendort geboren. Wann genau die junge Familie dann nach Berlin zog ist unbekannt.
Ab 1915 wohnte die Familie Aron über einen Zeitraum von 27 Jahren in der Immanuelkirchstr. 32 im Parterre des Hinterhauses.
Gustav Aron verstarb am 12.06.1937 infolge einer Blindarmerkrankung im St. Hewig Krankenhaus. Er wurde am 16.06.1937 auf dem Jüdischen Friedhof Weissensee beerdigt. Sein Grab ist noch heute dort zu finden.
Alfred Aron wohnte 1937 - zum Zeitpunkt des Todes seines Vaters - noch bei den Eltern.
Hannchen Aron wurde am 2. Juni 1942 mit dem 14. Osttransport von Berlin ins sogenannte Generalgouvernement deportiert.
Ihr Name ist auf der Transportliste zu finden, die man im Archiv BLHA Potsdam einsehen kann. Nach neuesten Forschungsergebnissen geht man davon aus, dass der Transportzug nach Sobibor ging.
Als Ort der Ermordung von Hannchen Aron ist im Gedenkbuch des Bundesarchives das Konzentrationslager Sobibor verzeichnet. Ein genaues Datum gibt es nicht, vermutlich wurde sie noch 1942 ermordet.
Hannchen Aron hatte in der 12-seitigen Vermögenserklärung, die kurz vor der Deportation für die OFP (Oberfinanzpräsident Berlin-Brandenburg) auszufüllen war, damit das gesamte Vermögen „ordentlich“ vom Deutschen Reich entschädigungslos eingezogen werden konnte, angegeben, dass Sohn und Schwiegertochter nach Mexiko ausgewandert waren.
Leider irrte sie in diesem Punkt.
Wann und wo Alfred seine Frau Sofie Hasson heirateten, konnte nicht ermittelt werden. Sicher aber ist, dass das junge Ehepaar am 13.05.1939 ab Hamburg auf dem Schiff St. Louis Richtung Kuba fuhr.
Wie bekannt, durfte dieses Schiff mit 937 jüdischen Flüchtlinge an Bord weder in Kuba noch USA oder Kanada anlegen. Es musste nach Europa zurückkehren und die Passagiere mussten in Antwerpen von Bord gehen.
Die Flüchtlinge wurden von England, Belgien und Frankreich aufgenommen. Alfred und Sofie Aron kamen nach Frankreich – wie man einer Passagierliste entnehmen kann. Sie waren also 1942 nicht – wie Mutter Hannchen annahm - im sicheren Mexiko sondern saßen in Frankreich fest.
Ob und wo sie während des Krieges und der deutschen Besetzung von Frankreich interniert waren, konnte bislang noch nicht ermittelt werden.
Erst im Juni 1947 konnten sie über Kuba in die USA emigrieren.
Aus der WAG-Akte wissen wir, dass Alfred im Jahr 1966 in New York im Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland einen Antrag auf Entschädigung für den von den Nazis zugunsten des Deutschen Reiches eingezogenen Hausrat der Eltern stellte.
Alfred Aron starb am 25. Juli 1995 und seine Frau Sofie am 9. Februar 2001 kinderlos in den USA.