Elisabeth Schie

Location 
Köpenicker Straße 100
Historical name
Köpenicker Straße 101
District
Mitte
Born
15 February 1885 in Breslau (Schlesien) / Wrocław
Deportation
on 25 January 1942 to Riga
Murdered
im Ghetto Riga

Elisabeth Schie wurde am 15. Februar 1885 in Breslau (heute: Wrocław/Polen) geboren. Sie hatte zwei Geschwister: Max, geboren 1871, und Gertrud, geboren 1882. Ihr Vater, ein Kaufmann, starb, als sie noch ein Kind war, um das Jahr 1896. Die verwitwete Mutter Rosa, geb. Freund, zog 1903 mit ihren Töchtern in die Köpenicker Str. 101, in eine Wohnung im dritten Stock, wo Elisabeth und ihre Schwester ihr ganzes weiteres Leben verbringen sollten. Auch Max Schie ist 1903 unter dieser Adresse in den Adressbüchern verzeichnet, jedoch nicht mehr in den folgenden Jahren. Erst 1910 ist er wieder auffindbar, er ist nun als Kaufmann und Konfektionär in der Neuen Jakobstr. 17 im Adressbuch aufgeführt, ab 1914 in der Köpenicker Str. 69.<br />
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Die Geschwister Schie verdienten mit dem Handel und der Herstellung von Kleidern ihren Lebensunterhalt. Ab 1911 ist unter dem Namen „Geschwister Schie“ ein Großhandel mit Damenblusen im Adressbuch verzeichnet, Inhaber waren Max und Gertrud Schie. Ihre Schwester Elisabeth verrichtete Näharbeiten, vermutlich auch für das Geschäft ihrer Geschwister. Auf der Transportliste des Deportationszuges wird Elisabeths Beruf mit „Putzmacherin“ angegeben.<br />
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Von 1916 bis 1923 warben erst Elisabeth, dann Gertrud Schie mit dem Zusatz „Hohlsaumfabrik. m. elektr. Betrieb“ im Adressbuch um neue Kunden. Dann scheinen die Inflationsjahre auch die Familie Schie schwer getroffen zu haben, jedenfalls haben die Schwestern Schie keinen eigenen Eintrag mehr im Adressbuch, Max Schie war nach wie vor als Kaufmann verzeichnet.<br />
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Auch nach 1933 blieb Erwerbsquelle der Familie Schie die Herstellung von Konfektionsware. Ab 1934 betrieb Max Schie unter seiner Privatadresse eine Nähstube, wo wahrscheinlich auch seine Schwestern arbeiteten. Als er im Laufe des Jahres 1937 seine Wohnung in der Köpenicker Str. 69 aufgeben musste, zog er in das Haus Köpenicker Str. 101, wo seine Schwestern nach wie vor wohnten. Die Mutter Rosa war inzwischen, vermutlich 1936, gestorben. Im selben Haus wohnte ab dieser Zeit auch ein Wilhelm Schie in einer eigenen Wohnung, im Jahr darauf ist außerdem ein Matt. Schie verzeichnet. Wahrscheinlich waren es Verwandte. Sie lebten dort bis 1940, danach ist keiner aus der Familie Schie mehr mit einem eigenen Eintrag im Adressbuch verzeichnet. Zumindest die Geschwister Max, Gertrud und Elisabeth lebten bis zu ihrer Deportation in der Köpenicker Str. 101, vermutlich wohnten sie zur Untermiete.<br />
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Mit dem „X. Transport“ vom 25. Januar 1943 wurden die drei Geschwister, inzwischen 70, 59 und 53 Jahre alt, nach Riga deportiert und umgebracht.

Elisabeth Schie wurde am 15. Februar 1885 in Breslau (heute: Wrocław/Polen) geboren. Sie hatte zwei Geschwister: Max, geboren 1871, und Gertrud, geboren 1882. Ihr Vater, ein Kaufmann, starb, als sie noch ein Kind war, um das Jahr 1896. Die verwitwete Mutter Rosa, geb. Freund, zog 1903 mit ihren Töchtern in die Köpenicker Str. 101, in eine Wohnung im dritten Stock, wo Elisabeth und ihre Schwester ihr ganzes weiteres Leben verbringen sollten. Auch Max Schie ist 1903 unter dieser Adresse in den Adressbüchern verzeichnet, jedoch nicht mehr in den folgenden Jahren. Erst 1910 ist er wieder auffindbar, er ist nun als Kaufmann und Konfektionär in der Neuen Jakobstr. 17 im Adressbuch aufgeführt, ab 1914 in der Köpenicker Str. 69.

Die Geschwister Schie verdienten mit dem Handel und der Herstellung von Kleidern ihren Lebensunterhalt. Ab 1911 ist unter dem Namen „Geschwister Schie“ ein Großhandel mit Damenblusen im Adressbuch verzeichnet, Inhaber waren Max und Gertrud Schie. Ihre Schwester Elisabeth verrichtete Näharbeiten, vermutlich auch für das Geschäft ihrer Geschwister. Auf der Transportliste des Deportationszuges wird Elisabeths Beruf mit „Putzmacherin“ angegeben.

Von 1916 bis 1923 warben erst Elisabeth, dann Gertrud Schie mit dem Zusatz „Hohlsaumfabrik. m. elektr. Betrieb“ im Adressbuch um neue Kunden. Dann scheinen die Inflationsjahre auch die Familie Schie schwer getroffen zu haben, jedenfalls haben die Schwestern Schie keinen eigenen Eintrag mehr im Adressbuch, Max Schie war nach wie vor als Kaufmann verzeichnet.

Auch nach 1933 blieb Erwerbsquelle der Familie Schie die Herstellung von Konfektionsware. Ab 1934 betrieb Max Schie unter seiner Privatadresse eine Nähstube, wo wahrscheinlich auch seine Schwestern arbeiteten. Als er im Laufe des Jahres 1937 seine Wohnung in der Köpenicker Str. 69 aufgeben musste, zog er in das Haus Köpenicker Str. 101, wo seine Schwestern nach wie vor wohnten. Die Mutter Rosa war inzwischen, vermutlich 1936, gestorben. Im selben Haus wohnte ab dieser Zeit auch ein Wilhelm Schie in einer eigenen Wohnung, im Jahr darauf ist außerdem ein Matt. Schie verzeichnet. Wahrscheinlich waren es Verwandte. Sie lebten dort bis 1940, danach ist keiner aus der Familie Schie mehr mit einem eigenen Eintrag im Adressbuch verzeichnet. Zumindest die Geschwister Max, Gertrud und Elisabeth lebten bis zu ihrer Deportation in der Köpenicker Str. 101, vermutlich wohnten sie zur Untermiete.

Mit dem „X. Transport“ vom 25. Januar 1943 wurden die drei Geschwister, inzwischen 70, 59 und 53 Jahre alt, nach Riga deportiert und umgebracht.