Dorothea Kasriel

Location 
Koppenstraße 17
Historical name
Müncheberger Straße 22
District
Friedrichshain
Stone was laid
05 December 2019
Born
20 March 1923 in Jarotschin (Posen) / Jarocin
Occupation
Schneiderin
Deportation
on 19 February 1943 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Dorothea Dora Kasriel wurde am 20. März 1923 in Jarotschin im damaligen Posen geboren. Sie hatte einen zwei Jahre älteren Bruder namens Siegbert, doch ist über ihre Kindheit sonst wenig bekannt. Ihre Eltern Paula und Leo Kasriel zogen im Laufe der 1920er Jahren mit ihrer Familie nach Berlin um, denn Dorotheas Bruder Siegbert lässt sich in den Schulakten des Andreas-Realgymnasiums (das heutige Andreas-Gymnasium) finden. Ob Dorothea diese Schule ebenfalls besuchte, ist unklar. <br />
In den Berliner Adressbüchern ist ihr Vater Leo Kasriel Anfang der 1930er Jahren als Kaufmann vermerkt und wir wissen, dass auch ihre Mutter Paula arbeitete, sie hatte das Schneiderhandwerk gelernt, das später auch Dorothea und Siegbert erlernen würden. Warum ihr Vater Leo starb, wissen wir ebenfalls nicht, ab 1934 ist ihre Mutter als Witwe in den Berliner Adressbüchern zu finden. Es ist davon auszugehen, dass Leo Kasriel eines natürlichen Todes starb. Dorothea lebte mit ihrer Mutter und ihrem Bruder weiterhin in der Familienwohnung in der Müncheberger Straße 22 in Friedrichshain, die vor dem Krieg einen anderen Straßenverlauf hatte als die heutige Straße. <br />
Wie alle Berliner und Berlinerinnen, die als Juden und Jüdinnen verfolgt wurden, werden Dorothea, ihr Bruder Siegbert und ihre Mutter Paula den immer drastischeren antisemitischen Maßnahmen der Nationalsozialisten ausgesetzt worden sein. Ihr Alltag wird in der sog. Horst-Wessel-Stadt (so nannten die Nationalsozialisten Friedrichshain nach der Machtübernahme) zunehmend von Sorge und Angst geprägt sein und sicherlich mussten sie Zwangsarbeit leisten. <br />
Dorothea wurde gemeinsam mit ihrer Mutter Paula mit dem „29. Ost-Transport“ am 19. Februar 1943 nach Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurden. Ihr Bruder Siegbert war untergetaucht und versuchte so, sich der Deportation zu entziehen. Dies gelang ihm aber nur für ein paar Monate, auch er wurde im Dezember 1943 nach Auschwitz verschleppt und umgebracht.<br />

Dorothea Dora Kasriel wurde am 20. März 1923 in Jarotschin im damaligen Posen geboren. Sie hatte einen zwei Jahre älteren Bruder namens Siegbert, doch ist über ihre Kindheit sonst wenig bekannt. Ihre Eltern Paula und Leo Kasriel zogen im Laufe der 1920er Jahren mit ihrer Familie nach Berlin um, denn Dorotheas Bruder Siegbert lässt sich in den Schulakten des Andreas-Realgymnasiums (das heutige Andreas-Gymnasium) finden. Ob Dorothea diese Schule ebenfalls besuchte, ist unklar.
In den Berliner Adressbüchern ist ihr Vater Leo Kasriel Anfang der 1930er Jahren als Kaufmann vermerkt und wir wissen, dass auch ihre Mutter Paula arbeitete, sie hatte das Schneiderhandwerk gelernt, das später auch Dorothea und Siegbert erlernen würden. Warum ihr Vater Leo starb, wissen wir ebenfalls nicht, ab 1934 ist ihre Mutter als Witwe in den Berliner Adressbüchern zu finden. Es ist davon auszugehen, dass Leo Kasriel eines natürlichen Todes starb. Dorothea lebte mit ihrer Mutter und ihrem Bruder weiterhin in der Familienwohnung in der Müncheberger Straße 22 in Friedrichshain, die vor dem Krieg einen anderen Straßenverlauf hatte als die heutige Straße.
Wie alle Berliner und Berlinerinnen, die als Juden und Jüdinnen verfolgt wurden, werden Dorothea, ihr Bruder Siegbert und ihre Mutter Paula den immer drastischeren antisemitischen Maßnahmen der Nationalsozialisten ausgesetzt worden sein. Ihr Alltag wird in der sog. Horst-Wessel-Stadt (so nannten die Nationalsozialisten Friedrichshain nach der Machtübernahme) zunehmend von Sorge und Angst geprägt sein und sicherlich mussten sie Zwangsarbeit leisten.
Dorothea wurde gemeinsam mit ihrer Mutter Paula mit dem „29. Ost-Transport“ am 19. Februar 1943 nach Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurden. Ihr Bruder Siegbert war untergetaucht und versuchte so, sich der Deportation zu entziehen. Dies gelang ihm aber nur für ein paar Monate, auch er wurde im Dezember 1943 nach Auschwitz verschleppt und umgebracht.