Lotti Sborowitz

Location 
Markgraf-Albrecht-Str. 15
District
Halensee
Stone was laid
08 May 2012
Born
16 January 1897 in Stettin / Szczecin
Deportation
on 02 April 1942 to Warschau
Murdered

Lotti Sborowitz, geboren am 16. Januar 1897 in Stettin (Szczecin), war die Tochter von Siegmund und Paula Sborowitz und hatte einen Bruder Leo, der rechtzeitig nach Palästina flüchten konnte, bevor seine Eltern und seine Schwester deportiert wurden. Sie war unverheiratet und wohnte bei ihren Eltern in der Markgraf-Albrecht-Straße 15 im Vorderhaus im 3. Stock.<br />
<br />
Am 2. April 1942 wurde sie mit ihren Eltern ins Warschauer Ghetto deportiert, nachdem die Familie einige Tage im Sammellager verbringen musste, das in der Synagoge an der Levetzowstraße 7-8 in Berlin-Moabit von den Nazis betrieben wurde. Dort gab sie wie schon früher bei der Volkszählung am 17. Mai 1939 ebenso wie ihre Eltern als Staatsbürgerschaft „Tschechoslowakei“ an.<br />
<br />
Von dem Bruder und seinen Nachkommen gibt es keine Spuren mehr. Jedoch ist ein handschriftlicher Brief auf blauem Luftpostpapier erhalten, den Dr. Arie (Leo) Horowitz am 30. Januar 1952 an die Außenstelle der in New York angesiedelten Jewish Restitution Successor Organization (JRSO), Berlin-Dahlem, Fontanestraße 16, schickte. Anscheinend hatte er sich umbenannt, deshalb schrieb er in Klammern den Vornamen Leo dazu. Seine Adresse war: Jerusalem, Bne Brith Str., Nashashibi Houses.<br />
<br />
Er schrieb: „Sehr geehrte Herren, meine Eltern Siegmund Sborowitz und Paula Sborowitz wohnten zuletzt in Berlin-Halensee, Albrecht Achillesstrasse. Seit 1942 habe ich über ihr Schicksal nichts mehr erfahren. Vermutlich sind sie deportiert worden. Teilen Sie mir bitte mit, ob bezw. was sich aus den Akten des Oberfinanzpräsidenten ergibt, insbesondere über die von meinen Eltern zurückgelassenen Vermögenswerte. Meine am 16. Januar 1898 geborene Schwester Lotti wohnte mit meinen Eltern zusammen. Auch über ihr Schicksal ist mir nichts bekannt. Meine obige Bitte beziehe ich auch auf meine Schwester.“ Nicht alle Angaben in diesem Brief sind korrekt, zum Beispiel nannte Arie Horowitz eine falsche Straße und ein falsches Geburtsjahr seiner Schwester. Er erhielt zur Antwort: Die betreffenden Akten seien verbrannt. Nur die umfangreiche Korrespondenz zur Patentschrift des Vaters sei noch vorhanden (siehe Siegmund Sborowitz).

Lotti Sborowitz, geboren am 16. Januar 1897 in Stettin (Szczecin), war die Tochter von Siegmund und Paula Sborowitz und hatte einen Bruder Leo, der rechtzeitig nach Palästina flüchten konnte, bevor seine Eltern und seine Schwester deportiert wurden. Sie war unverheiratet und wohnte bei ihren Eltern in der Markgraf-Albrecht-Straße 15 im Vorderhaus im 3. Stock.

Am 2. April 1942 wurde sie mit ihren Eltern ins Warschauer Ghetto deportiert, nachdem die Familie einige Tage im Sammellager verbringen musste, das in der Synagoge an der Levetzowstraße 7-8 in Berlin-Moabit von den Nazis betrieben wurde. Dort gab sie wie schon früher bei der Volkszählung am 17. Mai 1939 ebenso wie ihre Eltern als Staatsbürgerschaft „Tschechoslowakei“ an.

Von dem Bruder und seinen Nachkommen gibt es keine Spuren mehr. Jedoch ist ein handschriftlicher Brief auf blauem Luftpostpapier erhalten, den Dr. Arie (Leo) Horowitz am 30. Januar 1952 an die Außenstelle der in New York angesiedelten Jewish Restitution Successor Organization (JRSO), Berlin-Dahlem, Fontanestraße 16, schickte. Anscheinend hatte er sich umbenannt, deshalb schrieb er in Klammern den Vornamen Leo dazu. Seine Adresse war: Jerusalem, Bne Brith Str., Nashashibi Houses.

Er schrieb: „Sehr geehrte Herren, meine Eltern Siegmund Sborowitz und Paula Sborowitz wohnten zuletzt in Berlin-Halensee, Albrecht Achillesstrasse. Seit 1942 habe ich über ihr Schicksal nichts mehr erfahren. Vermutlich sind sie deportiert worden. Teilen Sie mir bitte mit, ob bezw. was sich aus den Akten des Oberfinanzpräsidenten ergibt, insbesondere über die von meinen Eltern zurückgelassenen Vermögenswerte. Meine am 16. Januar 1898 geborene Schwester Lotti wohnte mit meinen Eltern zusammen. Auch über ihr Schicksal ist mir nichts bekannt. Meine obige Bitte beziehe ich auch auf meine Schwester.“ Nicht alle Angaben in diesem Brief sind korrekt, zum Beispiel nannte Arie Horowitz eine falsche Straße und ein falsches Geburtsjahr seiner Schwester. Er erhielt zur Antwort: Die betreffenden Akten seien verbrannt. Nur die umfangreiche Korrespondenz zur Patentschrift des Vaters sei noch vorhanden (siehe Siegmund Sborowitz).