Anita Jonas

Location 
Mehringdamm 69
Historical name
Belle-Alliance-Straße 69
District
Kreuzberg
Born
26 February 1920 in Berlin
Deportation
on 12 March 1943 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Anita Jonas wurde am 26. Februar 1920 in Berlin geboren. Sie lebte in der damaligen Belle-Alliance-Straße 69, heute Mehringdamm 89. Der Kaufmann Siegmund Jonas, 1876 in Stargard geboren, und seine 1883 in Berlin unter dem Namen Margarete Silberstein geborene Frau waren sehr wahrscheinlich die Eltern von Anita Jonas.<br />
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Diese gaben in einer Annonce im Berliner Tageblatt vom 12. Januar 1907 die Geburt eines Sohnes bekannt. Hierbei handelt es sich möglicherweise um Fritz Jonas, der der Verfolgung durch die Nationalsozialisten durch die Emigration nach Shanghai entkam und nach dem Krieg nach Siegmund, Margarethe und Anita Jonas suchte.<br />
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Siegmund Jonas war am 26. Februar 1943 gemeinsam mit seiner Frau Margarethe mit dem „30. Osttransport“ nach Auschwitz deportiert worden. Diesem Transport wurden auch etwa 100 Juden aus Leipzig, 77 aus Magdeburg, sechs aus Schönebeck bei Magdeburg, ein Hamburger, drei Kölner und eine Person aus Kopenhagen zugeteilt. Daneben sind zwei junge Leute vom ehemaligen jüdischen Lehrgut Skaby bei Fredersdorf, sieben aus dem jüdischen Landwerk Steckelsdorf bei Rathenow, eine Person aus Gransee und eine Person aus Erfurt nach Auschwitz deportiert worden. In Auschwitz wurde der Zugang von 913 Menschen registriert. Nach der „Selektion“ wurden 56 Männer sowie 106 Frauen als Häftlinge in das Lager eingewiesen. Die übrigen Menschen wurden vermutlich sofort in den Gaskammern getötet.<br />
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Nur etwa zwei Wochen später wurde auch Anita Jonas am 12. März 1943 mit dem „36. Osttransport“ nach Auschwitz deportiert. Dies war bereits der neunte Großtransport nach Beginn der sogenannten „Fabrikaktion“. Bei dieser sollten die letzten noch in Berlin verbliebenen Juden deportiert werden, die bis dahin noch als Zwangsarbeiter in Berliner Rüstungsbetrieben und in der Verwaltung der Jüdischen Kultusvereinigung benötigt wurden. Der Beginn der Aktion am 27. Februar 1943 war das Ende ihrer Existenz in Deutschland. Die Bezeichnung „Fabrikaktion“ geht auf den zynischen Plan der Polizei- und SS-Kräfte zurück, möglichst viele Juden bei Razzien auf ihren Arbeitsstellen zu verhaften. Zwischen dem 1. und 12. März 1943 wurden etwa 8000 Berliner Juden nach Auschwitz deportiert. Von Anita Jonas fehlt seither jede Spur.

Anita Jonas wurde am 26. Februar 1920 in Berlin geboren. Sie lebte in der damaligen Belle-Alliance-Straße 69, heute Mehringdamm 89. Der Kaufmann Siegmund Jonas, 1876 in Stargard geboren, und seine 1883 in Berlin unter dem Namen Margarete Silberstein geborene Frau waren sehr wahrscheinlich die Eltern von Anita Jonas.

Diese gaben in einer Annonce im Berliner Tageblatt vom 12. Januar 1907 die Geburt eines Sohnes bekannt. Hierbei handelt es sich möglicherweise um Fritz Jonas, der der Verfolgung durch die Nationalsozialisten durch die Emigration nach Shanghai entkam und nach dem Krieg nach Siegmund, Margarethe und Anita Jonas suchte.

Siegmund Jonas war am 26. Februar 1943 gemeinsam mit seiner Frau Margarethe mit dem „30. Osttransport“ nach Auschwitz deportiert worden. Diesem Transport wurden auch etwa 100 Juden aus Leipzig, 77 aus Magdeburg, sechs aus Schönebeck bei Magdeburg, ein Hamburger, drei Kölner und eine Person aus Kopenhagen zugeteilt. Daneben sind zwei junge Leute vom ehemaligen jüdischen Lehrgut Skaby bei Fredersdorf, sieben aus dem jüdischen Landwerk Steckelsdorf bei Rathenow, eine Person aus Gransee und eine Person aus Erfurt nach Auschwitz deportiert worden. In Auschwitz wurde der Zugang von 913 Menschen registriert. Nach der „Selektion“ wurden 56 Männer sowie 106 Frauen als Häftlinge in das Lager eingewiesen. Die übrigen Menschen wurden vermutlich sofort in den Gaskammern getötet.

Nur etwa zwei Wochen später wurde auch Anita Jonas am 12. März 1943 mit dem „36. Osttransport“ nach Auschwitz deportiert. Dies war bereits der neunte Großtransport nach Beginn der sogenannten „Fabrikaktion“. Bei dieser sollten die letzten noch in Berlin verbliebenen Juden deportiert werden, die bis dahin noch als Zwangsarbeiter in Berliner Rüstungsbetrieben und in der Verwaltung der Jüdischen Kultusvereinigung benötigt wurden. Der Beginn der Aktion am 27. Februar 1943 war das Ende ihrer Existenz in Deutschland. Die Bezeichnung „Fabrikaktion“ geht auf den zynischen Plan der Polizei- und SS-Kräfte zurück, möglichst viele Juden bei Razzien auf ihren Arbeitsstellen zu verhaften. Zwischen dem 1. und 12. März 1943 wurden etwa 8000 Berliner Juden nach Auschwitz deportiert. Von Anita Jonas fehlt seither jede Spur.