Location
Meinekestr. 7
District
Charlottenburg
Stone was laid
24 October 2008
Born
26 November 1881 in Berlin
Occupation
Kaufmann
Deportation
on 19 October 1942
to
Riga
Murdered
22 October 1942 in Riga
Heinrich Knap kam am 26. November 1881 in Berlin als jüngstes von vier Kindern des „Posamentiers“ Siegmund (Salomon) Knap (1841/42–1896) und seiner Ehefrau Dorothea (Debora), geb. Schulvater, (1843–1911) auf die Welt. Sein Vater stammte aus dem Ort Triesch in Mähren (damals Österreich-Ungarn, heute Třešť/Tschechien), die Mutter aus Meseritz in der damals preußischen Provinz Posen (heute Międyrzecz/Polen). Als „Posamentier“, später Posamentierwarenfabrikant stellte Vater Siegmund Knap Bänder, Borten, Fransen u.ä. her – ein wichtiges Handwerk für die damalige Mode und die Berliner Konfektion. Die „Fabriken“ waren meist Kleinstbetriebe von selbstständigen Posamentierern, in denen die ganze Familie arbeitete.
Die Eltern hatten 1872 in Berlin geheiratet und in den folgenden Jahren waren die Kinder Georg (*1874), Siegfried (*1875) und Rosa (*1876) auf die Welt gekommen. Die Familie wohnte (und arbeitete) viele Jahre in Berlin-Mitte (in der Spandauer Vorstadt): in der Neuen Königstraße, in einem Hinterhaus der Klosterstraße 96 und, zum Zeitpunkt der Geburt von Heinrich Knap, im dritten Stock des Hauses Hirtenstraße 18 – mitten im sogenannten Scheunenviertel. Die Gegend war arm und eng. Viele der zugewanderten jüdischen Familien arbeiteten in ihren kleinen „Fabriken“ für die großen Berliner Konfektionsfirmen – und für das eigene Weiterkommen. So auch die Eltern von Heinrich Knap.
In den folgenden Jahren zog die Familie noch mehrere Male um. 1896 starb der Vater von Heinrich Knap in der Rosenthalerstraße 57. Die Kinder lebten noch bei den Eltern, Heinrich Knap war 15 Jahre alt. Ob er bereits in der Firma mitarbeitete oder noch zur Schule ging?
Seine Mutter wohnte als Witwe mit den Kindern bis zum Anfang des neuen Jahrhunderts in der Rosenthalerstraße. 1902 heiratete die Schwester Rosa den Kaufmann Hans Leo Rosenthal.
Mutter Dorothea Knap zog in den Berliner Westen, laut Berliner Adressbuch lebte sie seit 1904/1905 in der Düsseldorferstraße 101 in Wilmersdorf und dann als Rentiere in der Lietzenburger Straße 43. Dort starb sie im Jahr 1911. Siegfried Knaps Bruder Georg heiratete (wahrscheinlich 1908/1909) ebenfalls und lebte als (Mit-)Eigentümer einer Firma für Seidenstoffe und Samt viele Jahre in der Bismarckstraße in Charlottenburg.
Heinrich Knap blieb ledig und lebte wohl bei seiner Mutter. Im Berliner Adressbuch wird er erst 1918 in der Speyerer Straße 20 im Bayerischen Viertel in Schöneberg notiert. Das heißt, er wird dort seit 1917 gewohnt haben. Seit jenem Jahr war er Eigentümer der Firma Mirtel Boas, Backfisch- und Kindermäntelkonfektion, deren Namen nun „Mirtel Boas, Inh. Heinrich Knap“ lautete. (Der ehemalige Eigentümer Mirtel Boas lebte weiterhin in Berlin.) Geschäftsadresse war der Hausvogteiplatz 11 a, mitten im Zentrum des Berliner Konfektionsviertels. Das Geschäftshaus gehörte dem Besitzer einer Buchdruckerei und neben der Druckerei und dem Portier gab es hier nur die Firma von Heinrich Knap.
Anfang der 1920er-Jahre zog Heinrich Knap von Schöneberg nach Berlin-Halensee in die 2. Etage des Hauses Joachim-Friedrich-Straße. Er wohnte dort zehn Jahre lang, seine Firma blieb am Hausvogteiplatz. 1932/33 bezog Heinrich Knap seine letzte frei gewählte Wohnung in der Meinekestraße 7, wo er wiederum lange Jahre leben. Nicht weit entfernt vom Kurfürstendamm wohnten hier Adlige und wohlhabende Kaufleute. Seine Firma findet sich noch 1939 im Berliner Adressbuch. – Sie wurde 1943 liquidiert – da muss sie längst einen anderen Inhaber gehabt haben.
Die letzte Anschrift von Heinrich Knap war die Trautenaustraße 16 in Berlin-Wilmersdorf. Hier musste er zur Untermiete wohnen. Am 19. Oktober 1942 wurde Heinrich Knap vom Güterbahnhof Moabit aus mit dem „21. Osttransport“ nach Riga deportiert und nach drei Tagen Fahrt wie die meisten der 959 Insassen des Transports im Wald nahe der Stadt erschossen.
Seine Schwester Rosa Rosenthal war bereits 1932 in Berlin gestorben, sein Bruder Georg konnte mit der Ehefrau nach Brasilien emigrieren, die Lebensspur des Bruders Siegfried Knap verliert sich.
Die Eltern hatten 1872 in Berlin geheiratet und in den folgenden Jahren waren die Kinder Georg (*1874), Siegfried (*1875) und Rosa (*1876) auf die Welt gekommen. Die Familie wohnte (und arbeitete) viele Jahre in Berlin-Mitte (in der Spandauer Vorstadt): in der Neuen Königstraße, in einem Hinterhaus der Klosterstraße 96 und, zum Zeitpunkt der Geburt von Heinrich Knap, im dritten Stock des Hauses Hirtenstraße 18 – mitten im sogenannten Scheunenviertel. Die Gegend war arm und eng. Viele der zugewanderten jüdischen Familien arbeiteten in ihren kleinen „Fabriken“ für die großen Berliner Konfektionsfirmen – und für das eigene Weiterkommen. So auch die Eltern von Heinrich Knap.
In den folgenden Jahren zog die Familie noch mehrere Male um. 1896 starb der Vater von Heinrich Knap in der Rosenthalerstraße 57. Die Kinder lebten noch bei den Eltern, Heinrich Knap war 15 Jahre alt. Ob er bereits in der Firma mitarbeitete oder noch zur Schule ging?
Seine Mutter wohnte als Witwe mit den Kindern bis zum Anfang des neuen Jahrhunderts in der Rosenthalerstraße. 1902 heiratete die Schwester Rosa den Kaufmann Hans Leo Rosenthal.
Mutter Dorothea Knap zog in den Berliner Westen, laut Berliner Adressbuch lebte sie seit 1904/1905 in der Düsseldorferstraße 101 in Wilmersdorf und dann als Rentiere in der Lietzenburger Straße 43. Dort starb sie im Jahr 1911. Siegfried Knaps Bruder Georg heiratete (wahrscheinlich 1908/1909) ebenfalls und lebte als (Mit-)Eigentümer einer Firma für Seidenstoffe und Samt viele Jahre in der Bismarckstraße in Charlottenburg.
Heinrich Knap blieb ledig und lebte wohl bei seiner Mutter. Im Berliner Adressbuch wird er erst 1918 in der Speyerer Straße 20 im Bayerischen Viertel in Schöneberg notiert. Das heißt, er wird dort seit 1917 gewohnt haben. Seit jenem Jahr war er Eigentümer der Firma Mirtel Boas, Backfisch- und Kindermäntelkonfektion, deren Namen nun „Mirtel Boas, Inh. Heinrich Knap“ lautete. (Der ehemalige Eigentümer Mirtel Boas lebte weiterhin in Berlin.) Geschäftsadresse war der Hausvogteiplatz 11 a, mitten im Zentrum des Berliner Konfektionsviertels. Das Geschäftshaus gehörte dem Besitzer einer Buchdruckerei und neben der Druckerei und dem Portier gab es hier nur die Firma von Heinrich Knap.
Anfang der 1920er-Jahre zog Heinrich Knap von Schöneberg nach Berlin-Halensee in die 2. Etage des Hauses Joachim-Friedrich-Straße. Er wohnte dort zehn Jahre lang, seine Firma blieb am Hausvogteiplatz. 1932/33 bezog Heinrich Knap seine letzte frei gewählte Wohnung in der Meinekestraße 7, wo er wiederum lange Jahre leben. Nicht weit entfernt vom Kurfürstendamm wohnten hier Adlige und wohlhabende Kaufleute. Seine Firma findet sich noch 1939 im Berliner Adressbuch. – Sie wurde 1943 liquidiert – da muss sie längst einen anderen Inhaber gehabt haben.
Die letzte Anschrift von Heinrich Knap war die Trautenaustraße 16 in Berlin-Wilmersdorf. Hier musste er zur Untermiete wohnen. Am 19. Oktober 1942 wurde Heinrich Knap vom Güterbahnhof Moabit aus mit dem „21. Osttransport“ nach Riga deportiert und nach drei Tagen Fahrt wie die meisten der 959 Insassen des Transports im Wald nahe der Stadt erschossen.
Seine Schwester Rosa Rosenthal war bereits 1932 in Berlin gestorben, sein Bruder Georg konnte mit der Ehefrau nach Brasilien emigrieren, die Lebensspur des Bruders Siegfried Knap verliert sich.
Heinrich Knap kam am 26. November 1881 in Berlin als jüngstes von vier Kindern des „Posamentiers“ Siegmund (Salomon) Knap (1841/42–1896) und seiner Ehefrau Dorothea (Debora), geb. Schulvater, (1843–1911) auf die Welt. Sein Vater stammte aus dem Ort Triesch in Mähren (damals Österreich-Ungarn, heute Třešť/Tschechien), die Mutter aus Meseritz in der damals preußischen Provinz Posen (heute Międyrzecz/Polen). Als „Posamentier“, später Posamentierwarenfabrikant stellte Vater Siegmund Knap Bänder, Borten, Fransen u.ä. her – ein wichtiges Handwerk für die damalige Mode und die Berliner Konfektion. Die „Fabriken“ waren meist Kleinstbetriebe von selbstständigen Posamentierern, in denen die ganze Familie arbeitete.
Die Eltern hatten 1872 in Berlin geheiratet und in den folgenden Jahren waren die Kinder Georg (*1874), Siegfried (*1875) und Rosa (*1876) auf die Welt gekommen. Die Familie wohnte (und arbeitete) viele Jahre in Berlin-Mitte (in der Spandauer Vorstadt): in der Neuen Königstraße, in einem Hinterhaus der Klosterstraße 96 und, zum Zeitpunkt der Geburt von Heinrich Knap, im dritten Stock des Hauses Hirtenstraße 18 – mitten im sogenannten Scheunenviertel. Die Gegend war arm und eng. Viele der zugewanderten jüdischen Familien arbeiteten in ihren kleinen „Fabriken“ für die großen Berliner Konfektionsfirmen – und für das eigene Weiterkommen. So auch die Eltern von Heinrich Knap.
In den folgenden Jahren zog die Familie noch mehrere Male um. 1896 starb der Vater von Heinrich Knap in der Rosenthalerstraße 57. Die Kinder lebten noch bei den Eltern, Heinrich Knap war 15 Jahre alt. Ob er bereits in der Firma mitarbeitete oder noch zur Schule ging?
Seine Mutter wohnte als Witwe mit den Kindern bis zum Anfang des neuen Jahrhunderts in der Rosenthalerstraße. 1902 heiratete die Schwester Rosa den Kaufmann Hans Leo Rosenthal.
Mutter Dorothea Knap zog in den Berliner Westen, laut Berliner Adressbuch lebte sie seit 1904/1905 in der Düsseldorferstraße 101 in Wilmersdorf und dann als Rentiere in der Lietzenburger Straße 43. Dort starb sie im Jahr 1911. Siegfried Knaps Bruder Georg heiratete (wahrscheinlich 1908/1909) ebenfalls und lebte als (Mit-)Eigentümer einer Firma für Seidenstoffe und Samt viele Jahre in der Bismarckstraße in Charlottenburg.
Heinrich Knap blieb ledig und lebte wohl bei seiner Mutter. Im Berliner Adressbuch wird er erst 1918 in der Speyerer Straße 20 im Bayerischen Viertel in Schöneberg notiert. Das heißt, er wird dort seit 1917 gewohnt haben. Seit jenem Jahr war er Eigentümer der Firma Mirtel Boas, Backfisch- und Kindermäntelkonfektion, deren Namen nun „Mirtel Boas, Inh. Heinrich Knap“ lautete. (Der ehemalige Eigentümer Mirtel Boas lebte weiterhin in Berlin.) Geschäftsadresse war der Hausvogteiplatz 11 a, mitten im Zentrum des Berliner Konfektionsviertels. Das Geschäftshaus gehörte dem Besitzer einer Buchdruckerei und neben der Druckerei und dem Portier gab es hier nur die Firma von Heinrich Knap.
Anfang der 1920er-Jahre zog Heinrich Knap von Schöneberg nach Berlin-Halensee in die 2. Etage des Hauses Joachim-Friedrich-Straße. Er wohnte dort zehn Jahre lang, seine Firma blieb am Hausvogteiplatz. 1932/33 bezog Heinrich Knap seine letzte frei gewählte Wohnung in der Meinekestraße 7, wo er wiederum lange Jahre leben. Nicht weit entfernt vom Kurfürstendamm wohnten hier Adlige und wohlhabende Kaufleute. Seine Firma findet sich noch 1939 im Berliner Adressbuch. – Sie wurde 1943 liquidiert – da muss sie längst einen anderen Inhaber gehabt haben.
Die letzte Anschrift von Heinrich Knap war die Trautenaustraße 16 in Berlin-Wilmersdorf. Hier musste er zur Untermiete wohnen. Am 19. Oktober 1942 wurde Heinrich Knap vom Güterbahnhof Moabit aus mit dem „21. Osttransport“ nach Riga deportiert und nach drei Tagen Fahrt wie die meisten der 959 Insassen des Transports im Wald nahe der Stadt erschossen.
Seine Schwester Rosa Rosenthal war bereits 1932 in Berlin gestorben, sein Bruder Georg konnte mit der Ehefrau nach Brasilien emigrieren, die Lebensspur des Bruders Siegfried Knap verliert sich.
Die Eltern hatten 1872 in Berlin geheiratet und in den folgenden Jahren waren die Kinder Georg (*1874), Siegfried (*1875) und Rosa (*1876) auf die Welt gekommen. Die Familie wohnte (und arbeitete) viele Jahre in Berlin-Mitte (in der Spandauer Vorstadt): in der Neuen Königstraße, in einem Hinterhaus der Klosterstraße 96 und, zum Zeitpunkt der Geburt von Heinrich Knap, im dritten Stock des Hauses Hirtenstraße 18 – mitten im sogenannten Scheunenviertel. Die Gegend war arm und eng. Viele der zugewanderten jüdischen Familien arbeiteten in ihren kleinen „Fabriken“ für die großen Berliner Konfektionsfirmen – und für das eigene Weiterkommen. So auch die Eltern von Heinrich Knap.
In den folgenden Jahren zog die Familie noch mehrere Male um. 1896 starb der Vater von Heinrich Knap in der Rosenthalerstraße 57. Die Kinder lebten noch bei den Eltern, Heinrich Knap war 15 Jahre alt. Ob er bereits in der Firma mitarbeitete oder noch zur Schule ging?
Seine Mutter wohnte als Witwe mit den Kindern bis zum Anfang des neuen Jahrhunderts in der Rosenthalerstraße. 1902 heiratete die Schwester Rosa den Kaufmann Hans Leo Rosenthal.
Mutter Dorothea Knap zog in den Berliner Westen, laut Berliner Adressbuch lebte sie seit 1904/1905 in der Düsseldorferstraße 101 in Wilmersdorf und dann als Rentiere in der Lietzenburger Straße 43. Dort starb sie im Jahr 1911. Siegfried Knaps Bruder Georg heiratete (wahrscheinlich 1908/1909) ebenfalls und lebte als (Mit-)Eigentümer einer Firma für Seidenstoffe und Samt viele Jahre in der Bismarckstraße in Charlottenburg.
Heinrich Knap blieb ledig und lebte wohl bei seiner Mutter. Im Berliner Adressbuch wird er erst 1918 in der Speyerer Straße 20 im Bayerischen Viertel in Schöneberg notiert. Das heißt, er wird dort seit 1917 gewohnt haben. Seit jenem Jahr war er Eigentümer der Firma Mirtel Boas, Backfisch- und Kindermäntelkonfektion, deren Namen nun „Mirtel Boas, Inh. Heinrich Knap“ lautete. (Der ehemalige Eigentümer Mirtel Boas lebte weiterhin in Berlin.) Geschäftsadresse war der Hausvogteiplatz 11 a, mitten im Zentrum des Berliner Konfektionsviertels. Das Geschäftshaus gehörte dem Besitzer einer Buchdruckerei und neben der Druckerei und dem Portier gab es hier nur die Firma von Heinrich Knap.
Anfang der 1920er-Jahre zog Heinrich Knap von Schöneberg nach Berlin-Halensee in die 2. Etage des Hauses Joachim-Friedrich-Straße. Er wohnte dort zehn Jahre lang, seine Firma blieb am Hausvogteiplatz. 1932/33 bezog Heinrich Knap seine letzte frei gewählte Wohnung in der Meinekestraße 7, wo er wiederum lange Jahre leben. Nicht weit entfernt vom Kurfürstendamm wohnten hier Adlige und wohlhabende Kaufleute. Seine Firma findet sich noch 1939 im Berliner Adressbuch. – Sie wurde 1943 liquidiert – da muss sie längst einen anderen Inhaber gehabt haben.
Die letzte Anschrift von Heinrich Knap war die Trautenaustraße 16 in Berlin-Wilmersdorf. Hier musste er zur Untermiete wohnen. Am 19. Oktober 1942 wurde Heinrich Knap vom Güterbahnhof Moabit aus mit dem „21. Osttransport“ nach Riga deportiert und nach drei Tagen Fahrt wie die meisten der 959 Insassen des Transports im Wald nahe der Stadt erschossen.
Seine Schwester Rosa Rosenthal war bereits 1932 in Berlin gestorben, sein Bruder Georg konnte mit der Ehefrau nach Brasilien emigrieren, die Lebensspur des Bruders Siegfried Knap verliert sich.