Jachaiwet Bank

Location 
Mellenerstr. 33
Historical name
Roonstr. 41
District
Lichtenrade
Stone was laid
21 March 2007
Born
26 October 1919 in Ufa (Russisches Reich)
Occupation
Verkäuferin in einem Juweliergeschäft
Deportation
on 27 November 1941 to Riga
Murdered
30 November 1941 in Riga

Jachaiwet Bank wurde am 26. Oktober 1919 in Ufa/Baschkortostan in Russland geboren. Noch als kleines Kind zog sie mit ihren Eltern Chaje und Salomon Bank – der Vater arbeitete als Schneider – nach Berlin, wo 1922 ihr Bruder Alexander, 1923 ihre Schwester Erna und 1927 der jüngste Bruder Josef geboren wurden.<br />
<br />
Nach dem Abschluss der Schule machte Jachaiwet, die ihren russischen Vornamen zeitweise in Josefine, kurz „Fine“, umgeändert hatte, ab dem 1. Juni 1934 zwei Jahre lang eine Lehre in dem Juweliergeschäft Albert Fuss in der Breslauer Str. 20a (Berlin- Friedrichshain) und wurde dort als Verkäuferin übernommen. Am 1. Dezember 1936 erhielt sie Berufsverbot. In ihrem Entlassungszeugnis hieß es: „Sie war fleißig, ehrlich und pünktlich. Fräulein Bank mußte am 1. Dezember wegen Arbeitsverbot vom Arbeitsamt ihre Stelle aufgeben.“ Ein anderes Arbeitszeugnis belegt, dass sie vom 12. Januar 1937 bis zum 1. November 1938 doch noch eine Arbeitsmöglichkeit in einer „Verkaufsstelle der Zentra-Uhren“ in der Koppenstr. 4 in Berlin-Friedrichshain gefunden hatte.<br />
<br />
Am 28. Oktober 1938 wurden ihr polnischstämmiger Vater und ihr in Berlin geborener Bruder Alexander im Rahmen der sogenannten „Polen-Aktion“ über die Grenze nach Polen abgeschoben. Ein halbes Jahr später folgten ihre Mutter und die übrigen Geschwister. Jachaiwet blieb zunächst verschont, weil sie die russische Staatsangehörigkeit besaß. Sie verlobte sich mit Gert Leisersohn (s. dort) und wohnte mit ihm zunächst in der Wohnung der Schwiegereltern in der Friedrich-Franz-Str. 16 in Berlin-Tempelhof. Als die Wohnung 1941 aufgegeben werden musste, zog sie mit der Familie Leisersohn nach Berlin-Lichtenrade in die Roonstr. 41 (heute: Mellenerstr. 33).<br />
<br />
Am 27. November 1941 wurde Jachaiwet Bank zusammen mit ihrem Verlobten nach Riga deportiert. Seitdem gibt es von ihr kein Lebenszeichen mehr. Wahrscheinlich wurde sie am 30. November 1941 ermordet, an jenem sogenannten „Blutsonntag“, an dem in Riga 4.000 Juden erschossen wurden.

Jachaiwet Bank wurde am 26. Oktober 1919 in Ufa/Baschkortostan in Russland geboren. Noch als kleines Kind zog sie mit ihren Eltern Chaje und Salomon Bank – der Vater arbeitete als Schneider – nach Berlin, wo 1922 ihr Bruder Alexander, 1923 ihre Schwester Erna und 1927 der jüngste Bruder Josef geboren wurden.

Nach dem Abschluss der Schule machte Jachaiwet, die ihren russischen Vornamen zeitweise in Josefine, kurz „Fine“, umgeändert hatte, ab dem 1. Juni 1934 zwei Jahre lang eine Lehre in dem Juweliergeschäft Albert Fuss in der Breslauer Str. 20a (Berlin- Friedrichshain) und wurde dort als Verkäuferin übernommen. Am 1. Dezember 1936 erhielt sie Berufsverbot. In ihrem Entlassungszeugnis hieß es: „Sie war fleißig, ehrlich und pünktlich. Fräulein Bank mußte am 1. Dezember wegen Arbeitsverbot vom Arbeitsamt ihre Stelle aufgeben.“ Ein anderes Arbeitszeugnis belegt, dass sie vom 12. Januar 1937 bis zum 1. November 1938 doch noch eine Arbeitsmöglichkeit in einer „Verkaufsstelle der Zentra-Uhren“ in der Koppenstr. 4 in Berlin-Friedrichshain gefunden hatte.

Am 28. Oktober 1938 wurden ihr polnischstämmiger Vater und ihr in Berlin geborener Bruder Alexander im Rahmen der sogenannten „Polen-Aktion“ über die Grenze nach Polen abgeschoben. Ein halbes Jahr später folgten ihre Mutter und die übrigen Geschwister. Jachaiwet blieb zunächst verschont, weil sie die russische Staatsangehörigkeit besaß. Sie verlobte sich mit Gert Leisersohn (s. dort) und wohnte mit ihm zunächst in der Wohnung der Schwiegereltern in der Friedrich-Franz-Str. 16 in Berlin-Tempelhof. Als die Wohnung 1941 aufgegeben werden musste, zog sie mit der Familie Leisersohn nach Berlin-Lichtenrade in die Roonstr. 41 (heute: Mellenerstr. 33).

Am 27. November 1941 wurde Jachaiwet Bank zusammen mit ihrem Verlobten nach Riga deportiert. Seitdem gibt es von ihr kein Lebenszeichen mehr. Wahrscheinlich wurde sie am 30. November 1941 ermordet, an jenem sogenannten „Blutsonntag“, an dem in Riga 4.000 Juden erschossen wurden.