Josef Leisersohn

Location 
Mellenerstr. 33
Historical name
Roonstr. 41
District
Lichtenrade
Stone was laid
21 March 2007
Born
12 August 1876 in Weißenhöhe / Białośliwie
Occupation
Glasermeister und Kaufmann
Deportation
on 31 August 1942 to Theresienstadt
Dead
24 January 1944 in Theresienstadt

Josef Leisersohn stammte aus einer kinderreichen jüdischen Familie, er war am 12. August 1876 in Weißenhöhe, Kreis Wirsitz, in der Provinz Posen zur Welt gekommen. Er erlernte den Beruf des Glasers. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er an der Front. Dabei zog er sich eine Gasvergiftung zu, durch die er eines seiner Augen verlor. Den Beruf des Glasers konnte er nicht weiter ausüben, er wechselte in den kaufmännischen Bereich, erhielt außerdem eine kleine Rente als Kriegsinvalide. <br />
<br />
Am 31. Dezember 1918 heiratete Josef Leisersohn die Kassiererin Hannchen Abraham, das Paar zog nach Tempelhof in die Friedrich-Franz-Straße 16. Im Oktober 1919 kam der Sohn Gert zur Welt, im Mai 1926 bekam das Paar noch eine Tochter, Traute. Beide Kinder besuchten staatliche Schulen im Bezirk, beide mussten diese 1937 verlassen. Die Tochter Traute unterlag noch der Schulpflicht und wechselte daher auf eine jüdische Schule in der Auguststraße, ihr Bruder Gert verließ das Gymnasium und begann eine Lehre als Bäcker und Konditor. <br />
<br />
Josef Leisersohn und mit ihm seine Familie war den Repressalien des NS-Regimes immer schutzloser ausgeliefert. Es gelang ihm und seiner Frau, die Tochter im Sommer 1939 mit einem Kindertransport nach England in Sicherheit zu bringen. Alle anderen Bemühungen um Ausreisevisa für die übrigen Familienmitglieder scheiterten.<br />
<br />
Im Frühjahr 1941 wurde Josef Leisersohn und seiner Familie die Wohnung in der Friedrich-Franz-Straße gekündigt. Zum 1. April 1941 mussten sie alle in die Roonstraße 41 (heute: Mellener Straße 33) nach Lichtenrade ziehen, wurden zwangsweise im Haus des Arztes Dr. Bernhard Wolff einquartiert.<br />
<br />
Von dort wurde Josef Leisersohn zusammen mit seiner Frau Hannchen von der Gestapo abgeholt und am 31. August 1942 mit dem „53. Alterstransport“ in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Im Januar 1944 ist Josef Leisersohn dort umgekommen. Nach offiziellen Angaben ist sein Leichnam am 24. Januar 1944 im Krematorium von Theresienstadt verbrannt worden.

Josef Leisersohn stammte aus einer kinderreichen jüdischen Familie, er war am 12. August 1876 in Weißenhöhe, Kreis Wirsitz, in der Provinz Posen zur Welt gekommen. Er erlernte den Beruf des Glasers. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er an der Front. Dabei zog er sich eine Gasvergiftung zu, durch die er eines seiner Augen verlor. Den Beruf des Glasers konnte er nicht weiter ausüben, er wechselte in den kaufmännischen Bereich, erhielt außerdem eine kleine Rente als Kriegsinvalide.

Am 31. Dezember 1918 heiratete Josef Leisersohn die Kassiererin Hannchen Abraham, das Paar zog nach Tempelhof in die Friedrich-Franz-Straße 16. Im Oktober 1919 kam der Sohn Gert zur Welt, im Mai 1926 bekam das Paar noch eine Tochter, Traute. Beide Kinder besuchten staatliche Schulen im Bezirk, beide mussten diese 1937 verlassen. Die Tochter Traute unterlag noch der Schulpflicht und wechselte daher auf eine jüdische Schule in der Auguststraße, ihr Bruder Gert verließ das Gymnasium und begann eine Lehre als Bäcker und Konditor.

Josef Leisersohn und mit ihm seine Familie war den Repressalien des NS-Regimes immer schutzloser ausgeliefert. Es gelang ihm und seiner Frau, die Tochter im Sommer 1939 mit einem Kindertransport nach England in Sicherheit zu bringen. Alle anderen Bemühungen um Ausreisevisa für die übrigen Familienmitglieder scheiterten.

Im Frühjahr 1941 wurde Josef Leisersohn und seiner Familie die Wohnung in der Friedrich-Franz-Straße gekündigt. Zum 1. April 1941 mussten sie alle in die Roonstraße 41 (heute: Mellener Straße 33) nach Lichtenrade ziehen, wurden zwangsweise im Haus des Arztes Dr. Bernhard Wolff einquartiert.

Von dort wurde Josef Leisersohn zusammen mit seiner Frau Hannchen von der Gestapo abgeholt und am 31. August 1942 mit dem „53. Alterstransport“ in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Im Januar 1944 ist Josef Leisersohn dort umgekommen. Nach offiziellen Angaben ist sein Leichnam am 24. Januar 1944 im Krematorium von Theresienstadt verbrannt worden.