Rosalie Gertrud Bach née Lewisohn

Location 
Mommsenstr. 10
District
Charlottenburg
Stone was laid
07 September 2017
Born
08 April 1887 in Berlin
Escape
1939 - Holland
Verhaftet
23 February 1943 to 06 July 1943 in Westerbork
Deportation
on 06 July 1943 to the Vernichtungslager Sobibor
Murdered
1943 im Vernichtungslager Sobibor

Rosalie Gertrud Heidemann geb. Lewisohn wurde am 8. April 1887 in Berlin geboren. Ihre Mutter Regina, geb. Kolski und ihr Vater Leo Oktober 1911 heiratete sie den Hermann Heidemann (geb. 11.01.1886). Aus der Ehe gingen zwei Jungen hervor: Rudolf 1912, Günther 1913. Lewisohn (1857 – 1926) gehörten zum Kreis der assimilierten Berliner Juden. Im<br />
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Hermann, von Beruf Fabrikant, wurde 1915 zum Kriegsdienst eingezogen. Am 4. Januar 1916 fiel er in einem blutigen Wintergefecht um den Hirzstein am Südhang des Hartmannsweiler Kopf in den Vogesen. Als Todesursache wurde Artilleriebeschuss festgestellt. Getrud zog mit ihren beiden drei- und vierjährigen Söhnen zurück in die Wohnung des Vaters Leo Lewisohn in der Goethestraße 82 in Berlin-Charlottenburg. Drei der vier Brüder des Gefallenen (Arthur, Max, Georg) wohnten mit ihren Familien ebenfalls in Charlottenburg-Wilmersdorf und Onkel Max muss zeitweise eine Art Vaterersatz für Rudolf und Günther gewesen sein. <br />
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1926 starb Vater Leo Lewisohn. Zwei Jahre später, 1928, zog der Amtsgerichtsrat Arthur Bach (geb. 1875) in die ehemals elterliche Wohnung mit ein, 1930 heirateten Gertrud und Arthur. Trauzeugen waren ein älterer Bruder von Gertrud, Arthur Lewisohn aus Bielefeld und eine jüngere Schwester von Arthur, Lucia Kristeller, geb. Bach. 1934 wurde Arthur von den Nazis als Amtsgerichtsrat auf Grund seiner jüdischen Abstammung gekündigt. Die Kinder Rudolf und Günther, sowie die Schwager Arthur, Max und Benno verließen Berlin zwischen 1933 und 1938 nach Holland-Amsterdam. Einige Monate nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 flüchteten Gertrud und Arthur Bach zu den Söhnen von Gertrud nach Zaandam bei Amsterdam, wo sie zunächst bei Sohn Günther wohnten. Noch vor der Besetzung Hollands durch die Reichswehr im Mai 1940 zog das Paar nach Amsterdam. Am 23. Februar 1943 wurde sie zusammen mit ihrem Ehemann Arthur ins KZ-Sammellager Westerbork überstellt und von dort am 6. Juli 1943 in den üblichen Viehwagen ins Vernichtungslager Sobibor transportiert, wo beide unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet wurden. <br />
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In Westerbork traf sie ihre beiden Söhne Rudolf und Günther, die sich beide in diesem Zeitraum mit ihren jeweiligen Ehefrauen ebenfalls in Westerbork befanden. Rudolf wurde bereits Ende Mai nach Sobibor deportiert, Günther im September nach Auschwitz. So nahm die Mutter in Westerbork für immer Abschied von ihren beiden Söhnen, die sie unter schwierigen Bedingungen als Alleinerzieherin groß gezogen hatte. Ihr erster Ehemann und Vater der beiden Söhne Hermann Heidemann hatte sein Leben im Ersten Weltkrieg als Soldat im Dienste seines deutschen Vaterlandes verloren. Das Vaterland hat es ihm gedankt, indem es seine Kinder und seine Frau ermorden ließ. 12 000 deutsche jüdische Soldaten hatten ihr Leben im Krieg gelassen. Wie hatte Kaiser Wilhelm den Gefallenen und ihren Familien 1915 zugerufen? „Der Dank des Vaterlandes ist Euch gewiss!“<br />
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Rosalie Gertrud Heidemann geb. Lewisohn wurde am 8. April 1887 in Berlin geboren. Ihre Mutter Regina, geb. Kolski und ihr Vater Leo Oktober 1911 heiratete sie den Hermann Heidemann (geb. 11.01.1886). Aus der Ehe gingen zwei Jungen hervor: Rudolf 1912, Günther 1913. Lewisohn (1857 – 1926) gehörten zum Kreis der assimilierten Berliner Juden. Im

Hermann, von Beruf Fabrikant, wurde 1915 zum Kriegsdienst eingezogen. Am 4. Januar 1916 fiel er in einem blutigen Wintergefecht um den Hirzstein am Südhang des Hartmannsweiler Kopf in den Vogesen. Als Todesursache wurde Artilleriebeschuss festgestellt. Getrud zog mit ihren beiden drei- und vierjährigen Söhnen zurück in die Wohnung des Vaters Leo Lewisohn in der Goethestraße 82 in Berlin-Charlottenburg. Drei der vier Brüder des Gefallenen (Arthur, Max, Georg) wohnten mit ihren Familien ebenfalls in Charlottenburg-Wilmersdorf und Onkel Max muss zeitweise eine Art Vaterersatz für Rudolf und Günther gewesen sein.

1926 starb Vater Leo Lewisohn. Zwei Jahre später, 1928, zog der Amtsgerichtsrat Arthur Bach (geb. 1875) in die ehemals elterliche Wohnung mit ein, 1930 heirateten Gertrud und Arthur. Trauzeugen waren ein älterer Bruder von Gertrud, Arthur Lewisohn aus Bielefeld und eine jüngere Schwester von Arthur, Lucia Kristeller, geb. Bach. 1934 wurde Arthur von den Nazis als Amtsgerichtsrat auf Grund seiner jüdischen Abstammung gekündigt. Die Kinder Rudolf und Günther, sowie die Schwager Arthur, Max und Benno verließen Berlin zwischen 1933 und 1938 nach Holland-Amsterdam. Einige Monate nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 flüchteten Gertrud und Arthur Bach zu den Söhnen von Gertrud nach Zaandam bei Amsterdam, wo sie zunächst bei Sohn Günther wohnten. Noch vor der Besetzung Hollands durch die Reichswehr im Mai 1940 zog das Paar nach Amsterdam. Am 23. Februar 1943 wurde sie zusammen mit ihrem Ehemann Arthur ins KZ-Sammellager Westerbork überstellt und von dort am 6. Juli 1943 in den üblichen Viehwagen ins Vernichtungslager Sobibor transportiert, wo beide unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet wurden.

In Westerbork traf sie ihre beiden Söhne Rudolf und Günther, die sich beide in diesem Zeitraum mit ihren jeweiligen Ehefrauen ebenfalls in Westerbork befanden. Rudolf wurde bereits Ende Mai nach Sobibor deportiert, Günther im September nach Auschwitz. So nahm die Mutter in Westerbork für immer Abschied von ihren beiden Söhnen, die sie unter schwierigen Bedingungen als Alleinerzieherin groß gezogen hatte. Ihr erster Ehemann und Vater der beiden Söhne Hermann Heidemann hatte sein Leben im Ersten Weltkrieg als Soldat im Dienste seines deutschen Vaterlandes verloren. Das Vaterland hat es ihm gedankt, indem es seine Kinder und seine Frau ermorden ließ. 12 000 deutsche jüdische Soldaten hatten ihr Leben im Krieg gelassen. Wie hatte Kaiser Wilhelm den Gefallenen und ihren Familien 1915 zugerufen? „Der Dank des Vaterlandes ist Euch gewiss!“