Location
Oranienburger Chaussee 53
District
Frohnau
Stone was laid
08 August 2014
Born
27 April 1900 in Breslau / Wrocław
Occupation
Heilpädagogin, Individualpsychologin
Escape
1937 Jugoslawien
Deportation
to
KZ Jasenovac
Murdered
1945 in KZ Jasenovac
Lebensweg von Annemarie Wolff
Annemarie Wolf wurde am 27. Juli 1900 in Breslau unter dem Mädchennamen Richter geboren. Ihr Vater war der Spezereien- und Viktualienhändler Carl Richter. Über die Mutter ist nichts bekannt.
Annemarie besuchte das Kunitz-Malberg Lyzeum in Breslau und bestand dort das Abitur. 1920 zog sie nach Berlin und machte eine Ausbildung als Röntgenassistentin, da die Finanzen der Familie ein Medizinstudium nicht zuließen. Hier bekam sie Anschluss an den Kreis um den Nervenarzt Fritz Künkel, Gründer der Berliner 'Gesellschaft für Individualpsychologie' und des Individualpsychologischen Instituts zu Berlin'. Infolgedessen ließ sich Annemarie als Individulapsychologin und Heilpädagogin ausbilden.
Mit 26 Jahren eröffnete Annemarie Wolf ihr rstes 'Kinderheim für schwererziehbare Mädchen und Jungen' in der Schulzendorfer Straße 57 in Berlin-Hermsdorf. 1927 erfolgte der Umzug in die Oranienburger Chaussee 53 in Berlin-Frohnau. Dort erinnert heute eine Gedenktafel an dem Haus an das Kinderheim.
Aufnahme fanden gesunde und psychisch kranke Kinder meist aus zerrütteten Familien (häufig in Folge von Arbeitslosigkeit und finanzieller Notlage). Einige der Kinder stammten aus jüdischen und linksintellektuellen Familien.
1927 heiratete Annemarie den Jugendpfleger Helmut Wolff. Der Ehe entstammt die Tochter Ursula, die 1930 geboren wurde. Die Ehe wurde am 13. November 1935 geschieden.
Bereits im März 1933 erfolgte die erste Verhaftung und Annemarie Wolff wurde mit einem Berufsverbot belegt. Daraufhin führte sie ihr Heim verdeckt weiter und zog mit den Kindern am 1. April 1933 nach Berlin-Wannsee in die Otto-Erich-Straße 9. Als dieses Haus für die Hitlerjugend beschlagnahmt wurde, musste sie nach Berlin-Zehlendorf in die Straße Am Hegewinkel 115 ausweichen.
1937 wurde Annemarie Wolff wegen „staatsfeindlicher Tätigkeit durch Erziehung im jüdisch-marxistischen Sinne“ verhaftet. Sie konnte aus der Haft entkommen und mit ihrer Tochter sowie 12 weiteren Kindern über Prag und Budapest nach Kroatien fliehen. Durch eine Scheinehe mit ihrem Lebensgefährten Erwin Süßmann bekam sie eine Arbeitserlaubnis und konnte ihr Kinderheim in Zagreb weiter führen.
Nach der Okkupation Kroatiens durch die deutsche Wehrmacht 1941 wurde Erwin Süßmann (geboren am 24.Januar 1898 in Brockau) in Koprivnica (Kroatien) von den Nazis erschossen. Annemarie Wolff schloss sich dem Widerstand und den Partisanen an und betreute deren Kinder. Im Sommer 1944 wurde Annemarie Wolff von der Gestapo aufgespürt, ins KZ Jasenovac gebracht und dort Anfang 1945 ermordet.
Annemarie Wolf wurde am 27. Juli 1900 in Breslau unter dem Mädchennamen Richter geboren. Ihr Vater war der Spezereien- und Viktualienhändler Carl Richter. Über die Mutter ist nichts bekannt.
Annemarie besuchte das Kunitz-Malberg Lyzeum in Breslau und bestand dort das Abitur. 1920 zog sie nach Berlin und machte eine Ausbildung als Röntgenassistentin, da die Finanzen der Familie ein Medizinstudium nicht zuließen. Hier bekam sie Anschluss an den Kreis um den Nervenarzt Fritz Künkel, Gründer der Berliner 'Gesellschaft für Individualpsychologie' und des Individualpsychologischen Instituts zu Berlin'. Infolgedessen ließ sich Annemarie als Individulapsychologin und Heilpädagogin ausbilden.
Mit 26 Jahren eröffnete Annemarie Wolf ihr rstes 'Kinderheim für schwererziehbare Mädchen und Jungen' in der Schulzendorfer Straße 57 in Berlin-Hermsdorf. 1927 erfolgte der Umzug in die Oranienburger Chaussee 53 in Berlin-Frohnau. Dort erinnert heute eine Gedenktafel an dem Haus an das Kinderheim.
Aufnahme fanden gesunde und psychisch kranke Kinder meist aus zerrütteten Familien (häufig in Folge von Arbeitslosigkeit und finanzieller Notlage). Einige der Kinder stammten aus jüdischen und linksintellektuellen Familien.
1927 heiratete Annemarie den Jugendpfleger Helmut Wolff. Der Ehe entstammt die Tochter Ursula, die 1930 geboren wurde. Die Ehe wurde am 13. November 1935 geschieden.
Bereits im März 1933 erfolgte die erste Verhaftung und Annemarie Wolff wurde mit einem Berufsverbot belegt. Daraufhin führte sie ihr Heim verdeckt weiter und zog mit den Kindern am 1. April 1933 nach Berlin-Wannsee in die Otto-Erich-Straße 9. Als dieses Haus für die Hitlerjugend beschlagnahmt wurde, musste sie nach Berlin-Zehlendorf in die Straße Am Hegewinkel 115 ausweichen.
1937 wurde Annemarie Wolff wegen „staatsfeindlicher Tätigkeit durch Erziehung im jüdisch-marxistischen Sinne“ verhaftet. Sie konnte aus der Haft entkommen und mit ihrer Tochter sowie 12 weiteren Kindern über Prag und Budapest nach Kroatien fliehen. Durch eine Scheinehe mit ihrem Lebensgefährten Erwin Süßmann bekam sie eine Arbeitserlaubnis und konnte ihr Kinderheim in Zagreb weiter führen.
Nach der Okkupation Kroatiens durch die deutsche Wehrmacht 1941 wurde Erwin Süßmann (geboren am 24.Januar 1898 in Brockau) in Koprivnica (Kroatien) von den Nazis erschossen. Annemarie Wolff schloss sich dem Widerstand und den Partisanen an und betreute deren Kinder. Im Sommer 1944 wurde Annemarie Wolff von der Gestapo aufgespürt, ins KZ Jasenovac gebracht und dort Anfang 1945 ermordet.
Lebensweg von Annemarie Wolff
Annemarie Wolf wurde am 27. Juli 1900 in Breslau unter dem Mädchennamen Richter geboren. Ihr Vater war der Spezereien- und Viktualienhändler Carl Richter. Über die Mutter ist nichts bekannt.
Annemarie besuchte das Kunitz-Malberg Lyzeum in Breslau und bestand dort das Abitur. 1920 zog sie nach Berlin und machte eine Ausbildung als Röntgenassistentin, da die Finanzen der Familie ein Medizinstudium nicht zuließen. Hier bekam sie Anschluss an den Kreis um den Nervenarzt Fritz Künkel, Gründer der Berliner 'Gesellschaft für Individualpsychologie' und des Individualpsychologischen Instituts zu Berlin'. Infolgedessen ließ sich Annemarie als Individulapsychologin und Heilpädagogin ausbilden.
Mit 26 Jahren eröffnete Annemarie Wolf ihr rstes 'Kinderheim für schwererziehbare Mädchen und Jungen' in der Schulzendorfer Straße 57 in Berlin-Hermsdorf. 1927 erfolgte der Umzug in die Oranienburger Chaussee 53 in Berlin-Frohnau. Dort erinnert heute eine Gedenktafel an dem Haus an das Kinderheim.
Aufnahme fanden gesunde und psychisch kranke Kinder meist aus zerrütteten Familien (häufig in Folge von Arbeitslosigkeit und finanzieller Notlage). Einige der Kinder stammten aus jüdischen und linksintellektuellen Familien.
1927 heiratete Annemarie den Jugendpfleger Helmut Wolff. Der Ehe entstammt die Tochter Ursula, die 1930 geboren wurde. Die Ehe wurde am 13. November 1935 geschieden.
Bereits im März 1933 erfolgte die erste Verhaftung und Annemarie Wolff wurde mit einem Berufsverbot belegt. Daraufhin führte sie ihr Heim verdeckt weiter und zog mit den Kindern am 1. April 1933 nach Berlin-Wannsee in die Otto-Erich-Straße 9. Als dieses Haus für die Hitlerjugend beschlagnahmt wurde, musste sie nach Berlin-Zehlendorf in die Straße Am Hegewinkel 115 ausweichen.
1937 wurde Annemarie Wolff wegen „staatsfeindlicher Tätigkeit durch Erziehung im jüdisch-marxistischen Sinne“ verhaftet. Sie konnte aus der Haft entkommen und mit ihrer Tochter sowie 12 weiteren Kindern über Prag und Budapest nach Kroatien fliehen. Durch eine Scheinehe mit ihrem Lebensgefährten Erwin Süßmann bekam sie eine Arbeitserlaubnis und konnte ihr Kinderheim in Zagreb weiter führen.
Nach der Okkupation Kroatiens durch die deutsche Wehrmacht 1941 wurde Erwin Süßmann (geboren am 24.Januar 1898 in Brockau) in Koprivnica (Kroatien) von den Nazis erschossen. Annemarie Wolff schloss sich dem Widerstand und den Partisanen an und betreute deren Kinder. Im Sommer 1944 wurde Annemarie Wolff von der Gestapo aufgespürt, ins KZ Jasenovac gebracht und dort Anfang 1945 ermordet.
Annemarie Wolf wurde am 27. Juli 1900 in Breslau unter dem Mädchennamen Richter geboren. Ihr Vater war der Spezereien- und Viktualienhändler Carl Richter. Über die Mutter ist nichts bekannt.
Annemarie besuchte das Kunitz-Malberg Lyzeum in Breslau und bestand dort das Abitur. 1920 zog sie nach Berlin und machte eine Ausbildung als Röntgenassistentin, da die Finanzen der Familie ein Medizinstudium nicht zuließen. Hier bekam sie Anschluss an den Kreis um den Nervenarzt Fritz Künkel, Gründer der Berliner 'Gesellschaft für Individualpsychologie' und des Individualpsychologischen Instituts zu Berlin'. Infolgedessen ließ sich Annemarie als Individulapsychologin und Heilpädagogin ausbilden.
Mit 26 Jahren eröffnete Annemarie Wolf ihr rstes 'Kinderheim für schwererziehbare Mädchen und Jungen' in der Schulzendorfer Straße 57 in Berlin-Hermsdorf. 1927 erfolgte der Umzug in die Oranienburger Chaussee 53 in Berlin-Frohnau. Dort erinnert heute eine Gedenktafel an dem Haus an das Kinderheim.
Aufnahme fanden gesunde und psychisch kranke Kinder meist aus zerrütteten Familien (häufig in Folge von Arbeitslosigkeit und finanzieller Notlage). Einige der Kinder stammten aus jüdischen und linksintellektuellen Familien.
1927 heiratete Annemarie den Jugendpfleger Helmut Wolff. Der Ehe entstammt die Tochter Ursula, die 1930 geboren wurde. Die Ehe wurde am 13. November 1935 geschieden.
Bereits im März 1933 erfolgte die erste Verhaftung und Annemarie Wolff wurde mit einem Berufsverbot belegt. Daraufhin führte sie ihr Heim verdeckt weiter und zog mit den Kindern am 1. April 1933 nach Berlin-Wannsee in die Otto-Erich-Straße 9. Als dieses Haus für die Hitlerjugend beschlagnahmt wurde, musste sie nach Berlin-Zehlendorf in die Straße Am Hegewinkel 115 ausweichen.
1937 wurde Annemarie Wolff wegen „staatsfeindlicher Tätigkeit durch Erziehung im jüdisch-marxistischen Sinne“ verhaftet. Sie konnte aus der Haft entkommen und mit ihrer Tochter sowie 12 weiteren Kindern über Prag und Budapest nach Kroatien fliehen. Durch eine Scheinehe mit ihrem Lebensgefährten Erwin Süßmann bekam sie eine Arbeitserlaubnis und konnte ihr Kinderheim in Zagreb weiter führen.
Nach der Okkupation Kroatiens durch die deutsche Wehrmacht 1941 wurde Erwin Süßmann (geboren am 24.Januar 1898 in Brockau) in Koprivnica (Kroatien) von den Nazis erschossen. Annemarie Wolff schloss sich dem Widerstand und den Partisanen an und betreute deren Kinder. Im Sommer 1944 wurde Annemarie Wolff von der Gestapo aufgespürt, ins KZ Jasenovac gebracht und dort Anfang 1945 ermordet.