Ursula Klemann née Schmid

Location 
Passauer Str. 2
District
Schöneberg
Stone was laid
16 October 2014
Born
19 March 1920 in Berlin
Deportation
1943 to Auschwitz
Murdered
01 May 1943 in Auschwitz

Ursula Schmid kam am 19. März 1920 als Tochter von Gerhard und Jenny Schmid <br />
(* 3.6.1885 in Wartenburg), geborene Nossek, in Berlin zur Welt. Wir wissen über sie nicht sehr viel. Nachdem sich der Klempner und Schlosser Paul Walter Klemann von seiner ersten Frau Herta Hammer in den 1930er Jahren hatte scheiden lassen, heiratete er die 25 Jahre jüngere Ursula Klemann. Mit 17 erwartete sie ihr erstes Kind. Es wurde ein Mädchen. Die Tochter Dagmar kam am 31. Dezember 1937 in Berlin zur Welt. Seit 1932 lebte Paul Walter Klemann in der Weserstraße 214, zunächst mit seiner ersten, dann mit seiner zweiten Frau. In den 1940er Jahren wurden Paul Walter und Ursula aber gezwungen, in die Passauer Straße 2 umzuziehen. <br />
Am 19. Oktober 1942 holte man ihren Mann ab und deportierte ihn mit dem 21. Transport vom 19. Oktober 1942 nach Riga. Ursula Klemann, die zu diesem Zeitpunkt erneut schwanger war, sowie die fünfjährige Tochter Dagmar standen ebenfalls auf der Deportationsliste des 21. Transports. Als Adresse wurde bei Ursula Klemann aber die Konstanzer Straße 59 angegeben. Die beiden Namen von Ursula und Dagmar sind aber beide durchgestrichen, sie traten den Transport aus unbekannten Gründen also nicht an. Möglicherweise war der Grund dafür die Schwangerschaft der erst 22jährigen jungen Frau. Jedenfalls verschonte man Mutter und Tochter vorerst. Unmittelbar nach der Deportation von Paul Walter muss Ursula Klemann aber ihre Tochter in das jüdische Auerbachsche Waisenhaus in der Schönhauser Allee 162 gebracht haben. Die Gründe dafür sind uns nicht bekannt. Vielleicht glaubte sie, dass ihre Tochter im jüdischen Waisenhaus bessere Überlebensmöglichkeiten hatte, vielleicht hatte sie sie aufgrund ihrer bevorstehenden Entbindung dort untergebracht, vielleicht aber wollte sie auch ohne ihre Tochter untertauchen. Sehr lange Zeit verbrachte das Kind aber nicht im Waisenhaus. Bereits am 29. November 1942 wurde das kleine Mädchen aus der Schönhauser Allee 162 bzw. laut Deportationsliste aus der Passauer Straße 22 (sic!) mit dem 23. Transport nach Auschwitz deportiert. Ihre Mutter dürfte Dagmar von daher nur noch wenige Male gesehen haben. <br />
Ursula Klemann selbst wurde Anfang 1943 nach Auschwitz verfrachtet. Wir kennen weder das genaue Deportationsdatum noch die Transportnummer. Ihr Todesdatum hingegen ist bekannt. Sie wurde am 1. Mai 1943 ermordet. <br />
Die Mutter von Ursula Schmid wurde am 19. April 1944 aus der Leibnizstraße 42 mit dem 104. Alterstransport nach Auschwitz deportiert. Dort verliert sich auch ihre Spur. <br />
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Ursula Schmid kam am 19. März 1920 als Tochter von Gerhard und Jenny Schmid
(* 3.6.1885 in Wartenburg), geborene Nossek, in Berlin zur Welt. Wir wissen über sie nicht sehr viel. Nachdem sich der Klempner und Schlosser Paul Walter Klemann von seiner ersten Frau Herta Hammer in den 1930er Jahren hatte scheiden lassen, heiratete er die 25 Jahre jüngere Ursula Klemann. Mit 17 erwartete sie ihr erstes Kind. Es wurde ein Mädchen. Die Tochter Dagmar kam am 31. Dezember 1937 in Berlin zur Welt. Seit 1932 lebte Paul Walter Klemann in der Weserstraße 214, zunächst mit seiner ersten, dann mit seiner zweiten Frau. In den 1940er Jahren wurden Paul Walter und Ursula aber gezwungen, in die Passauer Straße 2 umzuziehen.
Am 19. Oktober 1942 holte man ihren Mann ab und deportierte ihn mit dem 21. Transport vom 19. Oktober 1942 nach Riga. Ursula Klemann, die zu diesem Zeitpunkt erneut schwanger war, sowie die fünfjährige Tochter Dagmar standen ebenfalls auf der Deportationsliste des 21. Transports. Als Adresse wurde bei Ursula Klemann aber die Konstanzer Straße 59 angegeben. Die beiden Namen von Ursula und Dagmar sind aber beide durchgestrichen, sie traten den Transport aus unbekannten Gründen also nicht an. Möglicherweise war der Grund dafür die Schwangerschaft der erst 22jährigen jungen Frau. Jedenfalls verschonte man Mutter und Tochter vorerst. Unmittelbar nach der Deportation von Paul Walter muss Ursula Klemann aber ihre Tochter in das jüdische Auerbachsche Waisenhaus in der Schönhauser Allee 162 gebracht haben. Die Gründe dafür sind uns nicht bekannt. Vielleicht glaubte sie, dass ihre Tochter im jüdischen Waisenhaus bessere Überlebensmöglichkeiten hatte, vielleicht hatte sie sie aufgrund ihrer bevorstehenden Entbindung dort untergebracht, vielleicht aber wollte sie auch ohne ihre Tochter untertauchen. Sehr lange Zeit verbrachte das Kind aber nicht im Waisenhaus. Bereits am 29. November 1942 wurde das kleine Mädchen aus der Schönhauser Allee 162 bzw. laut Deportationsliste aus der Passauer Straße 22 (sic!) mit dem 23. Transport nach Auschwitz deportiert. Ihre Mutter dürfte Dagmar von daher nur noch wenige Male gesehen haben.
Ursula Klemann selbst wurde Anfang 1943 nach Auschwitz verfrachtet. Wir kennen weder das genaue Deportationsdatum noch die Transportnummer. Ihr Todesdatum hingegen ist bekannt. Sie wurde am 1. Mai 1943 ermordet.
Die Mutter von Ursula Schmid wurde am 19. April 1944 aus der Leibnizstraße 42 mit dem 104. Alterstransport nach Auschwitz deportiert. Dort verliert sich auch ihre Spur.