Location
Pestalozzistr. 15
District
Charlottenburg
Stone was laid
26 April 2012
Born
18 December 1887 in Breslau (Schlesien) / Wrocław
Deportation
on 29 January 1943
to
Auschwitz
Murdered
in Auschwitz
Else und Hedwig Wolfsohn waren Schwestern. Else, die ältere, war am 18. Dezember 1887, Hedwig fast genau ein Jahr später am 21. Dezember 1888 in Breslau geboren worden. Beide blieben unverheiratet. Viel mehr wissen wir nicht über ihr Leben, bevor sie Ende 1938 oder Anfang 1939 in die Pestalozzistraße 15 zogen. Hauptmieterin dort war Else, laut Adressbuch kaufmännische Angestellte. Da die Häuser Pestalozzistraße 14 und 15 der Jüdischen Gemeinde gehörten und in ihnen etliche Angestellte der Gemeinde untergebracht waren, ist es gut möglich, dass auch Else und/oder ihre Schwester Hedwig für die Gemeinde arbeiteten. Sie bewohnten eine 3-Zimmer-Wohnung im Vorderhaus, 1. Stock rechts.
Seit der Machtübernahme der Nationalsozialisten mussten sie erleben, wie ihr Leben durch Antisemitismus und diskriminierende Maßnahmen der Regierung zunehmend erschwert wurde. Insbesondere nach dem Pogrom am 9./10. November 1938 hatten sich die Verordnungen gegen Juden gehäuft, sie konnten nicht mehr am öffentlichen Leben teilnehmen, nicht in Theater, Konzerte, Kinos usw. gehen, zu bestimmten Zeiten durften sie gar nicht auf die Straße, durften nur von 4 bis 5 Uhr nachmittags einkaufen. Alle Wertgegenstände mussten sie abliefern, Rundfunkgeräte wurden beschlagnahmt, Telefonanschlüsse gekündigt – dies waren nur einige der staatlichen Maßnahmen.
Spätestens 1941 wurden beide Schwestern auch zur Zwangsarbeit herangezogen. Else wurde im Kabelwerk Siemens und Schuckert eingesetzt, Hedwig bei der Firma Willi Schubert Feinmaschinenbau, in der Amendestraße 46, Reinickendorf Ost.
Mitte Dezember 1942 mussten beide Schwestern die „Vermögenserklärung“ ausfüllen, der Vorbote zur erzwungenen „Abwanderung“ oder „Umsiedlung“ – so die verschleiernden Bezeichnungen der Nationalsozialisten für die Deportation. Vermögen hatten die beiden allerdings nicht anzugeben, lediglich ein paar Möbel und Kleidungsstücke. Wahrscheinlich wurden ihnen noch ein paar Wochen zu Hause gegönnt, denn erst am 27. Januar 1943 waren sie nachweislich in dem Sammellager in der Großen Hamburger Straße 26. Zwei Tage später, am 29. Januar, verließen sie um 17.20 Uhr in einem Sonderzug mit 1002 weiteren Leidensgenossen den Güterbahnhof Berlin-Moabit und kamen am nächsten Tag in Auschwitz an. Dort wurden 140 Männer und 140 Frauen zur Arbeit ausgesucht, d.h., zum vorläufigen Überleben. Möglich, aber unwahrscheinlich, dass die beiden 55- und 54-jährigen Schwestern dazu gehörten. Viel wahrscheinlicher ist, dass Else und Hedwig Wolfsohn zu den übrigen 724 Opfern gehörten, die sofort, am 30. Januar 1943, in den Gaskammern ermordet wurden.
Seit der Machtübernahme der Nationalsozialisten mussten sie erleben, wie ihr Leben durch Antisemitismus und diskriminierende Maßnahmen der Regierung zunehmend erschwert wurde. Insbesondere nach dem Pogrom am 9./10. November 1938 hatten sich die Verordnungen gegen Juden gehäuft, sie konnten nicht mehr am öffentlichen Leben teilnehmen, nicht in Theater, Konzerte, Kinos usw. gehen, zu bestimmten Zeiten durften sie gar nicht auf die Straße, durften nur von 4 bis 5 Uhr nachmittags einkaufen. Alle Wertgegenstände mussten sie abliefern, Rundfunkgeräte wurden beschlagnahmt, Telefonanschlüsse gekündigt – dies waren nur einige der staatlichen Maßnahmen.
Spätestens 1941 wurden beide Schwestern auch zur Zwangsarbeit herangezogen. Else wurde im Kabelwerk Siemens und Schuckert eingesetzt, Hedwig bei der Firma Willi Schubert Feinmaschinenbau, in der Amendestraße 46, Reinickendorf Ost.
Mitte Dezember 1942 mussten beide Schwestern die „Vermögenserklärung“ ausfüllen, der Vorbote zur erzwungenen „Abwanderung“ oder „Umsiedlung“ – so die verschleiernden Bezeichnungen der Nationalsozialisten für die Deportation. Vermögen hatten die beiden allerdings nicht anzugeben, lediglich ein paar Möbel und Kleidungsstücke. Wahrscheinlich wurden ihnen noch ein paar Wochen zu Hause gegönnt, denn erst am 27. Januar 1943 waren sie nachweislich in dem Sammellager in der Großen Hamburger Straße 26. Zwei Tage später, am 29. Januar, verließen sie um 17.20 Uhr in einem Sonderzug mit 1002 weiteren Leidensgenossen den Güterbahnhof Berlin-Moabit und kamen am nächsten Tag in Auschwitz an. Dort wurden 140 Männer und 140 Frauen zur Arbeit ausgesucht, d.h., zum vorläufigen Überleben. Möglich, aber unwahrscheinlich, dass die beiden 55- und 54-jährigen Schwestern dazu gehörten. Viel wahrscheinlicher ist, dass Else und Hedwig Wolfsohn zu den übrigen 724 Opfern gehörten, die sofort, am 30. Januar 1943, in den Gaskammern ermordet wurden.
Else und Hedwig Wolfsohn waren Schwestern. Else, die ältere, war am 18. Dezember 1887, Hedwig fast genau ein Jahr später am 21. Dezember 1888 in Breslau geboren worden. Beide blieben unverheiratet. Viel mehr wissen wir nicht über ihr Leben, bevor sie Ende 1938 oder Anfang 1939 in die Pestalozzistraße 15 zogen. Hauptmieterin dort war Else, laut Adressbuch kaufmännische Angestellte. Da die Häuser Pestalozzistraße 14 und 15 der Jüdischen Gemeinde gehörten und in ihnen etliche Angestellte der Gemeinde untergebracht waren, ist es gut möglich, dass auch Else und/oder ihre Schwester Hedwig für die Gemeinde arbeiteten. Sie bewohnten eine 3-Zimmer-Wohnung im Vorderhaus, 1. Stock rechts.
Seit der Machtübernahme der Nationalsozialisten mussten sie erleben, wie ihr Leben durch Antisemitismus und diskriminierende Maßnahmen der Regierung zunehmend erschwert wurde. Insbesondere nach dem Pogrom am 9./10. November 1938 hatten sich die Verordnungen gegen Juden gehäuft, sie konnten nicht mehr am öffentlichen Leben teilnehmen, nicht in Theater, Konzerte, Kinos usw. gehen, zu bestimmten Zeiten durften sie gar nicht auf die Straße, durften nur von 4 bis 5 Uhr nachmittags einkaufen. Alle Wertgegenstände mussten sie abliefern, Rundfunkgeräte wurden beschlagnahmt, Telefonanschlüsse gekündigt – dies waren nur einige der staatlichen Maßnahmen.
Spätestens 1941 wurden beide Schwestern auch zur Zwangsarbeit herangezogen. Else wurde im Kabelwerk Siemens und Schuckert eingesetzt, Hedwig bei der Firma Willi Schubert Feinmaschinenbau, in der Amendestraße 46, Reinickendorf Ost.
Mitte Dezember 1942 mussten beide Schwestern die „Vermögenserklärung“ ausfüllen, der Vorbote zur erzwungenen „Abwanderung“ oder „Umsiedlung“ – so die verschleiernden Bezeichnungen der Nationalsozialisten für die Deportation. Vermögen hatten die beiden allerdings nicht anzugeben, lediglich ein paar Möbel und Kleidungsstücke. Wahrscheinlich wurden ihnen noch ein paar Wochen zu Hause gegönnt, denn erst am 27. Januar 1943 waren sie nachweislich in dem Sammellager in der Großen Hamburger Straße 26. Zwei Tage später, am 29. Januar, verließen sie um 17.20 Uhr in einem Sonderzug mit 1002 weiteren Leidensgenossen den Güterbahnhof Berlin-Moabit und kamen am nächsten Tag in Auschwitz an. Dort wurden 140 Männer und 140 Frauen zur Arbeit ausgesucht, d.h., zum vorläufigen Überleben. Möglich, aber unwahrscheinlich, dass die beiden 55- und 54-jährigen Schwestern dazu gehörten. Viel wahrscheinlicher ist, dass Else und Hedwig Wolfsohn zu den übrigen 724 Opfern gehörten, die sofort, am 30. Januar 1943, in den Gaskammern ermordet wurden.
Seit der Machtübernahme der Nationalsozialisten mussten sie erleben, wie ihr Leben durch Antisemitismus und diskriminierende Maßnahmen der Regierung zunehmend erschwert wurde. Insbesondere nach dem Pogrom am 9./10. November 1938 hatten sich die Verordnungen gegen Juden gehäuft, sie konnten nicht mehr am öffentlichen Leben teilnehmen, nicht in Theater, Konzerte, Kinos usw. gehen, zu bestimmten Zeiten durften sie gar nicht auf die Straße, durften nur von 4 bis 5 Uhr nachmittags einkaufen. Alle Wertgegenstände mussten sie abliefern, Rundfunkgeräte wurden beschlagnahmt, Telefonanschlüsse gekündigt – dies waren nur einige der staatlichen Maßnahmen.
Spätestens 1941 wurden beide Schwestern auch zur Zwangsarbeit herangezogen. Else wurde im Kabelwerk Siemens und Schuckert eingesetzt, Hedwig bei der Firma Willi Schubert Feinmaschinenbau, in der Amendestraße 46, Reinickendorf Ost.
Mitte Dezember 1942 mussten beide Schwestern die „Vermögenserklärung“ ausfüllen, der Vorbote zur erzwungenen „Abwanderung“ oder „Umsiedlung“ – so die verschleiernden Bezeichnungen der Nationalsozialisten für die Deportation. Vermögen hatten die beiden allerdings nicht anzugeben, lediglich ein paar Möbel und Kleidungsstücke. Wahrscheinlich wurden ihnen noch ein paar Wochen zu Hause gegönnt, denn erst am 27. Januar 1943 waren sie nachweislich in dem Sammellager in der Großen Hamburger Straße 26. Zwei Tage später, am 29. Januar, verließen sie um 17.20 Uhr in einem Sonderzug mit 1002 weiteren Leidensgenossen den Güterbahnhof Berlin-Moabit und kamen am nächsten Tag in Auschwitz an. Dort wurden 140 Männer und 140 Frauen zur Arbeit ausgesucht, d.h., zum vorläufigen Überleben. Möglich, aber unwahrscheinlich, dass die beiden 55- und 54-jährigen Schwestern dazu gehörten. Viel wahrscheinlicher ist, dass Else und Hedwig Wolfsohn zu den übrigen 724 Opfern gehörten, die sofort, am 30. Januar 1943, in den Gaskammern ermordet wurden.