Charlotte Salomon née Tichauer

Location 
Prinzenstr. 23
Historical name
Prinzenstr. 24
District
Kreuzberg
Stone was laid
27 March 2010
Born
10 December 1895 in Jaroschowitz
Occupation
Schneiderin
Deportation
on 17 March 1943 to Theresienstadt
Survived

Charlotte Salomon kam am 10. Dezember 1895 als Tochter des Fleischermeisters Wilhelm Tichauer und seiner Ehefrau Ernestine Tichauer, geb. Tichauer, in Jaroschowitz in Oberschlesien zur Welt. Nach dem Besuch der Mittelschule in Kattowitz und der Umsiedlung nach Berlin nach dem Ende des Ersten Weltkrieges machte sie sich 1921 als Schneiderin selbstständig. Sie baute zunächst eine Schneiderei am Kottbusser Damm 64 und dann ein Einzelhandelsgeschäft für Damenkonfektion in der Prinzenstraße 24 auf. In Berlin war sie anfänglich als Großhändlerin von Blusen und Kleidern tätig. Ab 1927 unterhielt sie ein Einzelhandelsgeschäft. Im Sommer 1929 heiratete sie Hermann Salomon, der ebenfalls selbstständiger Schneidermeister war, und betrieb mit ihm das gut gehende Geschäft weiter. Von 1930 bis 1938 unterhielt sie in ihrer damaligen Wohnung in der Prinzenstraße 24 in Berlin-Kreuzberg eine Schneiderei. Zwei Heimarbeiterinnen – Ida Tieseler und Olga Walter – waren dort langjährig und in Vollzeit für sie als Näherinnen von Kleidern und Mäntel tätig. Charlotte Salomon verkaufte die Textilien dann auf Märkten in Berlin und vertrieb darüber hinaus fertige Konfession der Berliner Firmen Stein, Kroner, Cohn & Gottschalk, Stenger, Trumpf, Blum und Hahn. Sie verkaufte im Ladengeschäft in der Prinzenstraße 24 sowie auf den Neuköllner Wochenmärkten am Maybachufer und auf der Schillerpromenade Kleider, Blusen, Mäntel und Stoffe. Die Einkünfte ermöglichten ihr und ihrem Mann einen guten Lebensstandard. 1938 wurde ihr als „Volljüdin“ jedoch die Gewerbeerlaubnis entzogen. 1939 war sie aufgrund der Schließung ihres Geschäftes arbeitslos. Von 1940 an musste sie Zwangsarbeit als Näherin unter anderem für Militärkleidung für die Firma Martin Michalski in der Großen Frankfurter Straße 137 in Berlin-Friedrichshain leisten. Ab 1941 trug sie den gelben Stern und war ab 1939 Inhaberin einer jüdischen Kennkarte. Dabei verdiente sie pro Monat knapp 100 RM. Am 13. März 1943 wurden Charlotte Salomon und ihr Mann verhaftet und am 17. März nach Theresienstadt deportiert. In der Sammelstelle in der Großen Hamburger Straße wurde Charlotte der Koffer entwendet. Hermann Salomon wurde 1944 nach Auschwitz verbracht und kam dort kam, Charlotte Salomon jedoch erlebte die Befreiung von Theresienstadt und kehrte am 15. Juni oder Juli 1945 nach Berlin zurück. Körperlich durch die Haftzeit beeinträchtigt, betrieb Charlotte Salomon von 1945 bis 1948 mit der „Damenkonfektion Charlotte Tichauer“ auch nach Kriegsende noch ein selbstständiges Geschäft in der Lausitzer Straße 3. Als Rentnerin nahm sie 1952 ihren aus Haft zurückkehrenden Neffen Horst Tichauer in ihrem Haushalt auf, der aus Sibirien zurückgekehrt war.

Charlotte Salomon kam am 10. Dezember 1895 als Tochter des Fleischermeisters Wilhelm Tichauer und seiner Ehefrau Ernestine Tichauer, geb. Tichauer, in Jaroschowitz in Oberschlesien zur Welt. Nach dem Besuch der Mittelschule in Kattowitz und der Umsiedlung nach Berlin nach dem Ende des Ersten Weltkrieges machte sie sich 1921 als Schneiderin selbstständig. Sie baute zunächst eine Schneiderei am Kottbusser Damm 64 und dann ein Einzelhandelsgeschäft für Damenkonfektion in der Prinzenstraße 24 auf. In Berlin war sie anfänglich als Großhändlerin von Blusen und Kleidern tätig. Ab 1927 unterhielt sie ein Einzelhandelsgeschäft. Im Sommer 1929 heiratete sie Hermann Salomon, der ebenfalls selbstständiger Schneidermeister war, und betrieb mit ihm das gut gehende Geschäft weiter. Von 1930 bis 1938 unterhielt sie in ihrer damaligen Wohnung in der Prinzenstraße 24 in Berlin-Kreuzberg eine Schneiderei. Zwei Heimarbeiterinnen – Ida Tieseler und Olga Walter – waren dort langjährig und in Vollzeit für sie als Näherinnen von Kleidern und Mäntel tätig. Charlotte Salomon verkaufte die Textilien dann auf Märkten in Berlin und vertrieb darüber hinaus fertige Konfession der Berliner Firmen Stein, Kroner, Cohn & Gottschalk, Stenger, Trumpf, Blum und Hahn. Sie verkaufte im Ladengeschäft in der Prinzenstraße 24 sowie auf den Neuköllner Wochenmärkten am Maybachufer und auf der Schillerpromenade Kleider, Blusen, Mäntel und Stoffe. Die Einkünfte ermöglichten ihr und ihrem Mann einen guten Lebensstandard. 1938 wurde ihr als „Volljüdin“ jedoch die Gewerbeerlaubnis entzogen. 1939 war sie aufgrund der Schließung ihres Geschäftes arbeitslos. Von 1940 an musste sie Zwangsarbeit als Näherin unter anderem für Militärkleidung für die Firma Martin Michalski in der Großen Frankfurter Straße 137 in Berlin-Friedrichshain leisten. Ab 1941 trug sie den gelben Stern und war ab 1939 Inhaberin einer jüdischen Kennkarte. Dabei verdiente sie pro Monat knapp 100 RM. Am 13. März 1943 wurden Charlotte Salomon und ihr Mann verhaftet und am 17. März nach Theresienstadt deportiert. In der Sammelstelle in der Großen Hamburger Straße wurde Charlotte der Koffer entwendet. Hermann Salomon wurde 1944 nach Auschwitz verbracht und kam dort kam, Charlotte Salomon jedoch erlebte die Befreiung von Theresienstadt und kehrte am 15. Juni oder Juli 1945 nach Berlin zurück. Körperlich durch die Haftzeit beeinträchtigt, betrieb Charlotte Salomon von 1945 bis 1948 mit der „Damenkonfektion Charlotte Tichauer“ auch nach Kriegsende noch ein selbstständiges Geschäft in der Lausitzer Straße 3. Als Rentnerin nahm sie 1952 ihren aus Haft zurückkehrenden Neffen Horst Tichauer in ihrem Haushalt auf, der aus Sibirien zurückgekehrt war.