Julius Flanter

Location 
Rosenheimer Str. 27
District
Schöneberg
Stone was laid
04 September 2018
Born
16 January 1879 in Wongrowitz / Wągrowiec
Deportation
on 01 March 1943 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Am 16. Januar 1879 kam Julius Flanter als sechstes Kind des Kaufmanns Jakob Flanter (geb. 1838 in Janowitz, Polen - gest. 1884 in Berlin) und seiner Frau Eva Flanter, geb. Hirsch (geb. 1839 in Gollub, Polen- gest. 1916 in Königsberg, ht.Russland) in Wongrowitz (Wagrowiec, Posen, Polen) zur Welt.<br />
Vor seiner kaufmännischen Lehre besuchte er ein Real-Gymnasium. Am 19. September 1905 heiratete Julius Flanter die am, 14. September 1882 in Rentschkau (Rzeczkowo, Thorn, Polen) geborene Dorothea Suchowolski.<br />
Nach ihrer Hochzeit gründeten Julius und Dorothea Flanter in Bromberg (Pommern) ein Geschäft für Haushaltsgeräte und Geschenkartikel.<br />
Am 24. September 1909 kam die Tochter Ilse Hirsch, geb. Flanter zur Welt, die gemeinsam mit ihrem Mann Georg Hirsch im Frühjahr 1939 von Königsberg nach Palästina auswanderte. <br />
Am 7. Juni 1919 wurde die Tochter Eva Shoham, geb. Flanter geboren, die bereits zum Jahresbeginn 1936 ihre Heimat verließ und ebenfalls nach Palästina auswanderte.<br />
Julius Flanter nahm am Ersten Weltkrieg teil. Während dieses Zeit wurde das Geschäft von seiner Frau Dorothea weitergeführt. Als Bromberg aufgrund des Versailler Vertrags im Jahre 1919 an Polen abgetreten werdem musste, wurde das Geschäft nach Stolp verlegt und war dort "das grösste Geschäft am Platze, in der Langestr. 61, in Leder- und Spielwaren, Haushalt- und Geschenk-Artikeln", wie sich die Tochter Eva erinnert. <br />
Julius Flanter war Mitglied im Vorstand der jüdischen Synagogen-Gemeinde in Stolp und Mitglied der B´nai-B´rith-Loge.<br />
Die Jüdische Rundschau Nr. 76/77 veröffentlichte am 23. September 1938 unter der Rubrik "Aus der Wirtschaft" die Mitteilung, dass die Firma Julius Flanter, Küchengeräte, Stolp i.P. in arischen Besitz übergegangen sei.<br />
Vermutlich im Sommer 1939 zog das Ehepaar Flanter nach Berlin. Seit wann das Ehepaar in der Rosenheimer Str. 27 ein möbliertes Zimmer in der Wohnung der Familie Sussmann bewohnte, ist unbekannt.<br />
Am 1. Februar 1943 wurde das Vermögen von Julius Flanter eingezogen. Der Vermögenserklärung, die Julius Flanter mit Bleistift am 28. Februar 1943 ausgefüllt hat, ist zu entnehmen, dass er als Kantinenmitarbeiter bei der Waffengroßhandlung Gustav Genschow & Co.AG in Berlin-Treptow in der Bouchéstr. 12 arbeitete.<br />
Julius Flanter wurde zusammen mit seiner Frau Dorothea am 1. März 1943 mit dem 31. Osttransport von Berlin abgehend in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert.<br />
Bei einer Bewertung der Wohnung in der Rosenheimer Str. 27 notierte ein Obergerichtsvollzieher am 29. Mai 1943: "Flanter hat möbliert gewohnt und angeblich nichts zurückgelassen. Die Wohnung im ganzen 5 Zimmer ist schon vermietet an Major Strege. Die Möbel des Hauptmieters (Hauptmieter war Familie Sussmann; Anm. der Verfasserin) und des Untermieters Flanter soll ein Krahmer, Bln.-Friedenau, Varzinerstr. 13 abgeholt haben, angeblich mit Genehmigung der Behörde".<br />
Durch Entscheidung des Amtsgerichts Berlin-Schöneberg am 26. Juni 1952 wurde das Todesdatum von Julius Flanter auf den 31. Dezember 1943 festgesetzt.

Am 16. Januar 1879 kam Julius Flanter als sechstes Kind des Kaufmanns Jakob Flanter (geb. 1838 in Janowitz, Polen - gest. 1884 in Berlin) und seiner Frau Eva Flanter, geb. Hirsch (geb. 1839 in Gollub, Polen- gest. 1916 in Königsberg, ht.Russland) in Wongrowitz (Wagrowiec, Posen, Polen) zur Welt.
Vor seiner kaufmännischen Lehre besuchte er ein Real-Gymnasium. Am 19. September 1905 heiratete Julius Flanter die am, 14. September 1882 in Rentschkau (Rzeczkowo, Thorn, Polen) geborene Dorothea Suchowolski.
Nach ihrer Hochzeit gründeten Julius und Dorothea Flanter in Bromberg (Pommern) ein Geschäft für Haushaltsgeräte und Geschenkartikel.
Am 24. September 1909 kam die Tochter Ilse Hirsch, geb. Flanter zur Welt, die gemeinsam mit ihrem Mann Georg Hirsch im Frühjahr 1939 von Königsberg nach Palästina auswanderte.
Am 7. Juni 1919 wurde die Tochter Eva Shoham, geb. Flanter geboren, die bereits zum Jahresbeginn 1936 ihre Heimat verließ und ebenfalls nach Palästina auswanderte.
Julius Flanter nahm am Ersten Weltkrieg teil. Während dieses Zeit wurde das Geschäft von seiner Frau Dorothea weitergeführt. Als Bromberg aufgrund des Versailler Vertrags im Jahre 1919 an Polen abgetreten werdem musste, wurde das Geschäft nach Stolp verlegt und war dort "das grösste Geschäft am Platze, in der Langestr. 61, in Leder- und Spielwaren, Haushalt- und Geschenk-Artikeln", wie sich die Tochter Eva erinnert.
Julius Flanter war Mitglied im Vorstand der jüdischen Synagogen-Gemeinde in Stolp und Mitglied der B´nai-B´rith-Loge.
Die Jüdische Rundschau Nr. 76/77 veröffentlichte am 23. September 1938 unter der Rubrik "Aus der Wirtschaft" die Mitteilung, dass die Firma Julius Flanter, Küchengeräte, Stolp i.P. in arischen Besitz übergegangen sei.
Vermutlich im Sommer 1939 zog das Ehepaar Flanter nach Berlin. Seit wann das Ehepaar in der Rosenheimer Str. 27 ein möbliertes Zimmer in der Wohnung der Familie Sussmann bewohnte, ist unbekannt.
Am 1. Februar 1943 wurde das Vermögen von Julius Flanter eingezogen. Der Vermögenserklärung, die Julius Flanter mit Bleistift am 28. Februar 1943 ausgefüllt hat, ist zu entnehmen, dass er als Kantinenmitarbeiter bei der Waffengroßhandlung Gustav Genschow & Co.AG in Berlin-Treptow in der Bouchéstr. 12 arbeitete.
Julius Flanter wurde zusammen mit seiner Frau Dorothea am 1. März 1943 mit dem 31. Osttransport von Berlin abgehend in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert.
Bei einer Bewertung der Wohnung in der Rosenheimer Str. 27 notierte ein Obergerichtsvollzieher am 29. Mai 1943: "Flanter hat möbliert gewohnt und angeblich nichts zurückgelassen. Die Wohnung im ganzen 5 Zimmer ist schon vermietet an Major Strege. Die Möbel des Hauptmieters (Hauptmieter war Familie Sussmann; Anm. der Verfasserin) und des Untermieters Flanter soll ein Krahmer, Bln.-Friedenau, Varzinerstr. 13 abgeholt haben, angeblich mit Genehmigung der Behörde".
Durch Entscheidung des Amtsgerichts Berlin-Schöneberg am 26. Juni 1952 wurde das Todesdatum von Julius Flanter auf den 31. Dezember 1943 festgesetzt.