Dr. Max Oppenheim

Location 
Schlüterstraße 16
District
Charlottenburg
Stone was laid
15 June 2022
Born
12 February 1883 in Berlin
Occupation
Rechtsanwalt / Notar
Escape
1938 Frankreich
Interniert
1942 in Drancy
Deportation
on 24 August 1942 to Auschwitz
Murdered
29 August 1942 in Auschwitz

Max Leopold Oppenheim wurde am 12. Februar 1883 als Sohn von Theodor Oppenheim und seiner Frau Hulda geb. Mosse in Berlin geboren.

Er studierte Jura und wurde an der Universität Heidelberg im Jahr 1906 zum Doktor jur. promoviert. Er leistete danach ein Jahr lang seinen Militärdienst in Bayern ab und wurde anschließend als Rechtsanwalt und später auch als Notar in Berlin tätig. Auch nach seiner Studienzeit blieb er aktives Mitglied der antisemitischen Studentenverbindung „Freie Wissenschaftliche Vereinigung“ (FWV).

Am 14. April 1908 heiratete er Helene geb. Liepmann. Sie hatten zwei Söhne, Walter Wilhelm Theodor, der am 24. Februar 1909 zur Welt kam, und Johannes Franziskus, der am 2. Juni 1913 geboren wurde. Familie Oppenheim lebte bis September 1932 in der Schlüterstraße 16, von wo sie in die Dahlmann Straße 29 umzog. Zuletzt wohnte das Ehepaar Max und Helene Oppenheim von April 1938 bis zur Emigration im Dezember 1938 in der Pariser Str. 23.

Als Jude durfte Dr. Max Oppenheim nicht mehr als Rechtsanwalt und Notar arbeiten. Die Söhne waren schon früher nach Frankreich emigriert, so dass sich das Ehepaar ebenfalls zur Ausreise nach Frankreich entschloss, wo es mit den beiden Söhnen in einem Vorort von Paris zusammenziehen konnte.

Kurz nach Ausbruch des Krieges wurde Max Oppenheim als ausländischer Flüchtling interniert und später freigelassen. Mit der Besetzung Frankreichs durch die deutschen Truppen wuchs für jüdische Ausländer die Gefahr, an die Deutschen ausgeliefert zu werden. Das Ehepaar suchte Schutz bei Nachbarn, aber im Sommer 1942 wurde Dr. Max Oppenheim auf der Straße in Courbevoie von der Polizei festgenommen und in das „Sammellager“ Drancy verschleppt. Von dort aus wurde er am 24. August 1942 nach Auschwitz deportiert.

Einen Tag vor dem Abtransport aus Drancy schrieb er seiner Frau Helene eine Abschiedspostkarte in französischer Sprache, in der es heißt: „ Wenn Du diese Karte erhalten wirst, werde ich das schöne Frankreich (la belle France) verlassen haben. Mein Schicksal schreitet voran! Es werden wahrscheinlich meine letzten Zeilen sein.“ Er war sich bewusst, welch grausames Schicksal ihn ereilen würde.

Dr. Max Oppenheim wurde am 29. August 1942 – vermutlich also unmittelbar nach Ankunft - im Vernichtungslager Auschwitz ermordet.

Helene tauchte nach der Verhaftung ihres Mannes unter und überlebte.

Der Sohn Walter konnte die Verfolgung in verschiedenen Lagern in Frankreich und zuletzt als Flüchtling in der Schweiz überleben. Er kehrte Anfang 1954 mit seiner Ehefrau und zwei Kindern nach Deutschland zurück und trat in den Auswärtigen Dienst der Bundesrepublik Deutschland ein. Er verstarb im Jahr 2008 in Nizza. 


Der Sohn Johannes Franziskus (genannt Jean-François) wurde für die französische Fremdenlegion rekrutiert und verbrachte die Kriegsjahre in Algerien, wo er eine Familie gründete. In den späten 1950er Jahren siedelte die Familie nach Frankreich um, wo er zuletzt für die französische Milchwirtschaft tätig wurde. Er verstarb im Jahre 2005 in Aix-en-Provence und hinterließ zwei Söhne.


 

Max Leopold Oppenheim wurde am 12. Februar 1883 als Sohn von Theodor Oppenheim und seiner Frau Hulda geb. Mosse in Berlin geboren.

Er studierte Jura und wurde an der Universität Heidelberg im Jahr 1906 zum Doktor jur. promoviert. Er leistete danach ein Jahr lang seinen Militärdienst in Bayern ab und wurde anschließend als Rechtsanwalt und später auch als Notar in Berlin tätig. Auch nach seiner Studienzeit blieb er aktives Mitglied der Studentenverbindung „Freie Wissenschaftliche Vereinigung“ (FWV), die sich offen für ein Miteinander von jüdischen und nicht-jüdischen Studenten einsetzte.

Am 14. April 1908 heiratete er Helene geb. Liepmann. Sie hatten zwei Söhne, Walter Wilhelm Theodor, der am 24. Februar 1909 zur Welt kam, und Johannes Franziskus, der am 2. Juni 1913 geboren wurde. Familie Oppenheim lebte bis September 1932 in der Schlüterstraße 16, von wo sie in die Dahlmann Straße 29 umzog. Zuletzt wohnte das Ehepaar von April 1938 bis zur Emigration im Dezember 1938 in der Pariser Str. 23.

Als Jude durfte Dr. Max Oppenheim nicht mehr als Rechtsanwalt und Notar arbeiten. Die Söhne waren schon früher nach Frankreich emigriert, so dass sich das Ehepaar ebenfalls zur Ausreise nach Frankreich entschloss, wo es mit den beiden Söhnen in einem Vorort von Paris zusammenziehen konnte.

Kurz nach Ausbruch des Krieges wurde Max Oppenheim als ausländischer Flüchtling interniert und später freigelassen. Mit der Besetzung Frankreichs durch die deutschen Truppen wuchs für jüdische Ausländer die Gefahr, an die Deutschen ausgeliefert zu werden. Das Ehepaar suchte Schutz bei Nachbarn. Im Sommer 1942 wurde Dr. Max Oppenheim jedoch auf der Straße in Courbevoie von der Polizei festgenommen und in das „Sammellager“ Drancy verschleppt. Von dort aus wurde er am 24. August 1942 nach Auschwitz deportiert.

Einen Tag vor dem Abtransport aus Drancy schrieb er seiner Frau Helene eine Abschiedskarte in französischer Sprache, in der es heißt: „Wenn Du diese Karte erhalten wirst, werde ich das schöne Frankreich (la belle France) verlassen haben. Mein Schicksal schreitet voran! Es werden wahrscheinlich meine letzten Zeilen sein.“ Er war sich bewusst, welch grausames Schicksal ihn ereilen würde.

Dr. Max Oppenheim wurde am 29. August 1942 - vermutlich unmittelbar nach seiner Ankunft - im Vernichtungslager Auschwitz ermordet.

Helene tauchte nach der Verhaftung ihres Mannes unter und überlebte.
Der Sohn Walter konnte die Verfolgung in verschiedenen Lagern in Frankreich und zuletzt als Flüchtling in der Schweiz überleben. Er kehrte Anfang 1954 mit seiner Ehefrau und zwei Kindern nach Deutschland zurück und trat in den Auswärtigen Dienst der Bundesrepublik Deutschland ein. Er verstarb 2008 in Nizza.

Der Sohn Johannes Franziskus (genannt Jean-François) wurde für die französische Fremdenlegion rekrutiert und verbrachte die Kriegsjahre in Algerien, wo er eine Familie gründete. In den späten 1950er Jahren siedelte die Familie nach Frankreich um, wo er zuletzt für die französische Milchwirtschaft tätig war. Er verstarb im Jahr 2005 in Aix-en-Provence und hinterließ zwei Söhne.