Ernst Oppenheimer

Location 
Sybelstr. 66
District
Charlottenburg
Stone was laid
21 April 2016
Born
08 March 1869 in Federn bei Kleve am Niederrhein
Occupation
kaufmännischer Angestellter
Deportation
on 29 July 1942 to Theresienstadt
Murdered
22 November 1942 in Theresienstadt

Ernst Oppenheimer wurde am 8. März 1869 in Uedem bei Kleve am Niederrhein geboren. Seit dem 17. April 1920 wohnte er in Charlottenburg in der Sybelstraße 66 – einem Haus, das der Rheinisch-Westfälischen Grubenholz-Einkaufsgesellschaft gehörte. Er war kaufmännischer Angestellter – im Adressbuch ließ er sich als „Kaufmann“ eintragen – und ledig.<br />
Ernst Oppenheimers Wohnung wurde 1936 renoviert und komfortabel gestaltet. Es gab Warmwasserheizung, Badezimmer und Fahrstuhl. Die Miete betrug monatlich 110 RM. Ausgestattet war die Wohnung mit teuren Möbeln, teilweise mit Gobelins und einem Mahagoni-Schlafzimmer. Die Einrichtung hatte einen geschätzten Wert von 2500 Mark. Darüber hinaus verfügte Ernst Oppenheimer über Wertpapiere, Rheinische Braunkohleobligationen in Höhe von 500 Mark, Obligationen der IG Farben in Höhe von 3000 Mark, der Harpener Bergbau in Höhe von 300 Mark und Deutsche Reichsschatzanweisungen in Höhe von 2200 Mark. Oppenheimer besaß zudem 820 Mark auf einem Konto.<br />
Deportiert wurde er am 29. Juli 1942 zusammen mit seiner Schwester Emilie und deren Mann John Löwenthal in einem verplombten Personenwagen, der an den normalen Zug von Berlin nach Prag angehängt war, vom Anhalter Bahnhof nach Theresienstadt. Im Alter von 73 Jahren ist er ins Ghetto verschleppt worden. Sein Todesdatum war der 22. November 1942. Auf dem Totenschein war die verlogene Diagnose „Darmkatarrh“ als Todesursache angegeben, was eine Umschreibung für die Folgen der unglaublichen hygienischen Zustände in dem Ghetto war.<br />
Im gleichen Gebäude in Theresienstadt war seine Schwester Emilie, geboren am 25. Oktober 1873, untergebracht, die bereits seit dem 7. August 1900 in Berlin wohnte, mit ihrem Mann John Löwenthal, geboren am 22. Juli 1860. Zu ihrem Gedenken liegen Stolpersteine an der Bleibtreustraße 34/35: http://www.berlin.de/ba-charlotten… Die Eheleute hatte in den 1940er-Jahren zum Bruder und Schwager Ernst Oppenheimer ziehen müssen, weil sie ihre Wohnung nicht mehr halten konnten.<br />
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Ernst Oppenheimer wurde am 8. März 1869 in Uedem bei Kleve am Niederrhein geboren. Seit dem 17. April 1920 wohnte er in Charlottenburg in der Sybelstraße 66 – einem Haus, das der Rheinisch-Westfälischen Grubenholz-Einkaufsgesellschaft gehörte. Er war kaufmännischer Angestellter – im Adressbuch ließ er sich als „Kaufmann“ eintragen – und ledig.
Ernst Oppenheimers Wohnung wurde 1936 renoviert und komfortabel gestaltet. Es gab Warmwasserheizung, Badezimmer und Fahrstuhl. Die Miete betrug monatlich 110 RM. Ausgestattet war die Wohnung mit teuren Möbeln, teilweise mit Gobelins und einem Mahagoni-Schlafzimmer. Die Einrichtung hatte einen geschätzten Wert von 2500 Mark. Darüber hinaus verfügte Ernst Oppenheimer über Wertpapiere, Rheinische Braunkohleobligationen in Höhe von 500 Mark, Obligationen der IG Farben in Höhe von 3000 Mark, der Harpener Bergbau in Höhe von 300 Mark und Deutsche Reichsschatzanweisungen in Höhe von 2200 Mark. Oppenheimer besaß zudem 820 Mark auf einem Konto.
Deportiert wurde er am 29. Juli 1942 zusammen mit seiner Schwester Emilie und deren Mann John Löwenthal in einem verplombten Personenwagen, der an den normalen Zug von Berlin nach Prag angehängt war, vom Anhalter Bahnhof nach Theresienstadt. Im Alter von 73 Jahren ist er ins Ghetto verschleppt worden. Sein Todesdatum war der 22. November 1942. Auf dem Totenschein war die verlogene Diagnose „Darmkatarrh“ als Todesursache angegeben, was eine Umschreibung für die Folgen der unglaublichen hygienischen Zustände in dem Ghetto war.
Im gleichen Gebäude in Theresienstadt war seine Schwester Emilie, geboren am 25. Oktober 1873, untergebracht, die bereits seit dem 7. August 1900 in Berlin wohnte, mit ihrem Mann John Löwenthal, geboren am 22. Juli 1860. Zu ihrem Gedenken liegen Stolpersteine an der Bleibtreustraße 34/35: http://www.berlin.de/ba-charlotten… Die Eheleute hatte in den 1940er-Jahren zum Bruder und Schwager Ernst Oppenheimer ziehen müssen, weil sie ihre Wohnung nicht mehr halten konnten.