Dagobert Kaufmann

Location 
Thomasiusstraße 14
District
Moabit
Stone was laid
24 March 2015
Born
17 May 1897 in Koschmin (Westpreußen) / Koźmin
Occupation
Inhaber eines Wäschegeschäfts
Deportation
on 17 March 1943 to the KZ Theresienstadt
Later deported
on 09 October 1944 to the Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau
Murdered
in Auschwitz

Dagobert Kaufmann kam im westpreußischen Koschmin bei Posen (heute: Koźmin Wielkopolski / Polen) zur Welt. Er kämpfte im Ersten Weltkrieg für das Deutsche Reich in einem Kavallerieregiment und erlitt in den Kampfhandlungen eine Fußverletzung, wodurch er leicht hinkte. Das Reich verlieh ihm für seinen Kampf im Krieg das Eiserne Kreuz. Da seine Heimatstadt nach dem Krieg an Polen abgetreten wurde, ging Dagobert Kaufmann nach Berlin. Hier arbeitete er einige Jahre in einem Textilgeschäft. Ende der 1920er Jahre kaufte er das Wäschehaus Runge in der Charlottenburger Pestalozzistraße, welches in der Pogromnacht von 1938 vollkommen geplündert und daraufhin geschlossen wurde. Im selben Jahr heiratete Dagobert Kaufmann Rosa Brandmann geb. Singer, die Rosl genannt wurde. <br />
Rosa Kaufmann stammte aus Kolomea, welches 1906, im Jahr ihrer Geburt, zu Österreich gehörte und heute in der Ukraine liegt. Sie besaß selber eine Firma für Hausverwaltungen, speziell für Häuser, deren Besitzer österreichische Staatsbürger waren. <br />
Nachdem auch sie Ende der 1930er Jahre als Jüdin gezwungen worden war, ihr Geschäft zu schließen, versuchten die Kaufmanns, Deutschland zu verlassen. Doch die Ausreisebemühungen der beiden verliefen erfolglos, vermutlich weil bald kriegsbedingt keine Ausreise mehr möglich war und Visa-Angelegenheiten zur Einreise in andere Länder immer schwieriger wurden. <br />
Bis 1943 arbeitete Dagobert Kaufmann bei der Jüdischen Gemeinde. Die Wohnung in der Thomasiusstraße musste das Ehepaar schließlich aufgeben, um in eine bescheidene Bleibe in der Flotowstraße 12 im benachbarten Hansaviertel zu ziehen. <br />
Von dort wurden die Kaufmanns am 17. März 1943 zunächst nach Theresienstadt deportiert, wo sie mehr als ein Jahr verbrachten. Am 9. Oktober 1944 schließlich brachte man Dagobert Kaufmann und seine Frau Rosl nach Auschwitz, wo beide ermordet wurden.<br />

Dagobert Kaufmann kam im westpreußischen Koschmin bei Posen (heute: Koźmin Wielkopolski / Polen) zur Welt. Er kämpfte im Ersten Weltkrieg für das Deutsche Reich in einem Kavallerieregiment und erlitt in den Kampfhandlungen eine Fußverletzung, wodurch er leicht hinkte. Das Reich verlieh ihm für seinen Kampf im Krieg das Eiserne Kreuz. Da seine Heimatstadt nach dem Krieg an Polen abgetreten wurde, ging Dagobert Kaufmann nach Berlin. Hier arbeitete er einige Jahre in einem Textilgeschäft. Ende der 1920er Jahre kaufte er das Wäschehaus Runge in der Charlottenburger Pestalozzistraße, welches in der Pogromnacht von 1938 vollkommen geplündert und daraufhin geschlossen wurde. Im selben Jahr heiratete Dagobert Kaufmann Rosa Brandmann geb. Singer, die Rosl genannt wurde.
Rosa Kaufmann stammte aus Kolomea, welches 1906, im Jahr ihrer Geburt, zu Österreich gehörte und heute in der Ukraine liegt. Sie besaß selber eine Firma für Hausverwaltungen, speziell für Häuser, deren Besitzer österreichische Staatsbürger waren.
Nachdem auch sie Ende der 1930er Jahre als Jüdin gezwungen worden war, ihr Geschäft zu schließen, versuchten die Kaufmanns, Deutschland zu verlassen. Doch die Ausreisebemühungen der beiden verliefen erfolglos, vermutlich weil bald kriegsbedingt keine Ausreise mehr möglich war und Visa-Angelegenheiten zur Einreise in andere Länder immer schwieriger wurden.
Bis 1943 arbeitete Dagobert Kaufmann bei der Jüdischen Gemeinde. Die Wohnung in der Thomasiusstraße musste das Ehepaar schließlich aufgeben, um in eine bescheidene Bleibe in der Flotowstraße 12 im benachbarten Hansaviertel zu ziehen.
Von dort wurden die Kaufmanns am 17. März 1943 zunächst nach Theresienstadt deportiert, wo sie mehr als ein Jahr verbrachten. Am 9. Oktober 1944 schließlich brachte man Dagobert Kaufmann und seine Frau Rosl nach Auschwitz, wo beide ermordet wurden.