Arthur Tichauer

Location 
Traunsteiner Str. 8
District
Schöneberg
Stone was laid
14 November 2011
Born
06 August 1885 in Königshütte (Schlesien) / Chorzów
Occupation
Apotheker
Forced Labour
Arbeiter (der Fa. A. D. Riedel in Britz)
Deportation
on 19 February 1943 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Arthur Tichauer wurde am 6. August 1885 in Königshütte in Schlesien geboren, dem heutigen Chorzów in Polen. Seine Eltern waren Joseph und Bertha Tichauer. Er studierte Pharmazie und wurde Inhaber der 1901 gegründeten Luisenstädtischen Apotheke in der Köpenicker Straße 119 in Berlin-Mitte. Mit seiner Frau Edith und seinen zwei Söhnen wohnte er am Treptower Park 24, einem repräsentativen Haus mit Blick auf den Park. <br />
Ab 1933 wurde die Berufsausübung für jüdische Apotheker immer schwieriger. Viele mussten ihre Betriebe aufgeben, Anfang 1939 verloren sie schließlich ihre Approbation. Auch Arthur Tichauer musste seine Apotheke 1936 schließen. Die Familie zog nach Wilmersdorf in die Prinzregentenstraße 177. Es ist nicht bekannt, womit Arthur Tichauer danach seinen Lebensunterhalt verdiente. <br />
Die beiden Söhne konnten 1939 nach Australien emigrieren, während Arthur und Edith Tichauer in Berlin blieben. Ob sie ebenfalls versucht hatten auszuwandern, ist nicht bekannt. Sie mussten ihre Wohnung aufgeben und zur Untermiete in der Traunsteiner Straße 8 in Schöneberg leben. <br />
Kurz vor seiner Deportation war Arthur Tichauer Zwangsarbeiter in der chemisch-pharmazeutischen Fabrik A. D. Riedel in Britz. Am 20. November 1942 mussten er und seine Frau eine Vermögenserklärung ausfüllen. Arthur Riedel gab sein Vermögen mit insgesamt 400 Reichsmark an. Alles andere hatten die Eheleute bereits verloren. Am 17. Februar 1943 wurde das Ehepaar verhaftet und in die Sammelstelle in der Großen Hamburger Straße 26 gebracht. Von hier aus wurden sie am 19. Februar 1943 vom Güterbahnhof Moabit aus nach Auschwitz deportiert. Der Transport mit knapp 1000 Männern, Frauen und Kindern kam einen Tag später im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau an. Bei der „Selektion“ an der Rampe von Birkenau wurden 140 Männer und 85 Frauen als Häftlinge in das Lager eingewiesen. Alle anderen ermordete die SS noch am selben Tag in der Gaskammer. Vermutlich war auch der 57-jährige Arthur Tichauer unter den Ermordeten.

Arthur Tichauer wurde am 6. August 1885 in Königshütte in Schlesien geboren, dem heutigen Chorzów in Polen. Seine Eltern waren Joseph und Bertha Tichauer. Er studierte Pharmazie und wurde Inhaber der 1901 gegründeten Luisenstädtischen Apotheke in der Köpenicker Straße 119 in Berlin-Mitte. Mit seiner Frau Edith und seinen zwei Söhnen wohnte er am Treptower Park 24, einem repräsentativen Haus mit Blick auf den Park.
Ab 1933 wurde die Berufsausübung für jüdische Apotheker immer schwieriger. Viele mussten ihre Betriebe aufgeben, Anfang 1939 verloren sie schließlich ihre Approbation. Auch Arthur Tichauer musste seine Apotheke 1936 schließen. Die Familie zog nach Wilmersdorf in die Prinzregentenstraße 177. Es ist nicht bekannt, womit Arthur Tichauer danach seinen Lebensunterhalt verdiente.
Die beiden Söhne konnten 1939 nach Australien emigrieren, während Arthur und Edith Tichauer in Berlin blieben. Ob sie ebenfalls versucht hatten auszuwandern, ist nicht bekannt. Sie mussten ihre Wohnung aufgeben und zur Untermiete in der Traunsteiner Straße 8 in Schöneberg leben.
Kurz vor seiner Deportation war Arthur Tichauer Zwangsarbeiter in der chemisch-pharmazeutischen Fabrik A. D. Riedel in Britz. Am 20. November 1942 mussten er und seine Frau eine Vermögenserklärung ausfüllen. Arthur Riedel gab sein Vermögen mit insgesamt 400 Reichsmark an. Alles andere hatten die Eheleute bereits verloren. Am 17. Februar 1943 wurde das Ehepaar verhaftet und in die Sammelstelle in der Großen Hamburger Straße 26 gebracht. Von hier aus wurden sie am 19. Februar 1943 vom Güterbahnhof Moabit aus nach Auschwitz deportiert. Der Transport mit knapp 1000 Männern, Frauen und Kindern kam einen Tag später im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau an. Bei der „Selektion“ an der Rampe von Birkenau wurden 140 Männer und 85 Frauen als Häftlinge in das Lager eingewiesen. Alle anderen ermordete die SS noch am selben Tag in der Gaskammer. Vermutlich war auch der 57-jährige Arthur Tichauer unter den Ermordeten.