Dr. Arthur Spanier

Location 
Unter den Linden 8
District
Mitte
Stone was laid
08 October 2022
Born
17 November 1889 in Magdeburg
Occupation
Wissenschaftlicher Bibliothekar
Escape
1939 Niederlande
Interniert
1938 to 16 December 1938 in Sachsenhausen
Interniert
1942 to 1943 in Westerbork
Deportation
on 14 September 1943 to Bergen-Belsen
Murdered
30 March 1944 in Bergen-Belsen

Arthur Spanier, geboren am 17. November 1889 in Magdeburg als Sohn des jüdischen Religi-onslehrers Moritz Spanier und Helene Spanier, geborene Lehmann, studierte in Berlin Klassische Philologie und Hebräisch.

Nach der Lehramtsprüfung 1914 nahm er von 1915 bis 1918 am Ersten Weltkrieg teil, ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse.

Anderthalb Jahre war Spanier anschließend zunächst als Lehramtsanwärter an einem Gymnasium in Königsberg in der Neumark (heute: Chojna, Polen) tätig, zugleich auch für die Akademie für die Wissenschaft des Judentums. In Freiburg wurde er 1921 über den Begriff des logos didaskalikos des Platonikers Albinus promoviert und begann an der Preußischen Staatsbibliothek in Berlin die Ausbildung zum wissenschaftlichen Bibliothekar. Als Fachreferent in der Orientalischen Abteilung widmete er sich der Beschreibung der hebräischen und der armenischen Handschriften der Preußischen Staatsbibliothek.

Im Zuge der „Nürnberger Gesetze“ wurde Spanier im Herbst 1935 zunächst beurlaubt, anschließend zwangspensioniert. Bis ins Jahr 1938 unterrichtete er – ohne Alimentierung – an der Lehranstalt für die Wissenschaft des Judentums in Berlin.

Nach den Novemberpogromen 1938 wurde Arthur Spanier kurzzeitig in das Konzentrationslager Sachsenhausen eingeliefert. Zwar erhielt er im Januar 1939 einen Ruf an das Hebrew Union College in Cincinnati, das amerikanische Konsulat erkannte Spanier jedoch nicht als Professor an und verweigerte ihm das für die USA benötigte Einreisevisum.

Im Juni 1939 emigrierte Spanier nach Amsterdam, wo er bei seiner Mutter unterkam. Die Ausstellung eines Visums für die USA beim amerikanischen Konsulat scheiterte 1941 erneut.

Nach dem deutschen Einmarsch wurde Arthur Spanier 1942 zunächst nach Westerbork, später nach Bergen-Belsen deportiert, wo er am 30. März 1945, vermutlich an Entkräftung, starb.

Arthur Spanier, geboren am 17. November 1889 in Magdeburg als Sohn des jüdischen Religionslehrers Moritz Spanier und Helene Spanier, geborene Lehmann, studierte in Berlin Klassische Philologie und Hebräisch.

Nach der Lehramtsprüfung 1914 nahm er von 1915 bis 1918 am Ersten Weltkrieg teil und wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet.

Anderthalb Jahre war Spanier anschließend zunächst als Lehramtsanwärter an einem Gymnasium in Königsberg in der Neumark (heute: Chojna, Polen) tätig. Zugleich arbeitete er an der Akademie für die Wissenschaft des Judentums. In Freiburg wurde er 1921 über den Begriff des logos didaskalikos des Platonikers Albinus promoviert und begann an der Preußischen Staatsbibliothek in Berlin die Ausbildung zum wissenschaftlichen Bibliothekar. Als Fachreferent in der Orientalischen Abteilung widmete er sich der Beschreibung der hebräischen und der armenischen Handschriften der Preußischen Staatsbibliothek.

Im Zuge der „Nürnberger Gesetze“ wurde Spanier im Herbst 1935 zunächst beurlaubt und anschließend zwangspensioniert. Bis ins Jahr 1938 unterrichtete er – ohne Alimentierung – an der Lehranstalt für die Wissenschaft des Judentums in Berlin.

Nach den Novemberpogromen 1938 wurde Arthur Spanier kurzzeitig in das Konzentrationslager Sachsenhausen verschleppt. Zwar erhielt er im Januar 1939 einen Ruf an das Hebrew Union College in Cincinnati, das amerikanische Konsulat erkannte Spanier jedoch nicht als Professor an und verweigerte ihm das für die USA benötigte Einreisevisum.

Im Juni 1939 emigrierte Spanier nach Amsterdam, wo er bei seiner Mutter unterkam. Nach dem deutschen Einmarsch in die Niederlande, versuchte Spanier weiterhin an ein Visum für die USA zu gelangen. Diese Versuche scheiterten 1941 erneut.

1942 wurde Spanier zunächst nach Westerbork, später nach Bergen-Belsen deportiert, wo er am 30. März 1944, vermutlich an Entkräftung, starb.