Dr. Robert Lachmann

Location 
Unter den Linden 8
District
Mitte
Stone was laid
08 October 2022
Born
28 November 1892 in Berlin
Occupation
Musikbibliothekar
Escape
1935 Palästina
Survived

Robert Lachmann wurde am 28. November 1892 als Sohn des Gymnasialprofessors Georg Lachmann und seiner aus England stammenden Frau Johanna Händler in Berlin geboren.

Nach dem Abitur studierte Lachmann in Berlin und London Englisch, Französisch und Arabisch. Während des Ersten Weltkriegs war er ab 1916 Dolmetscher im Kriegsgefangenenlager Wünsdorf in Brandenburg, in dem er zum ersten Mal in Kontakt mit Musik aus Indien und Nordafrika kam. Lachmann versuchte sich an der Niederschrift der Gesänge und studierte nach dem Krieg Vergleichende Musikwissenschaft. 1922 wurde er mit einer Arbeit über „Die Musik in den tunesischen Städten“, für die er sich längere Zeit in Tunis aufgehalten hatte, promoviert. Weitere Forschungsreisen führten ihn in den 1920er Jahren zum Beispiel nach Tripolis und Djerba, wo er mündliche Musiktraditionen aufnahm. 1929 veröffentlichte er das Überblickswerk „Musik des Orients“.

Von 1927 bis 1933 arbeitete Lachmann als Musikbibliothekar an der Preußischen Staatsbibliothek. Obwohl Robert Lachmann 1929 seinen Austritt aus der jüdischen Gemeinde erklärt hatte, wurde er – als sogenannter „Beamter nicht arischer Abstammung“ – zum 1. Januar 1934 auf Grundlage des „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ aus dem Dienst der Staatsbibliothek entlassen.

Nach 14-monatigen Verhandlungen mit der Hebräischen Universität Jerusalem emigrierte Lach-mann im April 1935 nach Palästina und baute an der Universität ein „Archiv für Orientalische Musik“ auf. Er gilt als Begründer der modernen Musikethnologie in Israel.

Nach längerer Krankheit verstarb Robert Lachmann am 8. Mai 1939 in Jerusalem.

Robert Lachmann wurde am 28. November 1892 als Sohn des Gymnasialprofessors Georg Lachmann und seiner aus England stammenden Frau Johanna Händler in Berlin geboren.

Nach dem Abitur studierte Lachmann in Berlin und London Englisch, Französisch und Arabisch. Während des Ersten Weltkriegs war er ab 1916 Dolmetscher im Kriegsgefangenenlager Wünsdorf in Brandenburg, in dem er erstmals in Kontakt mit Musik aus Indien und Nordafrika kam.

Lachmann versuchte sich an der Niederschrift der Gesänge und studierte nach dem Krieg Vergleichende Musikwissenschaft. 1922 wurde er mit einer Arbeit über „Die Musik in den tunesischen Städten“, für die er sich längere Zeit in Tunis aufgehalten hatte, promoviert. Weitere Forschungsreisen führten ihn in den 1920er Jahren zum Beispiel nach Tripolis und Djerba, wo er mündliche Musiktraditionen aufnahm. 1929 veröffentlichte er das Überblickswerk „Musik des Orients“.

Von 1927 bis 1933 arbeitete Lachmann als Musikbibliothekar an der Preußischen Staatsbibliothek. Obwohl Robert Lachmann 1929 seinen Austritt aus der jüdischen Gemeinde erklärt hatte, wurde er – als sogenannter „Beamter nicht arischer Abstammung“ – zum 1. Januar 1934 auf Grundlage des „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ aus dem Dienst der Staatsbibliothek entlassen.

Nach 14-monatigen Verhandlungen mit der Hebräischen Universität Jerusalem emigrierte Lachmann im April 1935 nach Palästina und baute an der Universität ein „Archiv für Orientalische Musik“ auf. Er gilt als Begründer der modernen Musikethnologie in Israel.

Nach längerer Krankheit verstarb Robert Lachmann am 8. Mai 1939 in Jerusalem.