Adolph Kaufmann

Location 
Varziner Str. 3
District
Schöneberg
Stone was laid
06 December 2019
Born
29 March 1893 in Koschmin / Kozmin
Occupation
Wäschegeschäftinhaber
Forced Labour
Arbeiter von 1941-1943 (Firma Ehrisch & Graetz in Berlin-Treptow)
Deportation
on 02 March 1943 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Adolph Kaufmann, geboren am 29. März 1893 in Koźmin Wielkopolski (deutsch: Koschmin) im heutigen Polen, lebte zusammen mit seiner Frau Bertha, geborene Krisch am 26. August 1887 in Inowrazlaw (deutsch: Hohensalza) in der Woiwodschaft Kujawien-Pommern, ebenfalls im heutigen Polen. Sie hatten zwei in Berlin geborene Kinder, Ingeborg Henriette am 26. Januar 1922 und Benno Arno, geboren am 7. Januar 1923. <br />
Seit 1932 lebten sie Berlin-Friedenau in der Varziner Straße 3. Die Wohnung hatte 4,5 Zimmer und die Miete betrug 122,50 RM.<br />
Adolph und Bertha Kaufmann betrieben in der Wexstraße 33a/Ecke Bernhardstraße ein großes Wäschegeschäft mit 6 Angestellten, das sie von Berthas Eltern übernommen hatten. Die Firma war unter dem Namen Strumpfhaus Krisch & Co im Handelsregister eingetragen.<br />
Nachdem das Geschäft in der "Reichskristallnacht" im November 1938 zerstört und geplündert wurde, musste das Ehepaar Kaufmann das Geschäft auf Druck der Deutschen Arbeitsfront unter Wert (nur 10% des tatsächlichen Wertes) verkaufen. Es wurde von einem hohen NSDAP-Parteimitglied namens Keydel übernommen.<br />
Die Tochter Ingeborg konnte als Jüdin nach Beendigung der Schule keine Lehrstelle finden. Von 1941 - 1943 musste sie gemeinsam mit ihrem Vater bei der Firma Ehrich & Graetz in der Elsenstraße in Treptow Zwangsarbeit leisten. <br />
Adolph, sein Frau Bertha und Tochter Ingeborg Kaufmann wurden aus dem Sammellager Levetzowstraße mit dem 32. Osttransport am 2. März 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.<br />
<br />
Sohn Benno Arno Kaufmann bereitete sich nach Beendigung der Schule in einem Hachschara Lager in der Nähe von Berlin auf die Auswanderung nach Palästina vor und konnte noch im Frühjahr 1940 mit einer Gruppe dorthin emigrieren. Er arbeitete einige Jahre in einem Kibbuz, danach in der britischen Armee und lebte seitdem in Tel Aviv. 1946 heiratete er die Zwanzigjährige aus Österreich stammende Blanka Stein und emigrierte mit ihr 1953 in die USA und ließ sich in New York nieder. <br />
Benno Arno Kaufmann starb 1981, seine Frau Blanka war zum Zeitpunkt der Stolpersteinverlegung noch am Leben. Es gibt keine Nachkommen.

Adolph Kaufmann, geboren am 29. März 1893 in Koźmin Wielkopolski (deutsch: Koschmin) im heutigen Polen, lebte zusammen mit seiner Frau Bertha, geborene Krisch am 26. August 1887 in Inowrazlaw (deutsch: Hohensalza) in der Woiwodschaft Kujawien-Pommern, ebenfalls im heutigen Polen. Sie hatten zwei in Berlin geborene Kinder, Ingeborg Henriette am 26. Januar 1922 und Benno Arno, geboren am 7. Januar 1923.
Seit 1932 lebten sie Berlin-Friedenau in der Varziner Straße 3. Die Wohnung hatte 4,5 Zimmer und die Miete betrug 122,50 RM.
Adolph und Bertha Kaufmann betrieben in der Wexstraße 33a/Ecke Bernhardstraße ein großes Wäschegeschäft mit 6 Angestellten, das sie von Berthas Eltern übernommen hatten. Die Firma war unter dem Namen Strumpfhaus Krisch & Co im Handelsregister eingetragen.
Nachdem das Geschäft in der "Reichskristallnacht" im November 1938 zerstört und geplündert wurde, musste das Ehepaar Kaufmann das Geschäft auf Druck der Deutschen Arbeitsfront unter Wert (nur 10% des tatsächlichen Wertes) verkaufen. Es wurde von einem hohen NSDAP-Parteimitglied namens Keydel übernommen.
Die Tochter Ingeborg konnte als Jüdin nach Beendigung der Schule keine Lehrstelle finden. Von 1941 - 1943 musste sie gemeinsam mit ihrem Vater bei der Firma Ehrich & Graetz in der Elsenstraße in Treptow Zwangsarbeit leisten.
Adolph, sein Frau Bertha und Tochter Ingeborg Kaufmann wurden aus dem Sammellager Levetzowstraße mit dem 32. Osttransport am 2. März 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Sohn Benno Arno Kaufmann bereitete sich nach Beendigung der Schule in einem Hachschara Lager in der Nähe von Berlin auf die Auswanderung nach Palästina vor und konnte noch im Frühjahr 1940 mit einer Gruppe dorthin emigrieren. Er arbeitete einige Jahre in einem Kibbuz, danach in der britischen Armee und lebte seitdem in Tel Aviv. 1946 heiratete er die Zwanzigjährige aus Österreich stammende Blanka Stein und emigrierte mit ihr 1953 in die USA und ließ sich in New York nieder.
Benno Arno Kaufmann starb 1981, seine Frau Blanka war zum Zeitpunkt der Stolpersteinverlegung noch am Leben. Es gibt keine Nachkommen.