Siegbert Aron

Location 
Wassertorstraße 1 -2
District
Kreuzberg
Born
08 August 1908 in Samter (Posen) / Szamotuły
Deportation
on 03 March 1943 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Siegbert Aron wurde am 8. August 1908 in Samter (heute Szamotuły) in Posen geboren. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Siegbert Aron in Samter haben sich keine Zeugnisse erhalten. Seine Eltern gehörten aber aller Wahrscheinlichkeit nach zur jüdischen Gemeinde der preußischen Kleinstadt, zu der zu Beginn des 20. Jahrhunderts etwa 550 Personen zählten. Wahrscheinlich zog Siegbert Aron in den 1920er Jahren in die Reichshauptstadt Berlin. Ab 1931 lebte er in der Holsteinischen Straße 34 in Schöneberg. Leider haben sich keine Informationen über den beruflichen Werdegang und das persönliche Leben von Siegbert Aron im Berlin der Weimarer Republik erhalten.<br />
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Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 – beziehungsweise aller Personen, die nach den Nürnberger Gesetzen im NS-Staat als Juden oder Geltungsjuden galten – begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen Siegbert Aron. Darunter fielen Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben. Ab Herbst 1941 musste er Zwangsarbeit bei einem Berliner Unternehmen leisten. Mit der Polizeiverordnung vom 1. September 1941 „über die Kennzeichnung der Juden“ konnte Siegbert Aron sich nur noch mit stigmatisierendem „Judenstern“ in der Öffentlichkeit bewegen.<br />
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Im Winter 1939 oder im Frühjahr 1940 heiratete er die 1911 in Berlin geborene Ruth Rothschild. Diese lebte mit ihrer Mutter, Jenny Rothschild, geb. Berek, in einer Wohnung in der Wassertorstraße 1-2 in Kreuzberg. Siegbert Aron zog 1940 in die Wohnung der Rothschilds. Anfang Oktober 1942 wurde seine Schwiegermutter mit dem 3. großen Alterstransport in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Die 70-Jährige überlebte die katastrophalen Bedingungen im Ghetto nur wenige Tage.<br />
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Siegbert Aron lebte mit seiner Frau bis 1943 in der Wohnung in der Wassertorstraße. Im Rahmen der sogenannten Fabrikaktion, die die letzten noch offiziell in Berlin verbliebenen Juden erfasste, welche bis dahin zumeist Zwangsarbeiter bei kriegswichtigen Betrieben waren, wurden Siegbert und Ruth Aron am 3. März 1943 mit dem 33. Osttransport in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ermordet.

Siegbert Aron wurde am 8. August 1908 in Samter (heute Szamotuły) in Posen geboren. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Siegbert Aron in Samter haben sich keine Zeugnisse erhalten. Seine Eltern gehörten aber aller Wahrscheinlichkeit nach zur jüdischen Gemeinde der preußischen Kleinstadt, zu der zu Beginn des 20. Jahrhunderts etwa 550 Personen zählten. Wahrscheinlich zog Siegbert Aron in den 1920er Jahren in die Reichshauptstadt Berlin. Ab 1931 lebte er in der Holsteinischen Straße 34 in Schöneberg. Leider haben sich keine Informationen über den beruflichen Werdegang und das persönliche Leben von Siegbert Aron im Berlin der Weimarer Republik erhalten.

Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 – beziehungsweise aller Personen, die nach den Nürnberger Gesetzen im NS-Staat als Juden oder Geltungsjuden galten – begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen Siegbert Aron. Darunter fielen Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben. Ab Herbst 1941 musste er Zwangsarbeit bei einem Berliner Unternehmen leisten. Mit der Polizeiverordnung vom 1. September 1941 „über die Kennzeichnung der Juden“ konnte Siegbert Aron sich nur noch mit stigmatisierendem „Judenstern“ in der Öffentlichkeit bewegen.

Im Winter 1939 oder im Frühjahr 1940 heiratete er die 1911 in Berlin geborene Ruth Rothschild. Diese lebte mit ihrer Mutter, Jenny Rothschild, geb. Berek, in einer Wohnung in der Wassertorstraße 1-2 in Kreuzberg. Siegbert Aron zog 1940 in die Wohnung der Rothschilds. Anfang Oktober 1942 wurde seine Schwiegermutter mit dem 3. großen Alterstransport in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Die 70-Jährige überlebte die katastrophalen Bedingungen im Ghetto nur wenige Tage.

Siegbert Aron lebte mit seiner Frau bis 1943 in der Wohnung in der Wassertorstraße. Im Rahmen der sogenannten Fabrikaktion, die die letzten noch offiziell in Berlin verbliebenen Juden erfasste, welche bis dahin zumeist Zwangsarbeiter bei kriegswichtigen Betrieben waren, wurden Siegbert und Ruth Aron am 3. März 1943 mit dem 33. Osttransport in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ermordet.