Margot Stenschewski

Verlegeort
Falkenberger Str. 12
Historischer Name
Hohenschönhauser Str. 84
Bezirk/Ortsteil
Weißensee
Verlegedatum
27. November 2018
Geboren
12. Juli 1930 in Berlin
Deportation
am 17. Mai 1943 nach Auschwitz
Ermordet
Mai 1943 in Auschwitz

Margot Stenschewski wurde am 12. Juli 1930 in Berlin Weißensee geboren. Ihre Eltern waren Aron Adolf Stenschewski und Resi Vera Binasch. Der Vater war Kaufmann.<br />
Kurz nach der Geburt ihres älteren Bruders Siegfried zog die Familie von Stolp (heute Polen) nach Berlin. 1935 war der Vater Aron Adolf Stenschewski im Berliner Adressbuch unter der Anschrift Buschallee 80 in Weißensee verzeichnet. Als der kleine Bruder Jonathan zehn Jahre später am 10. März 1940 geboren wurde, lebte die Familie bereits seit 1937/38 in der Hohenschönhauser Str. 84, Weißensee.<br />
An den im Berliner Adressbuch ausgewiesenen Berufsbezeichnungen des Vaters kann der von den Nationalsozialisten erzwungene „soziale Abstieg“ abgelesen werden: Ursprünglich stand der Beruf „Kaufmann“ hinter dem Namen von Aron Adolf, 1938 „kaufmännischer Angestellter“ und 1940 „Arbeiter“. <br />
1940 nahm die Familie von Aron Adolf den Bruder des Vaters mit seiner Familie und die Großmutter Henriette mit in die Wohnung auf, weil diese ihre Heimatstadt Lauenburg (heute Polen) verlassen mussten. Nun lebten in der engen 2-Zimmer Wohnung in der Hohenschönhauser Str. 84 insgesamt zehn Menschen unter einem Dach: fünf Erwachsene und fünf Kinder, vom Säugling bis zum Alter von elf Jahren. <br />
Margots Eltern Aron Adolf und Resi Vera waren von der Reichsvereinigung der Juden angestellt und arbeiteten als Friedhofswarte bei der Adass-Jisroel-Gemeinde in der Wittlicher Straße. Auch Margot und ihr älterer Bruder Siegfried, sogar der kleine Jonathan waren dort als „Helfer“ in der Abteilung Bestattungswesen offiziell beschäftigt.<br />
Im September 1941 konnte die Familie in zwei Räume des Verwaltungsgebäudes des Friedhofs umziehen. Die Familie des Onkels Alex konnte in der Hohenschönhauser Str. 84 bleiben – bis zur Deportation. Die Großmutter Henriette wurde am 3. Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert, der Onkel Alex, Tante Frieda und Kusine Edith am 4. März 1943 nach Auschwitz.<br />
Nur fünf Wochen später, am 14. Mai 1943, mussten Margots Eltern Aron Adolf und Resi Vera eine Vermögenserklärung ausfüllen, sogar für jedes Kind musste eine solche Erklärung ausgefüllt werden. Damit stand die Deportation unmittelbar bevor. <br />
Am 17. Mai 1943 wurde die gesamte Familie nach Auschwitz deportiert und ermordet: Margot hat ihren 13. Geburtstag nicht mehr erlebt.<br />

Margot Stenschewski wurde am 12. Juli 1930 in Berlin Weißensee geboren. Ihre Eltern waren Aron Adolf Stenschewski und Resi Vera Binasch. Der Vater war Kaufmann.
Kurz nach der Geburt ihres älteren Bruders Siegfried zog die Familie von Stolp (heute Polen) nach Berlin. 1935 war der Vater Aron Adolf Stenschewski im Berliner Adressbuch unter der Anschrift Buschallee 80 in Weißensee verzeichnet. Als der kleine Bruder Jonathan zehn Jahre später am 10. März 1940 geboren wurde, lebte die Familie bereits seit 1937/38 in der Hohenschönhauser Str. 84, Weißensee.
An den im Berliner Adressbuch ausgewiesenen Berufsbezeichnungen des Vaters kann der von den Nationalsozialisten erzwungene „soziale Abstieg“ abgelesen werden: Ursprünglich stand der Beruf „Kaufmann“ hinter dem Namen von Aron Adolf, 1938 „kaufmännischer Angestellter“ und 1940 „Arbeiter“.
1940 nahm die Familie von Aron Adolf den Bruder des Vaters mit seiner Familie und die Großmutter Henriette mit in die Wohnung auf, weil diese ihre Heimatstadt Lauenburg (heute Polen) verlassen mussten. Nun lebten in der engen 2-Zimmer Wohnung in der Hohenschönhauser Str. 84 insgesamt zehn Menschen unter einem Dach: fünf Erwachsene und fünf Kinder, vom Säugling bis zum Alter von elf Jahren.
Margots Eltern Aron Adolf und Resi Vera waren von der Reichsvereinigung der Juden angestellt und arbeiteten als Friedhofswarte bei der Adass-Jisroel-Gemeinde in der Wittlicher Straße. Auch Margot und ihr älterer Bruder Siegfried, sogar der kleine Jonathan waren dort als „Helfer“ in der Abteilung Bestattungswesen offiziell beschäftigt.
Im September 1941 konnte die Familie in zwei Räume des Verwaltungsgebäudes des Friedhofs umziehen. Die Familie des Onkels Alex konnte in der Hohenschönhauser Str. 84 bleiben – bis zur Deportation. Die Großmutter Henriette wurde am 3. Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert, der Onkel Alex, Tante Frieda und Kusine Edith am 4. März 1943 nach Auschwitz.
Nur fünf Wochen später, am 14. Mai 1943, mussten Margots Eltern Aron Adolf und Resi Vera eine Vermögenserklärung ausfüllen, sogar für jedes Kind musste eine solche Erklärung ausgefüllt werden. Damit stand die Deportation unmittelbar bevor.
Am 17. Mai 1943 wurde die gesamte Familie nach Auschwitz deportiert und ermordet: Margot hat ihren 13. Geburtstag nicht mehr erlebt.