Rebekka Palatowski geb. Pismanik

Verlegeort
Gervinusstraße 19 a
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
12. November 2013
Geboren
02. September 1882 in Witbesk / Wizebsk
Deportation
am 28. März 1942 nach Piaski-Trawniki
Ermordet
in Piaski

Nachum Palatowski wurde am 13. Januar 1887 in Königsberg geboren, seine Frau Rebbeka, geb. Pismanik, am 2. September 1882 in Witbesk / Russland und die Tochter Hildegard am 12. Juni 1919 in Berlin. Die Familie wohnte in der Gervinustraße 19a. Alle drei wurden bei der Volkszählung am 17. Mai 1939 als „staatenlos“ registriert. Am 28. Marz 1942 wurden sie in einem mit 972 Menschen besetzten Zug vom Bahnhof Grunewald nach Piaski in Südostpolen deportiert und dort ermordet. Die vier Geschwister von Nachum Palatowski – Paula Freed, Helen Freed, Anna Thaler und Jack Platow – hatten nach New York flüchten können.<br />
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Nachum Palatowski hatte die Volksschule im Königsberger Stadtteil Unterhaberberg von 1893 bis 1901 besucht. Anschließend war er bis 1904 in der Lehre bei der Textilfirma Gebr. Faeber in der Kneiphöfschen Langgasse in Königsberg. Danach war er zehn Jahre lang als Textilverkäufer bei einer Firma in Königsberg angestellt. 1912 heiratete er eine Kousine.<br />
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1914 zog er nach Berlin und war dort selbständiger Kaufmann im Groß- und Kleinhandel für Textilien und als Vermittler für Textilien tätig. Er hatte ein Warenlager von Herren- und Damenstoffen in der Prenzlauer Straße und war spezialisiert auf den Textilhandel sowohl als Grossist als auch im Einzelverkauf sowie als Makler und Agent.<br />
<br />
Zwei der Geschwister Nachum Palatowskis führten ein Entschädigungsverfahren und gaben an, dass es ihrem Bruder wirtschaftlich sehr gut gegangen sei, bevor er als Jude verfolgt wurde. Sein Jahreseinkommen bezifferten sie auf mindestens 10 000 Reichsmark. Er hatte eine gut eingerichtete Wohnung mit echten Teppichen, er besaß ein Klavier, schwere Silberleuchter, mehrere wertvolle Gemälde, viel Porzellan, darunter ein Rosenthal-Service für 24 Personen, sowie Gold- und Silberschmuck, Brillanten und andere Wertsachen.<br />
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Jack Platow schrieb: „Es muß meinem Bruder sehr gut gegangen sein, denn er hat sowohl mir als auch meiner Schwester, Frau Thaler, häufig Geld und wertvolle Geschenke geschenkt, zu denen u.a. auch Kleiderstoffe gehörten. Sie hat ständig von ihm gehört und Grüße von vielen Sommer- und Winterreisen aus der Schweiz von ihm erhalten.“<br />
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Helen Freed und Jack Platow stellten 1963 einen Entschädigungsantrag. Ihnen wurden 13 000 DM zuerkannt, die unter den vier Geschwistern aufgeteilt wurden – eine relativ geringe Entschädigungssumme für das Vermögen Nachum Palatowskis, das sich die Nazis einverleibt hatten.

Nachum Palatowski wurde am 13. Januar 1887 in Königsberg geboren, seine Frau Rebbeka, geb. Pismanik, am 2. September 1882 in Witbesk / Russland und die Tochter Hildegard am 12. Juni 1919 in Berlin. Die Familie wohnte in der Gervinustraße 19a. Alle drei wurden bei der Volkszählung am 17. Mai 1939 als „staatenlos“ registriert. Am 28. Marz 1942 wurden sie in einem mit 972 Menschen besetzten Zug vom Bahnhof Grunewald nach Piaski in Südostpolen deportiert und dort ermordet. Die vier Geschwister von Nachum Palatowski – Paula Freed, Helen Freed, Anna Thaler und Jack Platow – hatten nach New York flüchten können.

Nachum Palatowski hatte die Volksschule im Königsberger Stadtteil Unterhaberberg von 1893 bis 1901 besucht. Anschließend war er bis 1904 in der Lehre bei der Textilfirma Gebr. Faeber in der Kneiphöfschen Langgasse in Königsberg. Danach war er zehn Jahre lang als Textilverkäufer bei einer Firma in Königsberg angestellt. 1912 heiratete er eine Kousine.

1914 zog er nach Berlin und war dort selbständiger Kaufmann im Groß- und Kleinhandel für Textilien und als Vermittler für Textilien tätig. Er hatte ein Warenlager von Herren- und Damenstoffen in der Prenzlauer Straße und war spezialisiert auf den Textilhandel sowohl als Grossist als auch im Einzelverkauf sowie als Makler und Agent.

Zwei der Geschwister Nachum Palatowskis führten ein Entschädigungsverfahren und gaben an, dass es ihrem Bruder wirtschaftlich sehr gut gegangen sei, bevor er als Jude verfolgt wurde. Sein Jahreseinkommen bezifferten sie auf mindestens 10 000 Reichsmark. Er hatte eine gut eingerichtete Wohnung mit echten Teppichen, er besaß ein Klavier, schwere Silberleuchter, mehrere wertvolle Gemälde, viel Porzellan, darunter ein Rosenthal-Service für 24 Personen, sowie Gold- und Silberschmuck, Brillanten und andere Wertsachen.

Jack Platow schrieb: „Es muß meinem Bruder sehr gut gegangen sein, denn er hat sowohl mir als auch meiner Schwester, Frau Thaler, häufig Geld und wertvolle Geschenke geschenkt, zu denen u.a. auch Kleiderstoffe gehörten. Sie hat ständig von ihm gehört und Grüße von vielen Sommer- und Winterreisen aus der Schweiz von ihm erhalten.“

Helen Freed und Jack Platow stellten 1963 einen Entschädigungsantrag. Ihnen wurden 13 000 DM zuerkannt, die unter den vier Geschwistern aufgeteilt wurden – eine relativ geringe Entschädigungssumme für das Vermögen Nachum Palatowskis, das sich die Nazis einverleibt hatten.