Cäcilie Holländer geb. Jacoby

Verlegeort
Giesebrechtstr. 03
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
08. Mai 2011
Geboren
11. August 1890 in Berlin
Deportation
am 14. November 1941 nach Minsk
Ermordet
in Minsk

Ernst Holländer wurde am 4. April 1893 in Berlin geboren. Er hatte Jura studiert, promoviert und war Landgerichtsrat. Er bewohnte mit seiner Familie seit August 1919 eine großzügige 6-Zimmer-Wohnung im 3. Stock links des Vorderhauses Giesebrechtstraße 3. Mit seiner Frau Cäcilie Holländer, geb. Jacoby, geboren am 11. August 1890 ebenfalls in Berlin, hatte er vier Kinder, die sich ins Ausland absetzen konnten. Ihr Sohn Kurt wohnte1948 in Chicago, Illinois. <br />
<br />
Als Jude wurde Dr. Holländer verboten, seinen Beruf auszuüben. Er verlor bereits 1933 durch das „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ sein Amt als Landgerichtsrat. Er hatte keinen Zugriff mehr auf sein Vermögen in beträchtlicher Höhe, das durch die Nazis eingezogen wurde. <br />
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Ernst und Cäcilie waren es gewohnt, in Wohlstand und Achtung zu leben. Jetzt war Dr. Ernst Holländer mittellos und gezwungen, seinen Lebensunterhalt für sich und seine Frau als Lagerarbeiter bei den Hüttenwerken Emil Schmidt in Lichtenberg zu bestreiten. Am 11. November 1941 wurden die Wohnung und alle darin befindlichen Gegenstände beschlagnahmt und Holländers mussten die Wohnung verlassen. Das Ehepaar wurde in das Sammellager in der Synagoge Levetzowstr. 8 beordert. Am 14. November 1941 wurden beide von Grunewald ins 1120 Kilometer entfernte Ghetto Minsk (Weißrussland) deportiert und dort ermordet. Die Angabe der Zentralen Opferdatei von Yad Vashem, Cäcilie Holländer sie in Kowno (Litauen) umgebracht worden, ließ sich anhand des Bundesarchivs nicht erhärten. <br />
<br />
Die Wohnung wurde am 24. Januar 1942 an „Bombengeschädigte“ freigegeben. Im Februar 1942 wurden Schönheits- und Grundreparaturen auf Kosten der nach Nazi-Jargon „reparaturpflichtigen evakuierten Juden“ vorgenommen. Da waren beide vermutlich schon tot.<br />
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Auch die Mutter und die Schwester Ernst Holländers sind Opfer des Holocaust. Elisabeth Holländer, geb. Bunzl, geboren am 25. Dezember 1868 in Hamburg, lebte bis 1939 in der Wittelsbacher Straße 21. Bei ihr wohnte ihre verwitwete, kinderlose Tochter Alice Schwabe, geb. Holländer, geboren am 24. Dezember 1889 in Berlin. Elisabeth wurde im Alter von 83 Jahren am 27. August 1942 nach Theresienstadt deportiert und dort ermordet. Alice Schwabe wurde am 27. Oktober 1941 nach Lodz deportiert und am 30. Januar 1942 ums Leben gebracht.

Ernst Holländer wurde am 4. April 1893 in Berlin geboren. Er hatte Jura studiert, promoviert und war Landgerichtsrat. Er bewohnte mit seiner Familie seit August 1919 eine großzügige 6-Zimmer-Wohnung im 3. Stock links des Vorderhauses Giesebrechtstraße 3. Mit seiner Frau Cäcilie Holländer, geb. Jacoby, geboren am 11. August 1890 ebenfalls in Berlin, hatte er vier Kinder, die sich ins Ausland absetzen konnten. Ihr Sohn Kurt wohnte1948 in Chicago, Illinois.

Als Jude wurde Dr. Holländer verboten, seinen Beruf auszuüben. Er verlor bereits 1933 durch das „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ sein Amt als Landgerichtsrat. Er hatte keinen Zugriff mehr auf sein Vermögen in beträchtlicher Höhe, das durch die Nazis eingezogen wurde.

Ernst und Cäcilie waren es gewohnt, in Wohlstand und Achtung zu leben. Jetzt war Dr. Ernst Holländer mittellos und gezwungen, seinen Lebensunterhalt für sich und seine Frau als Lagerarbeiter bei den Hüttenwerken Emil Schmidt in Lichtenberg zu bestreiten. Am 11. November 1941 wurden die Wohnung und alle darin befindlichen Gegenstände beschlagnahmt und Holländers mussten die Wohnung verlassen. Das Ehepaar wurde in das Sammellager in der Synagoge Levetzowstr. 8 beordert. Am 14. November 1941 wurden beide von Grunewald ins 1120 Kilometer entfernte Ghetto Minsk (Weißrussland) deportiert und dort ermordet. Die Angabe der Zentralen Opferdatei von Yad Vashem, Cäcilie Holländer sie in Kowno (Litauen) umgebracht worden, ließ sich anhand des Bundesarchivs nicht erhärten.

Die Wohnung wurde am 24. Januar 1942 an „Bombengeschädigte“ freigegeben. Im Februar 1942 wurden Schönheits- und Grundreparaturen auf Kosten der nach Nazi-Jargon „reparaturpflichtigen evakuierten Juden“ vorgenommen. Da waren beide vermutlich schon tot.

Auch die Mutter und die Schwester Ernst Holländers sind Opfer des Holocaust. Elisabeth Holländer, geb. Bunzl, geboren am 25. Dezember 1868 in Hamburg, lebte bis 1939 in der Wittelsbacher Straße 21. Bei ihr wohnte ihre verwitwete, kinderlose Tochter Alice Schwabe, geb. Holländer, geboren am 24. Dezember 1889 in Berlin. Elisabeth wurde im Alter von 83 Jahren am 27. August 1942 nach Theresienstadt deportiert und dort ermordet. Alice Schwabe wurde am 27. Oktober 1941 nach Lodz deportiert und am 30. Januar 1942 ums Leben gebracht.