Amalie Kopper geb. Levy

Verlegeort
Gipsstr. 23
Bezirk/Ortsteil
Mitte
Verlegedatum
November 2008
Geboren
23. Mai 1859 in Schwetz (Westpreußen) / Świecie
Deportation
am 17. März 1943 nach Theresienstadt
Tot
27. März 1943 im Ghetto Theresienstadt

Amalie Levy, verh. Kopper, kam am 23. Mai 1859 im damals westpreußischen Schwetz (heute: Świecie/Polen) als Tochter einer jüdischen Familie zur Welt. Aus der Ehe mit dem Berliner Uhrmachermeister Alexander Kopper gingen ihr Sohn Alfred und die Tochter Irma hervor. Die Familie wohnte seit den 1920er Jahren in der Gipsstr. 23 in Berlin-Mitte. Um die Jahrhundertwende hatte Alexander Kopper an der Rosenthaler Str./Ecke Gormannstr. ein eigenes Uhrengeschäft betrieben, das – nach dem frühen Tod ihres Ehemanns – seine Witwe zusammen mit ihrer Tochter weiterführte. Amalie Koppers Sohn Alfred war ebenfalls Uhrmachermeister. Er wohnte mit Ehefrau und seinem kleinen Sohn Horst am Gesundbrunnen und hatte nach dem Ersten Weltkrieg in seiner kleinen Uhrenfabrik in der Weddinger Pankstraße mehrere Angestellte beschäftigt, die Uhren herstellten und reparierten. Während der Inflation 1923 war auch diese Firma bankrott gegangen – Betrieb und Wohnung in der Pankstraße wurden aufgelöst und die kleine Familie zog in die Gipsstr. 23 in die Wohnung Amalie Koppers. Die Tochter Irma war mit dem Kaufmann Hugo Meyer verheiratet, die beiden Kinder Manfred und Ellen kamen 1926 und 1930 zur Welt <br />
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Erst 1934 konnte Alfred Kopper schließlich im Erdgeschoss eines Gebäudes in der Lothringer Straße erneut ein Uhrengeschäft eröffnen. Die Familie wohnte in einem Obergeschoss, bis sie die Schikanen des antisemitischen Vermieters 1937 schließlich aus dem Haus trieben. Am neuen Wohn- und Geschäftssitz in der Fehrbelliner Strasse wurden im folgenden Jahr während des Novemberpogroms die Firmenräume verwüstet. Allerdings gelang es Alfred Kopper – aufgrund der Warnung eines NSDAP-Mitglieds – zumindest eine Reihe wertvoller Stücke in Sicherheit zu bringen. Ihm und seiner Familie gelang es, Krieg und Verfolgung zu überleben. Sohn Horst erreichte mit Unterstützung einer jüdischen Jugendorganisation über Dänemark und Schweden sein Ziel Palästina, wohin ihm der Vater in den 1950er Jahren folgte. Weniger glücklich war das Schicksal Amalia Koppers und ihrer Tochter Irma. Deren gesamte Familie wurde im Rahmen der „Fabrik-Aktion“ am 3. März 1943 mit dem 33. „Osttransport“ in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort ermordet. Amalie Kopper verschleppte man zwei Wochen später – mit dem letzten „Großtransport“ zu diesem Ziel – am 17. März 1943 in das Ghetto Theresienstadt. Unter den dort herrschenden unmenschlichen Lebensumständen überlebte die 84-Jährige nur 10 Tage lang.

Amalie Levy, verh. Kopper, kam am 23. Mai 1859 im damals westpreußischen Schwetz (heute: Świecie/Polen) als Tochter einer jüdischen Familie zur Welt. Aus der Ehe mit dem Berliner Uhrmachermeister Alexander Kopper gingen ihr Sohn Alfred und die Tochter Irma hervor. Die Familie wohnte seit den 1920er Jahren in der Gipsstr. 23 in Berlin-Mitte. Um die Jahrhundertwende hatte Alexander Kopper an der Rosenthaler Str./Ecke Gormannstr. ein eigenes Uhrengeschäft betrieben, das – nach dem frühen Tod ihres Ehemanns – seine Witwe zusammen mit ihrer Tochter weiterführte. Amalie Koppers Sohn Alfred war ebenfalls Uhrmachermeister. Er wohnte mit Ehefrau und seinem kleinen Sohn Horst am Gesundbrunnen und hatte nach dem Ersten Weltkrieg in seiner kleinen Uhrenfabrik in der Weddinger Pankstraße mehrere Angestellte beschäftigt, die Uhren herstellten und reparierten. Während der Inflation 1923 war auch diese Firma bankrott gegangen – Betrieb und Wohnung in der Pankstraße wurden aufgelöst und die kleine Familie zog in die Gipsstr. 23 in die Wohnung Amalie Koppers. Die Tochter Irma war mit dem Kaufmann Hugo Meyer verheiratet, die beiden Kinder Manfred und Ellen kamen 1926 und 1930 zur Welt

Erst 1934 konnte Alfred Kopper schließlich im Erdgeschoss eines Gebäudes in der Lothringer Straße erneut ein Uhrengeschäft eröffnen. Die Familie wohnte in einem Obergeschoss, bis sie die Schikanen des antisemitischen Vermieters 1937 schließlich aus dem Haus trieben. Am neuen Wohn- und Geschäftssitz in der Fehrbelliner Strasse wurden im folgenden Jahr während des Novemberpogroms die Firmenräume verwüstet. Allerdings gelang es Alfred Kopper – aufgrund der Warnung eines NSDAP-Mitglieds – zumindest eine Reihe wertvoller Stücke in Sicherheit zu bringen. Ihm und seiner Familie gelang es, Krieg und Verfolgung zu überleben. Sohn Horst erreichte mit Unterstützung einer jüdischen Jugendorganisation über Dänemark und Schweden sein Ziel Palästina, wohin ihm der Vater in den 1950er Jahren folgte. Weniger glücklich war das Schicksal Amalia Koppers und ihrer Tochter Irma. Deren gesamte Familie wurde im Rahmen der „Fabrik-Aktion“ am 3. März 1943 mit dem 33. „Osttransport“ in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort ermordet. Amalie Kopper verschleppte man zwei Wochen später – mit dem letzten „Großtransport“ zu diesem Ziel – am 17. März 1943 in das Ghetto Theresienstadt. Unter den dort herrschenden unmenschlichen Lebensumständen überlebte die 84-Jährige nur 10 Tage lang.