Arthur Cassirer

Verlegeort
Gustav-Freytag Straße 7
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
16. Juni 2018
Geboren
28. Dezember 1891 in Dresden
Beruf
Buchhändler, Verlagsinhaber
Verhaftet
November 1938 bis Dezember 1938 in Sachsenhausen
Deportation
am 19. Februar 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Arthur Cassirer wurde am 28. Dezember 1891 in Dresden geboren. Seine Frau Alice Cassirer geb. Stein wurde am 26. April 1893 in Schoppinitz (heute Szopienice) bei Kattowitz/Schlesien geboren. Wo und wann die beiden geheiratet haben und zu welchem Zeitpunkt sie nach Berlin gezogen sind, ist nicht bekannt. Beide waren deutsche Staatsbürger.<br />
Ihr Sohn Heinz wurde im Februar 1918 geboren und wurde auf der Flucht nach Palästina von der deutschen Wehrmacht im Herbst 1941 in Serbien erschossen. Ihre Tochter Gertrud wurde im November 1919 geboren und konnte rechtzeitig emigrieren. Sie starb 2010. Das Ehepaar Cassirer hatte lange gehofft, dass ihre Tochter Visa für sie besorgen könnte. Dies wurde jedoch nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges unmöglich.<br />
Arthur Cassirer musste in den Ersten Weltkrieg ziehen, wie so viele andere Juden, die später deportiert und ermordet wurden. <br />
Mit seiner kaufmännischen Ausbildung gründete er im Jahr 1922 eine Buchhandlung und einen Verlag für Kleinkunsterzeugnisse. Dies ist Gewerbeauszügen zu entnehmen, die in einem Forschungsprojekt der Humboldt-Universität Berlin recherchiert wurden.<br />
In der gesamten Zeit hat ihn Alice neben der Kindererziehung bei den anfallenden Aufgaben im Geschäft unterstützt. <br />
In unmittelbarer Nähe zum S-Bahnhof Schöneberg lebte die Familie in der 3. Etage des Mietshauses in der Gustav-Freytag-Straße 7, wo sich auch die Buchhandlung befand. Etwa in den Jahren 1930/31 wurden Buchhandlung und Kleinverlag aus Platzgründen in die Prenzlauer Promenade in Weißensee verlegt, während der Wohnsitz weiterhin in Schöneberg verblieb. 1937 wurden die Buchhandlung und der Verlag arisiert. Der Versuch, sich an einer anderen Firma zu beteiligen, um das Einkommen zu sichern, endete ein Jahr später mit dem Ausschluss durch die Nationalsozialisten. <br />
Für 1938 findet sich im Archiv des KZ Sachsenhausen ein Nachweis, dass Arthur bis Dezember 1938 in Haft genommen wurde, die in der Begrifflichkeit des Dritten Reichs als sogenannte Schutzhaft bezeichnet wurde. <br />
Vermutlich erfolgte die Inhaftierung im Zusammenhang mit den Ausschreitungen während der Reichspogromnacht am 9. November 1938. <br />
Ab 1939 findet sich schließlich die Schöneberger Straße 25 in Berlin-Kreuzberg als Adresse, die direkt neben dem Anhalter Bahnhof gelegen unfreiwillig bezogen werden musste.<br />
Aufzeichnungen lassen vermuten, dass Arthur seit Kriegsbeginn bis zur Deportation Zwangsarbeit leisten musste. Letztendlich erfolgte die Deportation aus Berlin am 19. Februar 1943 nach Auschwitz. <br />
Die Recherche beim Roten Kreuz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ergab lapidar, dass das Ehepaar das Konzentrationslager nicht überlebt hat. Mit dem Kriegsende wurden sie daher staatlicherseits für tot erklärt, als Todesdatum wurde der 8. Mai 1945 festgesetzt.<br />

Arthur Cassirer wurde am 28. Dezember 1891 in Dresden geboren. Seine Frau Alice Cassirer geb. Stein wurde am 26. April 1893 in Schoppinitz (heute Szopienice) bei Kattowitz/Schlesien geboren. Wo und wann die beiden geheiratet haben und zu welchem Zeitpunkt sie nach Berlin gezogen sind, ist nicht bekannt. Beide waren deutsche Staatsbürger.
Ihr Sohn Heinz wurde im Februar 1918 geboren und wurde auf der Flucht nach Palästina von der deutschen Wehrmacht im Herbst 1941 in Serbien erschossen. Ihre Tochter Gertrud wurde im November 1919 geboren und konnte rechtzeitig emigrieren. Sie starb 2010. Das Ehepaar Cassirer hatte lange gehofft, dass ihre Tochter Visa für sie besorgen könnte. Dies wurde jedoch nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges unmöglich.
Arthur Cassirer musste in den Ersten Weltkrieg ziehen, wie so viele andere Juden, die später deportiert und ermordet wurden.
Mit seiner kaufmännischen Ausbildung gründete er im Jahr 1922 eine Buchhandlung und einen Verlag für Kleinkunsterzeugnisse. Dies ist Gewerbeauszügen zu entnehmen, die in einem Forschungsprojekt der Humboldt-Universität Berlin recherchiert wurden.
In der gesamten Zeit hat ihn Alice neben der Kindererziehung bei den anfallenden Aufgaben im Geschäft unterstützt.
In unmittelbarer Nähe zum S-Bahnhof Schöneberg lebte die Familie in der 3. Etage des Mietshauses in der Gustav-Freytag-Straße 7, wo sich auch die Buchhandlung befand. Etwa in den Jahren 1930/31 wurden Buchhandlung und Kleinverlag aus Platzgründen in die Prenzlauer Promenade in Weißensee verlegt, während der Wohnsitz weiterhin in Schöneberg verblieb. 1937 wurden die Buchhandlung und der Verlag arisiert. Der Versuch, sich an einer anderen Firma zu beteiligen, um das Einkommen zu sichern, endete ein Jahr später mit dem Ausschluss durch die Nationalsozialisten.
Für 1938 findet sich im Archiv des KZ Sachsenhausen ein Nachweis, dass Arthur bis Dezember 1938 in Haft genommen wurde, die in der Begrifflichkeit des Dritten Reichs als sogenannte Schutzhaft bezeichnet wurde.
Vermutlich erfolgte die Inhaftierung im Zusammenhang mit den Ausschreitungen während der Reichspogromnacht am 9. November 1938.
Ab 1939 findet sich schließlich die Schöneberger Straße 25 in Berlin-Kreuzberg als Adresse, die direkt neben dem Anhalter Bahnhof gelegen unfreiwillig bezogen werden musste.
Aufzeichnungen lassen vermuten, dass Arthur seit Kriegsbeginn bis zur Deportation Zwangsarbeit leisten musste. Letztendlich erfolgte die Deportation aus Berlin am 19. Februar 1943 nach Auschwitz.
Die Recherche beim Roten Kreuz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ergab lapidar, dass das Ehepaar das Konzentrationslager nicht überlebt hat. Mit dem Kriegsende wurden sie daher staatlicherseits für tot erklärt, als Todesdatum wurde der 8. Mai 1945 festgesetzt.