Fanny Zeller geb. Gottesmann

Verlegeort
Havelstr. 20
Bezirk/Ortsteil
Spandau
Verlegedatum
18. November 2008
Geboren
04. April 1891 in Boryslaw
Deportation
am 14. November 1941 nach Minsk
Ermordet
18. November 1941 in Minsk

Heinrich Zeller wurde am 21. Januar 1894 in Wien geboren, seine Frau Fanny, geb. Gottesmann, am 4. April 1891 im galizischen Boryslaw. Sie heirateten 1922 in Berlin. Ihr Sohn Fred wurde 1924, die Tochter Lillian 1927 geboren. 1932 zog die Familie nach Spandau in den Askanierring 8 und eröffneten in der Breite Str. 18 ein kleines Stoffgeschäft. Die Boykottmaßnahmen der Nazis führten dazu, dass sie das Geschäft 1935 schließen und in eine kleinere Wohnung in der Havelstr. 20 umziehen mussten. Dort versuchten sie ihren Stoffhandel von der Wohnung im ersten Stock über dem schon damals existierenden Kino noch bis 1939 weiterzuführen.<br />
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Die Kinder Fred und Lillian flohen 1938/1939 im Alter von 14 und 12 Jahren jeweils allein nach Holland und wurden von dort mit einem Kindertransport nach England gerettet. Fred schrieb als Erwachsener 1989 in den USA ein Buch über seine Kindheit in Deutschland.<br />
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Heinrich Zeller floh am 4. März 1940 nach Belgien. Seine Frau sollte später nachkommen. In Belgien wurde er durch den Einmarsch der Deutschen zur weiteren Flucht nach Südfrankreich gezwungen. Dort wurde er in Gurs zunächst interniert und später von den Franzosen an die Nazis ausgeliefert. Am 6. März 1943 wurde er von Drancy bei Paris ins besetzte Polen deportiert, vermutlich nach Majdanek und Auschwitz und dort ermordet.<br />
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Fanny Zellers Fluchtversuch aus Deutschland endete mit einer Verhaftung in der Nähe von Köln. Sie wurde nach Berlin zurückgeschickt und in Berlin-Tiergarten in eine „Judenwohnung“ eingewiesen. Mit zwei weiteren Bewohnern dieser Wohnung wurde Fanny Zeller in das Sammellager in der ehemaligen Synagoge Levetzowstr. gebracht. Von dort wurden sie am 14. November 1941 mit dem „5. Transport“ aus Berlin (Bhf. Grunewald) ins Ghetto Minsk in Weißrussland deportiert und dort ermordet.

Heinrich Zeller wurde am 21. Januar 1894 in Wien geboren, seine Frau Fanny, geb. Gottesmann, am 4. April 1891 im galizischen Boryslaw. Sie heirateten 1922 in Berlin. Ihr Sohn Fred wurde 1924, die Tochter Lillian 1927 geboren. 1932 zog die Familie nach Spandau in den Askanierring 8 und eröffneten in der Breite Str. 18 ein kleines Stoffgeschäft. Die Boykottmaßnahmen der Nazis führten dazu, dass sie das Geschäft 1935 schließen und in eine kleinere Wohnung in der Havelstr. 20 umziehen mussten. Dort versuchten sie ihren Stoffhandel von der Wohnung im ersten Stock über dem schon damals existierenden Kino noch bis 1939 weiterzuführen.

Die Kinder Fred und Lillian flohen 1938/1939 im Alter von 14 und 12 Jahren jeweils allein nach Holland und wurden von dort mit einem Kindertransport nach England gerettet. Fred schrieb als Erwachsener 1989 in den USA ein Buch über seine Kindheit in Deutschland.

Heinrich Zeller floh am 4. März 1940 nach Belgien. Seine Frau sollte später nachkommen. In Belgien wurde er durch den Einmarsch der Deutschen zur weiteren Flucht nach Südfrankreich gezwungen. Dort wurde er in Gurs zunächst interniert und später von den Franzosen an die Nazis ausgeliefert. Am 6. März 1943 wurde er von Drancy bei Paris ins besetzte Polen deportiert, vermutlich nach Majdanek und Auschwitz und dort ermordet.

Fanny Zellers Fluchtversuch aus Deutschland endete mit einer Verhaftung in der Nähe von Köln. Sie wurde nach Berlin zurückgeschickt und in Berlin-Tiergarten in eine „Judenwohnung“ eingewiesen. Mit zwei weiteren Bewohnern dieser Wohnung wurde Fanny Zeller in das Sammellager in der ehemaligen Synagoge Levetzowstr. gebracht. Von dort wurden sie am 14. November 1941 mit dem „5. Transport“ aus Berlin (Bhf. Grunewald) ins Ghetto Minsk in Weißrussland deportiert und dort ermordet.