Senta Miriam Wolff geb. Brenner

Verlegeort
Hewaldstr. 6
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
20. August 2012
Geboren
08. Oktober 1886 in Leipzig
Deportation
am 18. Oktober 1941 nach Łódź / Litzmannstadt
Später deportiert
am 08. Mai 1942 nach Kulmhof / Chelmno
Ermordet
08. Mai 1942 in Kulmhof / Chelmno

Senta wurde am 8. Oktober 1886 als Tochter des Kaufmanns Heinrich Brenner und seiner Frau Fanny in Leipzig geboren. Sie wuchs mit drei jüngeren Geschwistern auf, der 1889 geborenen Viktoria, die in den 1920iger Jahren nach Argentinien ging, der 1891 geborenen Franziska (Fränzes), die in Berlin Medizin studierte und Ärztin wurde und dem 1893 geborenen Arnold, der ebenfalls in den 1920iger Jahren Deutschland verließ und in die USA auswanderte.
Senta hatte aus erster Ehe – ihr Mann, Emanuel Lebenheim, starb 1918 an der Spanischen Grippe – zwei Kinder, die 1910 geborene Liselotte (Lilo) und die 1912 geborene Beatrice (Bea). 1919 heiratete sie den 42-jährigen Rechtsanwalt Dr. Felix Wolff und brachte ihre neun und sieben Jahre alten Töchter mit in die Ehe. Die Familie lebte in der Hewaldstraße 6 im Berliner Bezirk Schöneberg.
Die Kinder emigrierten Ende der 1930er Jahre: Beatrice ging nach Paris und Liselotte nach Pittsburg / USA. Von der Deportation der Eltern im Oktober 1941 erfuhren sie offenbar nur über ihre Tante, Senta Wolffs Schwester Fränzes, die am 9. November 1941 an die hochschwangere, in Paris lebende Tochter Beatrice schrieb: „Leider muss ich Dir die tieftraurige Mitteilung machen, dass Felix und Senta ihre Adresse verändert haben. Ich zögerte immer wieder, Dir zu schreiben, da ich auf genaue Nachrichten wartete, die bislang nicht eingegangen sind. Daher kann ich Dir die genaue Anschrift noch nicht geben. Hierdurch möchte ich Dich bitten, die Nachricht sofort an Lilo weiterzugeben. Mir fällt es schwer die richtigen Worte zu finden.“ In einem weiteren Schreiben vom 11. Dezember 1941 schrieb sie: „Immer wieder zögerte ich, Dir zu schreiben, da ich Dir gern etwas Genaueres mitgeteilt hätte. Leider verstreicht die Zeit und ich habe noch kein Lebenszeichen erhalten. Das bange Warten auf Nachricht und die stete Sorge um ihr Ergehen macht mürbe. Das Nachdenken stimmt so traurig und ich kann es so wenig fassen wie Du, meine Liebe.“
Senta und Felix Wolff waren am 18. Oktober 1941 mit dem „1. Osttransport“ ins Ghetto Litzmannstadt deportiert worden. Zu dieser Zeit lebten dort etwa 200.000 Menschen auf 4,13 Quadratkilometern. Die „Ghettoadresse“ der Wolffs war die Alexanderhofstraße 19/3. Felix Wolff starb am 5.Februar 1942 angeblich an Herzversagen. Das letzte Lebenszeichen von Senta Wolff ist eine Bestätigung über den Erhalt einer Postanweisung vom 29. März 1942. Eine Nichte ihres Mannes hatte ihr vermutlich Geld übersandt. Mit der Unterschrift „Senta verwitw. Wolff“ teilte sie dort indirekt auf dem Rückschein mit, dass ihr Mann nicht mehr am Leben war.
Am 8. Mai 1942 wurde sie aus dem Ghetto Litzmannstadt ins Vernichtungslager Kulmhof (Chelmno) deportiert und dort sofort ermordet. Ihre Schwester, die Ärztin Fränzes Brenner (siehe dort), nahm sich am 27. Februar 1943 in Berlin das Leben.

Senta wurde am 8. Oktober 1886 als Tochter des Kaufmanns Heinrich Brenner und seiner Frau Fanny in Leipzig geboren. Sie wuchs mit drei jüngeren Geschwistern auf, der 1889 geborenen Viktoria, die in den 1920iger Jahren nach Argentinien ging, der 1891 geborenen Franziska (Fränzes), die in Berlin Medizin studierte und Ärztin wurde und dem 1893 geborenen Arnold, der ebenfalls in den 1920iger Jahren Deutschland verließ und in die USA auswanderte.
Senta hatte aus erster Ehe – ihr Mann, Emanuel Lebenheim, starb 1918 an der Spanischen Grippe – zwei Kinder, die 1910 geborene Liselotte (Lilo) und die 1912 geborene Beatrice (Bea). 1919 heiratete sie den 42-jährigen Rechtsanwalt Dr. Felix Wolff und brachte ihre neun und sieben Jahre alten Töchter mit in die Ehe. Die Familie lebte in der Hewaldstraße 6 im Berliner Bezirk Schöneberg.
Die Kinder emigrierten Ende der 1930er Jahre: Beatrice ging nach Paris und Liselotte nach Pittsburg / USA. Von der Deportation der Eltern im Oktober 1941 erfuhren sie offenbar nur über ihre Tante, Senta Wolffs Schwester Fränzes, die am 9. November 1941 an die hochschwangere, in Paris lebende Tochter Beatrice schrieb: „Leider muss ich Dir die tieftraurige Mitteilung machen, dass Felix und Senta ihre Adresse verändert haben. Ich zögerte immer wieder, Dir zu schreiben, da ich auf genaue Nachrichten wartete, die bislang nicht eingegangen sind. Daher kann ich Dir die genaue Anschrift noch nicht geben. Hierdurch möchte ich Dich bitten, die Nachricht sofort an Lilo weiterzugeben. Mir fällt es schwer die richtigen Worte zu finden.“ In einem weiteren Schreiben vom 11. Dezember 1941 schrieb sie: „Immer wieder zögerte ich, Dir zu schreiben, da ich Dir gern etwas Genaueres mitgeteilt hätte. Leider verstreicht die Zeit und ich habe noch kein Lebenszeichen erhalten. Das bange Warten auf Nachricht und die stete Sorge um ihr Ergehen macht mürbe. Das Nachdenken stimmt so traurig und ich kann es so wenig fassen wie Du, meine Liebe.“
Senta und Felix Wolff waren am 18. Oktober 1941 mit dem „1. Osttransport“ ins Ghetto Litzmannstadt deportiert worden. Zu dieser Zeit lebten dort etwa 200.000 Menschen auf 4,13 Quadratkilometern. Die „Ghettoadresse“ der Wolffs war die Alexanderhofstraße 19/3. Felix Wolff starb am 5.Februar 1942 angeblich an Herzversagen. Das letzte Lebenszeichen von Senta Wolff ist eine Bestätigung über den Erhalt einer Postanweisung vom 29. März 1942. Eine Nichte ihres Mannes hatte ihr vermutlich Geld übersandt. Mit der Unterschrift „Senta verwitw. Wolff“ teilte sie dort indirekt auf dem Rückschein mit, dass ihr Mann nicht mehr am Leben war.
Am 8. Mai 1942 wurde sie aus dem Ghetto Litzmannstadt ins Vernichtungslager Kulmhof (Chelmno) deportiert und dort sofort ermordet. Ihre Schwester, die Ärztin Fränzes Brenner (siehe dort), nahm sich am 27. Februar 1943 in Berlin das Leben.