Rosa Weinreb geb. Salomonowitz

Verlegeort
Hohenstaufenstr. 50
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
05. Juni 2012
Geboren
07. März 1891 in Mährisch Ostrau (Mähren) / Moravská Ostrava
Deportation
am 26. Februar 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Rosa Weinreb wurde am 7. März 1891 in Mährisch Ostrau (heute: Ostrava / Tschechien) als Rosa Salomonowitz geboren. Mit ihrem Mann Zacharias Weinreb und den beiden Kindern Grete und Friedrich (meist Fritz genannt) wohnte sie im Bezirk Schöneberg in der Neuen Ansbacher Straße 12a und seit etwa 1934 in der Hohenstaufenstraße 50. Unter denselben Adressen betrieb ihr Mann auch seine Geflügel- und Wildgroßhandlung. Die Tochter Grete, die ab 1931 im Betrieb mitgearbeitet hatte, emigrierte im März 1938 nach Palästina, der Sohn Fritz verließ Deutschland nach der Reichspogromnacht im November 1938 und folgte seiner Schwester nach Palästina. Ab Mai 1939 bemühte Grete sich mit ihrem Ehemann Herbert Becker, von Tel Aviv aus die Eltern aus Deutschland herauszuholen, dies umso mehr, als man im Juni 1939 ihren Vater für kurze Zeit inhaftiert und mit der Einlieferung in ein Konzentrationslager bedroht hatte. Nach zähen Verhandlungen bestätigte das Einwanderungsamt in Jerusalem am 16. Januar 1940, dass es die Zertifikate zur Einreise von Rosa und Zacharias Weinreb erhalten hätte, beide stünden auf der Warteliste der Kategorie A (I). Der weitere Verlauf des Krieges vereitelte dann aber die Ausreise. Auch die Kontaktmöglichkeiten brachen mehr und mehr zusammen. Aus den über das britische Rote Kreuz („War Organisation of the British Red Cross“) organisierten Korrespondenzen sind einige Nachrichten von Rosa und Zacharias Weinreb aus der Zeit vom 28. Juli bis zum 25. Dezember 1942 erhalten. Jeder Text durfte nur persönliche Nachrichten enthalten und aus höchstens 25 Worten bestehen. Die Zustellung erfolgte stark verzögert, zwei bis drei, manchmal auch erst fünf Monate später. So wurden die von den Kindern wohlweislich bereits jeweils einen Monat früher am 11. Februar und 9. März 1942 in Tel Aviv losgeschickten Gratulationen zu den Geburtstagen der Eltern am 7. März und 9. April erst Ende Juli 1942 von den Weinrebs in Berlin beantwortet. Die kurzen Mitteilungen kreisten viel um das Wohl und den Werdegang der 1939 von Grete Becker geborenen Enkeltochter Batja (meist Batinka genannt) und die „unbekannt verzogenen“ Freunde und Verwandten. So lauteten die am 28. Oktober abgeschickten 25 Worte: „Glücklich, dass ihr gesund, Fritz bei Euch. Nur traurig, dass wir Geburtstag Batinka nicht abküssen konnten. Lilli mit Mutter unbekannt verzogen, wir gesund. Küsse Eltern.“ Am 15. November: „Freuen uns, dass Batinka so süss. Aus meiner Heimat alle fort. Neue Adresse nicht bekannt. Papas bester Freund auch weg. Bleibt zusammen. Küssen innigst Eltern.“ Die letzte Nachricht stammt vom 25. Dezember 1942 und endet mit den Worten: „ … wir gesund. Von Verwandten keine Nachricht. Glücklich über Eure guten Nachrichten. Unser einzig Trost. Küssen Eltern.“<br />
Zwei Monate später, am 26. Februar 1943, wurden Rosa Weinreb und ihr Mann mit dem „30. Osttransport“ von Berlin nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.<br />
Die Tochter Grete Becker und ihr Mann Herbert sowie der Sohn Friedrich blieben in Israel. Grete Becker bekam noch eine zweite Tochter namens Shoshana (Rosa). Fritz heiratete ebenfalls und hat mit seiner Frau den Sohn Michael und die Tochter Liana.<br />

Rosa Weinreb wurde am 7. März 1891 in Mährisch Ostrau (heute: Ostrava / Tschechien) als Rosa Salomonowitz geboren. Mit ihrem Mann Zacharias Weinreb und den beiden Kindern Grete und Friedrich (meist Fritz genannt) wohnte sie im Bezirk Schöneberg in der Neuen Ansbacher Straße 12a und seit etwa 1934 in der Hohenstaufenstraße 50. Unter denselben Adressen betrieb ihr Mann auch seine Geflügel- und Wildgroßhandlung. Die Tochter Grete, die ab 1931 im Betrieb mitgearbeitet hatte, emigrierte im März 1938 nach Palästina, der Sohn Fritz verließ Deutschland nach der Reichspogromnacht im November 1938 und folgte seiner Schwester nach Palästina. Ab Mai 1939 bemühte Grete sich mit ihrem Ehemann Herbert Becker, von Tel Aviv aus die Eltern aus Deutschland herauszuholen, dies umso mehr, als man im Juni 1939 ihren Vater für kurze Zeit inhaftiert und mit der Einlieferung in ein Konzentrationslager bedroht hatte. Nach zähen Verhandlungen bestätigte das Einwanderungsamt in Jerusalem am 16. Januar 1940, dass es die Zertifikate zur Einreise von Rosa und Zacharias Weinreb erhalten hätte, beide stünden auf der Warteliste der Kategorie A (I). Der weitere Verlauf des Krieges vereitelte dann aber die Ausreise. Auch die Kontaktmöglichkeiten brachen mehr und mehr zusammen. Aus den über das britische Rote Kreuz („War Organisation of the British Red Cross“) organisierten Korrespondenzen sind einige Nachrichten von Rosa und Zacharias Weinreb aus der Zeit vom 28. Juli bis zum 25. Dezember 1942 erhalten. Jeder Text durfte nur persönliche Nachrichten enthalten und aus höchstens 25 Worten bestehen. Die Zustellung erfolgte stark verzögert, zwei bis drei, manchmal auch erst fünf Monate später. So wurden die von den Kindern wohlweislich bereits jeweils einen Monat früher am 11. Februar und 9. März 1942 in Tel Aviv losgeschickten Gratulationen zu den Geburtstagen der Eltern am 7. März und 9. April erst Ende Juli 1942 von den Weinrebs in Berlin beantwortet. Die kurzen Mitteilungen kreisten viel um das Wohl und den Werdegang der 1939 von Grete Becker geborenen Enkeltochter Batja (meist Batinka genannt) und die „unbekannt verzogenen“ Freunde und Verwandten. So lauteten die am 28. Oktober abgeschickten 25 Worte: „Glücklich, dass ihr gesund, Fritz bei Euch. Nur traurig, dass wir Geburtstag Batinka nicht abküssen konnten. Lilli mit Mutter unbekannt verzogen, wir gesund. Küsse Eltern.“ Am 15. November: „Freuen uns, dass Batinka so süss. Aus meiner Heimat alle fort. Neue Adresse nicht bekannt. Papas bester Freund auch weg. Bleibt zusammen. Küssen innigst Eltern.“ Die letzte Nachricht stammt vom 25. Dezember 1942 und endet mit den Worten: „ … wir gesund. Von Verwandten keine Nachricht. Glücklich über Eure guten Nachrichten. Unser einzig Trost. Küssen Eltern.“
Zwei Monate später, am 26. Februar 1943, wurden Rosa Weinreb und ihr Mann mit dem „30. Osttransport“ von Berlin nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Die Tochter Grete Becker und ihr Mann Herbert sowie der Sohn Friedrich blieben in Israel. Grete Becker bekam noch eine zweite Tochter namens Shoshana (Rosa). Fritz heiratete ebenfalls und hat mit seiner Frau den Sohn Michael und die Tochter Liana.