Elsbeth Alexander geb. Meyerstein

Verlegeort
Joachim-Friedrich-Str. 20
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
01. Oktober 2010
Geboren
18. Dezember 1883 in Kremmen
Deportation
am 02. April 1942 nach Warschau
Ermordet
im Ghetto Warschau

Elsbeth Alexander, geb. Meyerstein, geboren am 18. Dezember 1883 in Kremmen (Brandenburg) und ihr Mann, Hans Alexander, geboren am 6. Mai 1874 in Breslau wohnten in Berlin in der Joachim-Friedrich-Straße 20. Das Ehepaar, das 1905 geheiratet hatte, lebte zunächst in der Hektorstraße 2, dann in der Roennestraße und schließlich in einem Zimmer als Untermieter bei Louis Ruben im 1. Stock des Hauses, das der Terraingesellschaft Groß-Berlin gehörte.<br />
<br />
Sie hatten keine eigenen Kinder, sondern eine am 23. Juli 1920 angenommene Tochter Ilse Galland. Sie war Schneiderin und ist nach Brasilien geflüchtet. Später beschrieb Ilse Galland die frühere 4-Zimmer-Wohnung als „gut eingerichtet“ und „gutbürgerlichen Haushalt“ mit Speisezimmer, Musikzimmer (mit Klavier) und Schlafzimmer.<br />
<br />
Zusammen mit seinem Partner Fritz Messow gündete Hans Alexander 1923 eine Wollwaren-Firma an der Stralauer Straße 39 , 1935 trennten sie sich und gründeten eigene Unternehmen, Hans Alexander für Woll- und Strumpfhosen an der Spandauer Straße 36. Es wurde 1939 aus dem Handelsregister gelöscht.<br />
<br />
Als Alexanders Ende März 1942 den Vordruck einer Vermögenserklärung erhielten und somit wussten, dass ihre Deportation bevorstand, war ihr einstiges Vermögen schon geraubt worden. 257,02 Reichsmark waren nur noch auf dem Postscheckkonto, während für 56 000 RM gekaufte Wertpapiere, hauptsächlich Eisenbahn-Obligationen, „als wertlos von der Bank zurückgesandt“ wurden, wie Hans Alexander bitter vermerkte. Am 31.3.1942 musste er allerdings noch eine Erklärung unterzeichnen: „Mir ist eröffnet worden, dass mein gesamtes Vermögen und das meiner Familienangehörigen als beschlagnahmt gilt.“ Dazu zählte auch das Wohnungsinventar, das nach ihrem Abtransport verhökert wurde. <br />
<br />
Hans und Elsbeth Alexander sind am 2. April 1942 am Bahnhof Grunewald und am Gleis 17 in einen Zug getrieben worden, der ursprünglich nach Trawniki abgehen sollte, dann aber in das schon überfüllte Warschauer Ghetto umgeleitet wurde. Die 1025 Ankömmlinge wurden zunächst in einer Quarantänestation untergebracht und dann ins Ghetto eingeliefert. Dort sind sie ums Leben gekommen.<br />
<br />
Louis Ruben war am 30. November 1941 nach Riga deportiert worden. <br />
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Die Adoptivtochter Ilse Galland setzte von Sao Paulo aus 1957 ein Entschädigungsverfahren in Gang. Aber ihr Antrag wurde als „unbegründet“ abgelehnt.

Elsbeth Alexander, geb. Meyerstein, geboren am 18. Dezember 1883 in Kremmen (Brandenburg) und ihr Mann, Hans Alexander, geboren am 6. Mai 1874 in Breslau wohnten in Berlin in der Joachim-Friedrich-Straße 20. Das Ehepaar, das 1905 geheiratet hatte, lebte zunächst in der Hektorstraße 2, dann in der Roennestraße und schließlich in einem Zimmer als Untermieter bei Louis Ruben im 1. Stock des Hauses, das der Terraingesellschaft Groß-Berlin gehörte.

Sie hatten keine eigenen Kinder, sondern eine am 23. Juli 1920 angenommene Tochter Ilse Galland. Sie war Schneiderin und ist nach Brasilien geflüchtet. Später beschrieb Ilse Galland die frühere 4-Zimmer-Wohnung als „gut eingerichtet“ und „gutbürgerlichen Haushalt“ mit Speisezimmer, Musikzimmer (mit Klavier) und Schlafzimmer.

Zusammen mit seinem Partner Fritz Messow gündete Hans Alexander 1923 eine Wollwaren-Firma an der Stralauer Straße 39 , 1935 trennten sie sich und gründeten eigene Unternehmen, Hans Alexander für Woll- und Strumpfhosen an der Spandauer Straße 36. Es wurde 1939 aus dem Handelsregister gelöscht.

Als Alexanders Ende März 1942 den Vordruck einer Vermögenserklärung erhielten und somit wussten, dass ihre Deportation bevorstand, war ihr einstiges Vermögen schon geraubt worden. 257,02 Reichsmark waren nur noch auf dem Postscheckkonto, während für 56 000 RM gekaufte Wertpapiere, hauptsächlich Eisenbahn-Obligationen, „als wertlos von der Bank zurückgesandt“ wurden, wie Hans Alexander bitter vermerkte. Am 31.3.1942 musste er allerdings noch eine Erklärung unterzeichnen: „Mir ist eröffnet worden, dass mein gesamtes Vermögen und das meiner Familienangehörigen als beschlagnahmt gilt.“ Dazu zählte auch das Wohnungsinventar, das nach ihrem Abtransport verhökert wurde.

Hans und Elsbeth Alexander sind am 2. April 1942 am Bahnhof Grunewald und am Gleis 17 in einen Zug getrieben worden, der ursprünglich nach Trawniki abgehen sollte, dann aber in das schon überfüllte Warschauer Ghetto umgeleitet wurde. Die 1025 Ankömmlinge wurden zunächst in einer Quarantänestation untergebracht und dann ins Ghetto eingeliefert. Dort sind sie ums Leben gekommen.

Louis Ruben war am 30. November 1941 nach Riga deportiert worden.

Die Adoptivtochter Ilse Galland setzte von Sao Paulo aus 1957 ein Entschädigungsverfahren in Gang. Aber ihr Antrag wurde als „unbegründet“ abgelehnt.