Henriette Huth geb. Gottlieb

Verlegeort
Kaiserdamm 84
Bezirk/Ortsteil
Westend
Verlegedatum
08. Oktober 2015
Geboren
01. Juni 1884 in Berlin
Beruf
Opernsängerin
Deportation
am 24. Oktober 1941 nach Łódź / Litzmannstadt
Ermordet
02. Januar 1942 in Łódź / Litzmannstadt

Henriette Huth, geb. Gottlieb, wurde am 1. Juni 1884 in Berlin geboren. Nach ihrer Ausbildung zur Sängerin im dramatischen Sopran erhielt sie 1909 ein erstes Engagement nach Plauen. Bereits 1912 wurde sie an die Städtische Oper in Charlottenburg engagiert. Diesem Haus blieb sie treu bis zu ihrer Entlassung 1933 „aus rassischen Gründen“, weil sie Jüdin war. <br />
In den Jahren 1927 bis 1930 war sie in kleineren Partien bei den Bayreuther Festspielen aufgetreten. Eine Gedenktafel erinnert dort an ihr Schicksal. Im Jüdischen Adressbuch 1931 hatte sie einen eigenen Eintrag mit der Anschrift Kaiserdamm 84. Nach 1933 gelang es ihr nicht mehr, ein anderes Engagement zu erhalten. Nachdem auch ihr Ehemann Carl Huth sein Geschäft verloren hatte, lebten die Eheleute in äußerst prekären Verhältnissen.<br />
Carl Huth wurde am 3. Juli 1882 in Glatz (Schlesien) geboren. Das Bundesarchiv nennt als Wohnort Leipzig, bevor er nach Berlin zog. Er war im Berliner Adressbuch 1937 mit dem Zusatz „Alteisen“ eingetragen, was bedeutet, dass er Alteisenhändler war. Im Berliner Branchenbuch 1935 findet sich unter „Alteisen, Groß- und Einzelhandel“ der Eintrag: Huth, K. Charlottenbg, Kaiserdamm 84. Im Adressbuch 1937 stand er als „Kfm.“, also „Kaufmann“. <br />
Vom 10. November bis 20. Dezember 1938 war Carl Huth in Sachsenhausen im Konzentrationslager inhaftiert. Dort ist er wie alle nach der Reichspogromnacht willkürlich Festgenommenen misshandelt worden. Am 24. Oktober 1941 wurde das Ehepaar vom Gleis 17 des Bahnhofs Grunewald in das Ghetto von Litzmannstadt (Lodz) deportiert. Dort kam Henriette Gottlieb-Huth am 2.Januar 1942, Carl Huth am 3. Mai 1942 ums Leben. <br />
Die Stimme der Künstlerin ist auf mehreren Schallplatten erhalten.<br />

Henriette Huth, geb. Gottlieb, wurde am 1. Juni 1884 in Berlin geboren. Nach ihrer Ausbildung zur Sängerin im dramatischen Sopran erhielt sie 1909 ein erstes Engagement nach Plauen. Bereits 1912 wurde sie an die Städtische Oper in Charlottenburg engagiert. Diesem Haus blieb sie treu bis zu ihrer Entlassung 1933 „aus rassischen Gründen“, weil sie Jüdin war.
In den Jahren 1927 bis 1930 war sie in kleineren Partien bei den Bayreuther Festspielen aufgetreten. Eine Gedenktafel erinnert dort an ihr Schicksal. Im Jüdischen Adressbuch 1931 hatte sie einen eigenen Eintrag mit der Anschrift Kaiserdamm 84. Nach 1933 gelang es ihr nicht mehr, ein anderes Engagement zu erhalten. Nachdem auch ihr Ehemann Carl Huth sein Geschäft verloren hatte, lebten die Eheleute in äußerst prekären Verhältnissen.
Carl Huth wurde am 3. Juli 1882 in Glatz (Schlesien) geboren. Das Bundesarchiv nennt als Wohnort Leipzig, bevor er nach Berlin zog. Er war im Berliner Adressbuch 1937 mit dem Zusatz „Alteisen“ eingetragen, was bedeutet, dass er Alteisenhändler war. Im Berliner Branchenbuch 1935 findet sich unter „Alteisen, Groß- und Einzelhandel“ der Eintrag: Huth, K. Charlottenbg, Kaiserdamm 84. Im Adressbuch 1937 stand er als „Kfm.“, also „Kaufmann“.
Vom 10. November bis 20. Dezember 1938 war Carl Huth in Sachsenhausen im Konzentrationslager inhaftiert. Dort ist er wie alle nach der Reichspogromnacht willkürlich Festgenommenen misshandelt worden. Am 24. Oktober 1941 wurde das Ehepaar vom Gleis 17 des Bahnhofs Grunewald in das Ghetto von Litzmannstadt (Lodz) deportiert. Dort kam Henriette Gottlieb-Huth am 2.Januar 1942, Carl Huth am 3. Mai 1942 ums Leben.
Die Stimme der Künstlerin ist auf mehreren Schallplatten erhalten.