Paula Kasriel geb. Lindner

Verlegeort
Koppenstraße 17
Historischer Name
Müncheberger Straße 22
Bezirk/Ortsteil
Friedrichshain
Verlegedatum
05. Dezember 2019
Geboren
19. April 1895 in Jarotschin (Posen) / Jarocin
Deportation
am 19. Februar 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Paula Lindner kam am 19. April 1895 in Jarotschin, Polen zur Welt. Sie muss dort irgendwann ihren zukünftigen Mann Leo Kasriel kennengelernt haben, über die Umstände und auch über die Heirat wissen wir nichts. Das Paar bekam in Jarotschin zwei Kinder – im April 1921 kam ihr Sohn Siegbert zur Welt, zwei Jahre später folgte dessen Schwester Dorothea im März 1923. <br />
Wann die Familie nach Berlin übersiedelte, ist ebenfalls nicht bekannt. Doch lässt sich ihr Sohn Siegbert in den Schulakten des Andreas-Realgymnasiums (das heutige Andreas-Gymnasium) finden, so dass davon auszugehen ist, dass noch zu Schulzeit der Kinder der Umzug erfolgte. In den Berliner Adressbüchern ist Leo Kasriel Anfang der 1930er Jahren als Kaufmann vermerkt und wir wissen, dass auch Paula arbeitete, sie hatte das Schneiderhandwerk gelernt, das später auch ihre Kinder erlernen würden. Warum ihr Mann Leo starb, wissen wir ebenfalls nicht, ab 1934 ist Paula als Witwe in den Berliner Adressbüchern zu finden. Es ist davon auszugehen, dass Leo Kasriel eines natürlichen Todes starb. Paula lebte mit ihren beiden Kindern weiterhin in der Familienwohnung in der Müncheberger Straße 22 in Friedrichshain, die vor dem Krieg einen anderen Straßenverlauf hatte als die heutige Straße. <br />
Wie alle Berliner und Berlinerinnen, die als Juden und Jüdinnen verfolgt wurden, werden Paula und ihre Kinder den immer drastischeren antisemitischen Maßnahmen der Nationalsozialisten ausgesetzt worden sein. Ihr Alltag wird in der sog. Horst-Wessel-Stadt (so nannten die Nationalsozialisten Friedrichshain nach der Machtübernahme) zunehmend von Sorge und Angst geprägt sein und sicherlich mussten sie Zwangsarbeit leisten. <br />
Paula wurde gemeinsam mit ihrer Tochter Dorothea mit dem „29. Ost-Transport“ am 19. Februar 1943 nach Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurden. Ihr Sohn Siegbert war untergetaucht und versuchte so, sich der Deportation zu entziehen. Dies gelang ihm aber nur für ein paar Monate, auch er wurde im Dezember 1943 nach Auschwitz verschleppt und umgebracht. <br />

Paula Lindner kam am 19. April 1895 in Jarotschin, Polen zur Welt. Sie muss dort irgendwann ihren zukünftigen Mann Leo Kasriel kennengelernt haben, über die Umstände und auch über die Heirat wissen wir nichts. Das Paar bekam in Jarotschin zwei Kinder – im April 1921 kam ihr Sohn Siegbert zur Welt, zwei Jahre später folgte dessen Schwester Dorothea im März 1923.
Wann die Familie nach Berlin übersiedelte, ist ebenfalls nicht bekannt. Doch lässt sich ihr Sohn Siegbert in den Schulakten des Andreas-Realgymnasiums (das heutige Andreas-Gymnasium) finden, so dass davon auszugehen ist, dass noch zu Schulzeit der Kinder der Umzug erfolgte. In den Berliner Adressbüchern ist Leo Kasriel Anfang der 1930er Jahren als Kaufmann vermerkt und wir wissen, dass auch Paula arbeitete, sie hatte das Schneiderhandwerk gelernt, das später auch ihre Kinder erlernen würden. Warum ihr Mann Leo starb, wissen wir ebenfalls nicht, ab 1934 ist Paula als Witwe in den Berliner Adressbüchern zu finden. Es ist davon auszugehen, dass Leo Kasriel eines natürlichen Todes starb. Paula lebte mit ihren beiden Kindern weiterhin in der Familienwohnung in der Müncheberger Straße 22 in Friedrichshain, die vor dem Krieg einen anderen Straßenverlauf hatte als die heutige Straße.
Wie alle Berliner und Berlinerinnen, die als Juden und Jüdinnen verfolgt wurden, werden Paula und ihre Kinder den immer drastischeren antisemitischen Maßnahmen der Nationalsozialisten ausgesetzt worden sein. Ihr Alltag wird in der sog. Horst-Wessel-Stadt (so nannten die Nationalsozialisten Friedrichshain nach der Machtübernahme) zunehmend von Sorge und Angst geprägt sein und sicherlich mussten sie Zwangsarbeit leisten.
Paula wurde gemeinsam mit ihrer Tochter Dorothea mit dem „29. Ost-Transport“ am 19. Februar 1943 nach Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurden. Ihr Sohn Siegbert war untergetaucht und versuchte so, sich der Deportation zu entziehen. Dies gelang ihm aber nur für ein paar Monate, auch er wurde im Dezember 1943 nach Auschwitz verschleppt und umgebracht.