Maria Marion Jeruchim

Verlegeort
Kurfürstendamm 22
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
06. August 2011
Geboren
20. Oktober 1935 in Berlin
Deportation
am 14. November 1941 nach Minsk
Ermordet
in Minsk

Für die Familienmitglieder der Familie Jeruchim wurde am 6. August 2011 am Kurfürstendamm 22 fünf Stolpersteine verlegt.<br />
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Wie viele andere deutschen Juden, die im Krieg für das Deutsche Kaiserreich gekämpft hatten, rettete auch Georg Jeruchim sein Einsatz im Ersten Weltkrieg nicht vor der Verfolgung und Ermordung durch die Nationalsozialisten. Der Sohn von Moritz und Dora Jeruchim, geb. Less, wurde am 21. Mai 1899 in Vandsburg in Westpreußen geboren. Er hatte drei Brüder: Philipp, Bruno und Walter Jeruchim. Als Georg Jeruchim fünf Jahre alt war, verstarb sein Vater. Sein Bruder Walter kam mit 15 Jahren ums Leben. Für seinen Einsatz als Soldat des Deutschen Heeres im Ersten Weltkrieg wurde Georg Jeruchim mehrfach dekoriert. Nach dem Ende des Krieges kehrte er in seine Heimat zurück und lernte das Fleischerhandwerk. Als Georg Jeruchim 26 Jahre alt war, zog er 1925 nach Berlin. Seine Ehefrau Sophie Jeruchim stammte aus Radymno in Galizien. Wann und wo die beiden sich kennengelernt hatten, ist nicht bekannt. Sie heirateten am 9. Juni 1927 in Berlin.<br />
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Die gebürtige Polin Sophie war sechs Jahre älter als Georg Jeruchim, über ihre Herkunft und Familie ist nichts überliefert. In der Hauptstadt erwarb Georg Jeruchim Fähigkeiten im Textilgewerbe und machte sich als Textilienwarenhändler selbstständig. Das gute Einkommen ermöglichte es den Jeruchims, in einer großen Eigentumswohnung am Kurfürstendamm 22 zu leben. Die Eheleute hatten drei Kinder. Ihre erste Tochter Alice Elli wurde am 20. April 1928 in Berlin geboren. Ein Jahr später folgte Sohn Manfred. 1934 zog Georg Jeruchims Mutter Dora zu der Familie und kümmerte sich mit um den Haushalt. Sie half bei der Erziehung der Kinder, insbesondere nach der Geburt der jüngsten Tochter Maria am 20. Oktober 1935. Vermutlich Ende der 1930er-Jahre flüchtete Dora Jeruchim nach Schanghai, wo sie den Krieg überlebte und 1947 verstarb.<br />
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Die Auszeichnungen für seine Dienste im Ersten Weltkrieg ermöglichten es Georg Jeruchim zunächst, trotz der zunehmenden antisemitischen Maßnahmen weiter seinem Beruf als Textilienwarenhändler nachzugehen. Vermutlich musste er seine Arbeit aber nach 1938 aufgeben. Am 14. November 1941 wurde er mit seiner fünfköpfigen Familie nach Minsk deportiert, die jüngste Tochter Maria war zu diesem Zeitpunkt erst sechs Jahre alt. Auch Georg Jeruchims Bruder Philipp, der in Seelow-Müncheberg als selbstständiger Vieh- und Pferdehändler gearbeitet hatte, wurde Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen. Er wurde im Dezember 1942 in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert, wo er am 12. Januar des Folgejahres starb. Georg Jeruchims drei Jahre jüngeren Bruder Bruno gelang es, rechtzeitig das Deutsche Reich zu verlassen. Über China emigrierte er in die Vereinigten Staaten, wo er in San Francisco ein neues Leben begann.

Für die Familienmitglieder der Familie Jeruchim wurde am 6. August 2011 am Kurfürstendamm 22 fünf Stolpersteine verlegt.

Wie viele andere deutschen Juden, die im Krieg für das Deutsche Kaiserreich gekämpft hatten, rettete auch Georg Jeruchim sein Einsatz im Ersten Weltkrieg nicht vor der Verfolgung und Ermordung durch die Nationalsozialisten. Der Sohn von Moritz und Dora Jeruchim, geb. Less, wurde am 21. Mai 1899 in Vandsburg in Westpreußen geboren. Er hatte drei Brüder: Philipp, Bruno und Walter Jeruchim. Als Georg Jeruchim fünf Jahre alt war, verstarb sein Vater. Sein Bruder Walter kam mit 15 Jahren ums Leben. Für seinen Einsatz als Soldat des Deutschen Heeres im Ersten Weltkrieg wurde Georg Jeruchim mehrfach dekoriert. Nach dem Ende des Krieges kehrte er in seine Heimat zurück und lernte das Fleischerhandwerk. Als Georg Jeruchim 26 Jahre alt war, zog er 1925 nach Berlin. Seine Ehefrau Sophie Jeruchim stammte aus Radymno in Galizien. Wann und wo die beiden sich kennengelernt hatten, ist nicht bekannt. Sie heirateten am 9. Juni 1927 in Berlin.

Die gebürtige Polin Sophie war sechs Jahre älter als Georg Jeruchim, über ihre Herkunft und Familie ist nichts überliefert. In der Hauptstadt erwarb Georg Jeruchim Fähigkeiten im Textilgewerbe und machte sich als Textilienwarenhändler selbstständig. Das gute Einkommen ermöglichte es den Jeruchims, in einer großen Eigentumswohnung am Kurfürstendamm 22 zu leben. Die Eheleute hatten drei Kinder. Ihre erste Tochter Alice Elli wurde am 20. April 1928 in Berlin geboren. Ein Jahr später folgte Sohn Manfred. 1934 zog Georg Jeruchims Mutter Dora zu der Familie und kümmerte sich mit um den Haushalt. Sie half bei der Erziehung der Kinder, insbesondere nach der Geburt der jüngsten Tochter Maria am 20. Oktober 1935. Vermutlich Ende der 1930er-Jahre flüchtete Dora Jeruchim nach Schanghai, wo sie den Krieg überlebte und 1947 verstarb.

Die Auszeichnungen für seine Dienste im Ersten Weltkrieg ermöglichten es Georg Jeruchim zunächst, trotz der zunehmenden antisemitischen Maßnahmen weiter seinem Beruf als Textilienwarenhändler nachzugehen. Vermutlich musste er seine Arbeit aber nach 1938 aufgeben. Am 14. November 1941 wurde er mit seiner fünfköpfigen Familie nach Minsk deportiert, die jüngste Tochter Maria war zu diesem Zeitpunkt erst sechs Jahre alt. Auch Georg Jeruchims Bruder Philipp, der in Seelow-Müncheberg als selbstständiger Vieh- und Pferdehändler gearbeitet hatte, wurde Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen. Er wurde im Dezember 1942 in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert, wo er am 12. Januar des Folgejahres starb. Georg Jeruchims drei Jahre jüngeren Bruder Bruno gelang es, rechtzeitig das Deutsche Reich zu verlassen. Über China emigrierte er in die Vereinigten Staaten, wo er in San Francisco ein neues Leben begann.